Apple hat kürzlich seine Strategie zur Stimulierung der iPhone-Verkäufe in China durch eine Anhebung der Inzahlungnahme-Rabatte weiter verschärft. Dies ist ein deutliches Signal, wie wichtig der chinesische Markt für das Unternehmen nach wie vor ist, auch wenn es dort aktuell mit erheblichen Herausforderungen hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit zu kämpfen hat. Die Entscheidung, die Kauferlebnisse durch attraktivere Trade-In-Angebote aufzuwerten, ist Teil einer umfassenderen Maßnahme, um die Nachfrage in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt zu beleben. In den letzten Jahren hat Apple einen Rückgang seiner Marktanteile in China verzeichnet, was hauptsächlich auf den zunehmenden Druck durch aufstrebende lokale Hersteller wie Xiaomi, Huawei und Oppo zurückzuführen ist. Diese Marken bieten oft technisch konkurrenzfähige Smartphones zu günstigeren Preisen und sprechen damit eine breite Käufergruppe an.
Apples Premium-Positionierung, verbunden mit vergleichsweise hohen Preisen, erschwert es dem US-Konzern, seine gewohnte Dominanz zu erhalten. Die jüngsten Daten von Canalys zeigen, dass die iPhone-Lieferungen in China im ersten Quartal 2025 um acht Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sind und der Marktanteil von 15 auf 13 Prozent gesunken ist. Die angehobenen Inzahlungnahme-Werte reflektieren Apples Bemühungen, den Upgrade-Zyklus seiner Nutzer zu beschleunigen und den Umstieg auf die neuesten Modelle attraktiver zu machen. So wurde beispielsweise der Trade-In-Wert für das iPhone 15 Pro Max auf bis zu 5.700 chinesische Yuan erhöht, was im Vergleich zum vorherigen Wert von 5.
625 Yuan zwar nur eine moderate Steigerung darstellt, aber symbolisch eine klare Investition in den chinesischen Markt darstellt. Das iPhone 15 Pro erhielt ebenfalls eine leichte Erhöhung beim Trade-In-Wert auf 4.750 Yuan. Angesichts der unveränderten Preise für neue iPhones, die beim iPhone 15 Pro Max bei etwa 7.999 Yuan starten, stellen die verbesserten Inzahlungnahme-Angebote eine sinnvolle Möglichkeit dar, diese finanzielle Hürde für Verbraucher zu mindern.
Zuvor hatte Apple bereits im Januar 2025 im Rahmen der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest direkte Preisnachlässe gewährt, darunter bis zu 500 Yuan Rabatt auf das iPhone 16 Pro. Diese lokalen Anpassungen zeigen die Flexibilität von Apple, auf regionale Marktgegebenheiten zu reagieren, um den Absatz anzukurbeln. Dennoch reicht dies allein nicht aus, um den Wettbewerbsdruck dauerhaft zu reduzieren. Ein weiterer Faktor, der die Lage für Apple in China erschwert, sind die geopolitischen Spannungen und Handelsrestriktionen. Trotz der vorübergehenden Aussetzung von Zöllen auf chinesische Produkte durch die US-Regierung bleiben Unsicherheiten bestehen, insbesondere hinsichtlich spezieller Abgaben auf elektronische Komponenten wie Chips.
Diese Unsicherheiten können sowohl die Kostenstrukturen als auch die Lieferketten von Apple beeinflussen. Aktuell montiert Apple rund 90 Prozent seiner iPhones in China über Partner wie Foxconn, was die Abhängigkeit von der Region unterstreicht. Allerdings prüft das Unternehmen verstärkt eine Diversifizierung der Produktion in Länder wie Indien, um geopolitische Risiken zu minimieren und von günstigeren Produktionskosten zu profitieren. Diese Bestrebungen werden von politischen Äußerungen begleitet, die eine Rückkehr der Produktion in die USA favorisieren, was jedoch wirtschaftlich und logistisch eine Herausforderung darstellt. Der chinesische Smartphone-Markt ist einer der dynamischsten weltweit und zeichnet sich durch seine hohe Zahl an technikaffinen Kunden und schnelle Wechselzyklen aus.
Lokale Hersteller überzeugen oft durch innovative Features, attraktive Preis-Leistungs-Verhältnisse und eine starke Präsenz im Online-Handel. Für Apple ist es daher unerlässlich, neben den technischen Qualitäten seiner Produkte auch preisliche Anreize zu bieten, um die Kaufbereitschaft zu erhöhen. Die Inzahlungnahme-Programme spielen dabei eine zentrale Rolle. Sie ermöglichen es Kunden, alte iPhones gegen einen rabattierten Kaufpreis für ein neues Modell einzutauschen, was die Hemmschwelle beim Upgrade senkt und gleichzeitig die Loyalität zur Marke stärkt. Darüber hinaus fördert dieses Programm die nachhaltige Nutzung von Geräten, indem es den Wiederverkauf und die Wiederverwertung unterstützt.
Neben Preis- und Rabattmaßnahmen investiert Apple weiterhin in sein Image und das Nutzererlebnis. Die Modernisierung von Apple Stores, der Ausbau der Serviceleistungen sowie die Einbindung lokaler Marketingkampagnen sollen die Attraktivität der Marke auch in einem zunehmend preissensiblen Marktsegment stärken. Parallel dazu entwickeln sich neue Produktkategorien wie Wearables und Services, die langfristig zusätzliche Umsatzquellen darstellen können. Apples Herausforderung in China ist somit vielfältig: Neben dem direkten Wettbewerb gilt es auch, politische Rahmenbedingungen, Lieferkettenrisiken und wechselnde Konsumentenbedürfnisse zu managen. Die jüngste Anpassung der Inzahlungnahme-Rabatte ist ein Indiz dafür, dass das Unternehmen den Wert des Marktes erkannt hat und bereit ist, flexibel auf Veränderungen zu reagieren.