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Tesco dämpft Erwartungen: Wachstum bei pflanzlichen Fleischalternativen bleibt hinter den Zielen zurück

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Tesco rows back on 300% plant-based meat growth target

Tesco hatte sich ehrgeizige Ziele für das Wachstum seines pflanzenbasierten Fleischsortiments gesetzt. Doch trotz anfänglicher Erfolge verlangsamt sich der Markt deutlich.

Tesco, die größte Supermarktkette im Vereinigten Königreich, hat kürzlich seine Prognosen zum Wachstum des pflanzenbasierten Fleischsegments deutlich zurückgenommen. Ursprünglich setzte das Unternehmen auf eine Verdreifachung der Umsätze bis Ende 2025, basierend auf den positiven Verkaufszahlen und den gestiegenen Erwartungen im Jahre 2020. Doch der anfängliche Aufwärtstrend hat sich abgeschwächt, und jüngste Berichte zeigen, dass es zunehmend schwieriger wird, die ambitionierten Ziele zu erreichen. Der Markt für pflanzenbasiertes Fleisch steht vor einer Phase der Neuausrichtung – sowohl was das Verbraucherverhalten als auch die Produktentwicklung betrifft.  Die Gründe für die verhaltene Entwicklung im Segment der pflanzlichen Fleischalternativen sind vielfältig.

Obwohl der Trend zu einer pflanzenbasierten Ernährung weiterhin an Bedeutung gewinnt, zeigen sich immer mehr Herausforderungen: Die Qualität einiger Produkte wird kritisch gesehen, und der Preis ist für viele Konsumenten ein Hemmnis. Gerade in einem preisbewussten Markt wie dem britischen hat dies spürbaren Einfluss auf das Kaufverhalten.  Zwischen 2018 und Ende 2021 hatte Tesco noch ein Wachstum von 130 Prozent beim Absatz von pflanzlichem Fleisch verzeichnen können, was die eigenen Erwartungen zeitweise übertraf. Doch in den Folgejahren bis 2024 verzeichnete der Konzern einen Wachstumsrückgang auf 94 Prozent, eine Entwicklung, die die gesetzten Ziele infrage stellt. Aktuelle Zahlen zeugen von einem eher stagnierenden Markt, mit vereinzelten Rückgängen in bestimmten Produktkategorien.

Das veränderte Kaufverhalten der Kunden zeigt, dass sie zunehmend mehr Wert auf sogenannte „Proteinvielfalt“ legen. Das bedeutet, dass neben pflanzlichen Fleischersatzprodukten auch ganze pflanzenbasierte Lebensmittel wie Linsen, Kichererbsen, Bohnen, Nüsse, Samen und Tofu bevorzugt werden. Diese Lebensmittel werden zunehmend als Basis für sogenannte „veg-led dishes“ wahrgenommen, also Gerichte bei denen Gemüse klar im Mittelpunkt steht und nicht mehr die Imitation von Fleisch. Aktuelle Marktdaten zeigen sogar, dass vegane und pflanzenbasierte Gerichte, bei denen Gemüse als Hauptbestandteil gilt, inzwischen 40 Prozent aller pflanzenbasierten Verkäufe ausmachen. Dieses Umdenken wirkt sich direkt auf den Absatz von Fleischalternativen aus.

Gleichzeitig stehen einige bekannte Marken aus dem Bereich pflanzenbasierter Fleischersatzprodukte vor wirtschaftlichen Schwierigkeiten. So kämpft Quorn, einer der größten Anbieter in Großbritannien, mit rückläufiger Nachfrage. Das Unternehmen musste erneut Wertberichtigungen für sein Fleischalternativgeschäft vornehmen und einen umfassenden Restrukturierungsprozess durchlaufen, um sich besser an die veränderte Marktlage anzupassen. Quorn ist Teil des philippinischen Konzerns Monde Nissin, der auf die Herausforderungen im Markt reagiert hat, indem er unter anderem Stellenabbau vornahm und die Geschäftsstrategie überarbeitete. Auch andere spezialisierte Anbieter konnten sich in den letzten Quartalen nicht behaupten.

