Im Mai 2025 ereignete sich vor der Küste des Roten Meeres ein weiterer schwerwiegender Vorfall, als zum zweiten Mal innerhalb von nur zwei Wochen ein US-Kampfflugzeug von Bord des Flugzeugträgers U.S.S. Harry S. Truman verlorenging.
Die dramatische Szene spielte sich ab, als ein F/A-18F Super Hornet, einer der modernsten Mehrzweckkampfflugzeuge der US Navy, beim Landeanflug auf den Flugzeugträger in Schwierigkeiten geriet und über Bord ging. Die Piloten konnten sich glücklicherweise mit dem Schleudersitz retten und wurden unverletzt geborgen. Trotz der glimpflichen Personalbilanz wirft der Vorfall ein Schlaglicht auf die Belastungen für das Schiff, die Mannschaft und die derzeitige sicherheitspolitische Lage in einer der sensibelsten Regionen der Welt. Die Bedeutung dieses Ereignisses liegt nicht nur im Verlust eines militärischen Hochleistungssystems im Wert von über 67 Millionen US-Dollar, sondern auch darin, dass es der zweite ähnliche Unfall innerhalb kürzester Zeit auf dem gleichen Schiff ist. Bereits wenige Tage zuvor war ein weiterer F/A-18 Super Hornet mitsamt einem Schleppfahrzeug über Bord gegangen.
Diese wiederholten Zwischenfälle, die offenbar nicht durch feindliches Feuer verursacht wurden, sondern durch technische Probleme und komplexe operative Bedingungen, werfen Fragen nach der Einsatzsicherheit des Flugzeugträgers sowie nach der Belastung seiner Besatzung auf. Der U.S.S. Harry S.
Truman befindet sich seit September 2024 im Einsatz im Mittelmeer und im Nahen Osten, mit besonderem Fokus auf die Region des Roten Meeres, die aufgrund ihrer strategischen Lage und der anhaltenden Konflikte zunehmend in den Blickpunkt internationaler Aufmerksamkeit gerät. Dort ist die amerikanische Marine unter anderem mit dem Schutz von Handelsschiffen, der Sicherung von Schifffahrtswegen und der Abschreckung feindlicher Angriffe beschäftigt. Die anhaltende Spannung mit der Houthi-Miliz im Jemen, die wiederholt Angriffe mit ballistischen Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen auf internationale und militärische Schiffe startete, macht den Einsatz besonders komplex und gefährlich. Das jüngste Ereignis wurde durch ein Versagen des Fanghakensystems verursacht, das die Aufgabe hat, das Flugzeug nach der Landung zuverlässig aufzuhalten und ein Abrutschen über das Flugdeck zu verhindern. Dieses technische Versagen führte dazu, dass das Flugzeug während des Landevorgangs unkontrolliert über Bord rollte.
Die beiden Insassen zogen sich nur leichte Verletzungen zu; glücklicherweise konnte ein Rettungshubschrauber sie schnell bergen. Dies hebt die Risiken hervor, denen Navy-Piloten täglich ausgesetzt sind, insbesondere bei Landungen auf Flugzeugträgern, die zu den gefährlichsten Operationen in der Luftfahrt gehören. Die wiederholten Unfälle der F/A-18 Hornets an Bord der Truman werfen Fragen an die technische Wartung, die Ausbildung der Besatzung sowie die Betriebsbedingungen auf, die durch die anhaltenden politischen und militärischen Spannungen in der Region zusätzlich erschwert werden. Nach offiziellen Angaben ist die Unfallserie nicht auf feindliche Einwirkung zurückzuführen, was angesichts der instabilen Sicherheitslage in der Region von besonderer Bedeutung ist. Die Hintergründe der regionalen Bedrohungssituation sind eng mit dem jahrelangen Konflikt im Jemen verknüpft, insbesondere mit den Huthi-Rebellen, die sich als Verbündete der Hamas und Unterstützer der Gaza-Bevölkerung begreifen.
Diese Gruppierung hat in den letzten Jahren eine Vielzahl von Angriffen auf internationale Schiffe im Roten Meer durchgeführt, was zu einer dramatischen Verschärfung der Sicherheitslage führte. Die Vereinigten Staaten reagierten darauf mit einer militärischen Luftkampagne namens Operation Rough Rider, die seit März 2025 läuft und auf die Bekämpfung der Huthi-Ziele im Jemen abzielt. Die Operation hat bereits mehr als 1000 Ziele getroffen und kostete über eine Milliarde Dollar, vor allem durch den Einsatz hochmoderner Waffentechnik wie Tomahawk-Marschflugkörpern. Interessanterweise kam es kurz vor dem aktuellen Unfall zu einer Einigung zwischen den USA und den Huthi-Rebellen, in deren Rahmen die Miliz versprach, keine weiteren Angriffe auf amerikanische Schiffe im Roten Meer durchzuführen. Diese Zusage wurde sogar von Präsident Donald Trump kommentiert, der den Verzicht auf Angriffe als eine Art Kapitulation der Miliz interpretierte.