Der britische Hersteller Allplants meldete aufgrund „handelsbedingter Gegenwinde“ Insolvenz an. Allplants war für den Online-Vertrieb und ein Partnernetzwerk mit über 100 Einzelhandelsstandorten bekannt. Neben Allplants mussten auch Unternehmen wie The Meatless Farm Co., Plant & Bean und LoveSeitan den Geschäftsbetrieb einstellen. Diese Entwicklung unterstreicht die schwierige Lage der Branche insgesamt, auch wenn die Nachfrage nach pflanzenbasierten Lebensmitteln weiterhin existiert.

Aus Sicht von Tesco ist eine der zentralen Erkenntnisse, dass sich der Markt für pflanzliche Alternativen zunehmend differenziert. Es reicht nicht mehr aus, lediglich Fleischersatzprodukte anzubieten. Stattdessen steigt die Nachfrage nach breitere Produktpalette, die verschiedene Ernährungsstile und Geschmäcker bedient. Neben veganen Produkten rücken vollwertige pflanzliche Lebensmittel und figürliche Ernährungsansätze in den Vordergrund – der Trend hin zu „veg-led“ statt „meat-alternative“. Der Einstieg vieler Verbraucherinnen und Verbraucher in eine pflanzlichere Ernährung erfolgt immer öfter über vielfältige ganze Lebensmittel, die geschmacklich und ernährungsphysiologisch überzeugen, ohne den Versuch einer Fleischimitation.

Diese Entwicklung bringt neue Chancen, aber auch Herausforderungen für den Lebensmittelhandel und die Hersteller mit sich. Tesco hat sich bereits darauf eingestellt und sein Sortiment entsprechend erweitert, um den veränderten Kundenpräferenzen gerecht zu werden. Darüber hinaus sind Preis und Produktqualität weiterhin entscheidende Faktoren. Viele Konsumenten sehen pflanzenbasierte Fleischersatzprodukte als vergleichsweise teuer an und kritisieren teilweise den Geschmack oder die Textur. Hersteller sind daher gefordert, ihre Produkte weiter zu verbessern und zugleich wettbewerbsfähige Preise zu bieten.

Innovative Rezepturen, verbesserte Zutatenqualitäten und technologische Fortschritte in der Lebensmittelproduktion könnten helfen, diese Barrieren zu überwinden. Tesco verfolgt im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie auch weiterhin das Ziel, den ökologischen Fußabdruck der durchschnittlichen Einkaufstasche in Großbritannien zu reduzieren. Pflanzliche Ernährung ist dabei ein entscheidender Hebel. Damit die Nachhaltigkeitsziele erreicht werden, wird der Fokus neben dem Verkauf von Fleischalternativen auf den Ausbau des Angebots von Hülsenfrüchten, Nüssen, Samen und anderen pflanzlichen Proteinen gelegt. Dies entspricht der Beobachtung, dass Kundinnen und Kunden zunehmend mehr „protein-diversity“ bevorzugen.

Der gesellschaftliche Trend in Richtung bewussterer Ernährung und Umweltbewusstsein bleibt ungebrochen. Jedoch zeigt die Verlangsamung beim Wachstum von Fleischersatzprodukten, dass pflanzenbasierte Ernährung kein schnelllebiger Trend ist, sondern sich nachhaltiger entwickelt und differenziert. Verbraucherinnen und Verbraucher möchten zwar weniger tierische Produkte konsumieren, sind aber auch kritisch bei Qualität, Preis und Genuss. Lebensmitteleinzelhändler und Hersteller müssen dementsprechend flexibel agieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Tesco seine ursprünglichen Erwartungen zur Verdreifachung des Umsatzes im Bereich der pflanzenbasierten Fleischalternativen vorerst zurückstellt.

Die bisherigen Wachstumszahlen zeugen von einer bedeutenden, aber weniger dynamischen Entwicklung. Es zeichnet sich ab, dass der Markt für pflanzliche Ernährung breiter und facettenreicher wird und stark von neuen Produktkategorien sowie Verbraucherpräferenzen abhängt. Die Zukunft gehört jenen Anbietern, die es schaffen, Qualität, Preis und Vielfalt in Einklang zu bringen und sich an das veränderte Nutzerverhalten anzupassen. Tesco wird eine entscheidende Rolle dabei spielen, pflanzenbasierte Ernährung in Großbritannien weiter zu etablieren, doch dabei muss das Unternehmen die Marktgegebenheiten realistisch einschätzen und seine Strategie flexibel gestalten.

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