Trotz dieser diplomatischen Fortschritte blieb die Lage angespannt, da die technische und operative Belastung der U.S.S. Harry S. Truman offensichtlich weiterhin hoch ist.
Daneben gab es seit der Entsendung des Flugzeugträgers in den Nahen Osten im September weitere Unfälle und Zwischenfälle. Im Februar kam es zum Zusammenstoß mit einem Handelsschiff nahe Port Said in Ägypten, bei dem beide Schiffe Schäden erlitten. Im Dezember wurde ein mit einem F/A-18F flogendes Kampfflugzeug von einem begleitenden amerikanischen Lenkwaffenkreuzer, der U.S.S.
Gettysburg, versehentlich abgeschossen. Auch bei diesem Zwischenfall konnten die Piloten unverletzt geborgen werden, dennoch zeigen diese Ereignisse, wie angespannt und komplex das operative Umfeld für die amerikanische Marine in der Region ist. Die Serie von Vorfällen illustriert die Herausforderungen, mit denen Flugzeugträgerverbände in einem modernen Kriegsschauplatz konfrontiert sind, der nicht nur von konventionellen Kampfhandlungen geprägt ist, sondern auch von asymmetrischen Bedrohungen durch Drohnen, Raketen und elektronische Angriffe. Die Kombination aus komplexer Technik, hohem Tempo der Einsatzflüge und extremer Belastung der Besatzungen auf engstem Raum ist ein stetiger Risikofaktor, der keine Fehler verzeiht. Experten betonen, dass der Schutz der gepanzerten Großkampfschiffe und ihrer Flugzeuge von der Qualität der technischen Systeme, der Ausbildung der Besatzungen und der kontinuierlichen Anpassung an neue Bedrohungen abhängt.
Auch wenn die Unfälle nicht auf direkte Feindaktionen zurückzuführen sind, erinnern sie daran, dass menschliches und technisches Versagen im Kriegsumfeld lebensbedrohliche Folgen haben kann. Die neuesten Entwicklungen zeigen, wie notwendig es ist, die operativen Verfahren zu überprüfen und angesichts der hohen Einsatzzahlen und Belastungen geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit von Personal und Material zu gewährleisten. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Verlust des zweiten F/A-18F Super Hornet in kurzer Zeit vor dem Flugzeugträger U.S.S.
Harry S. Truman nicht nur ein technisches und operatives Problem widerspiegelt, sondern auch ein Spiegelbild der geopolitischen Dynamiken im Nahen Osten ist. Die hochtechnisierten Waffensysteme der US Navy operieren in einem schwierigen und gefährlichen Umfeld, das ständige Wachsamkeit, hohe technische Zuverlässigkeit und exzellente Ausbildung verlangt. Trotz der Rückschläge betont das Pentagon, dass der Flugzeugträgerverbund weiterhin voll einsatzfähig ist und die Missionen wie geplant durchführt. Die Untersuchungen zu den Ursachen der zwischenzeitlichen Vorfälle laufen noch.
Die Öffentlichkeit und die militärische Führung verfolgen aufmerksam, wie sich die Lage um den U.S.S. Harry S. Truman entwickelt und welche Lehren aus den inzwischen mehreren Unfällen gezogen werden können, um das Risiko zukünftiger Verluste zu minimieren.
Die Entwicklungen um den Einsatz des Flugzeugträgers im Roten Meer verdeutlichen zudem, wie eng Militär, Diplomatie und regionale Machtkonstellationen miteinander verknüpft sind. Die Fähigkeit der US Navy, ihre Präsenz in einem solch herausfordernden Umfeld aufrechtzuerhalten, ist auch ein Gradmesser für die amerikanische Einflussnahme und strategische Ambitionen im Nahen Osten. Gleichzeitig unterstreichen die Vorfälle die Notwendigkeit, strategische Partnerschaften und diplomatische Lösungen zu fördern, um die Betriebssicherheit und die Effektivität der militärischen Operationen langfristig zu gewährleisten.