Ein Ehepaar aus Coquitlam, Britisch-Kolumbien, hatte massive Probleme, als sie versuchten, in Bitcoin zu investieren und schließlich 100.000 US-Dollar aufgrund einer missverständlichen Überweisung stecken ließen. Michelle Yi und ihr Ehemann Min Jae Kim wollten mit der Digitalwährung Geld verdienen. Sie sahen eine lukrative Möglichkeit, Bitcoin in Kanada zu kaufen und dann mit einem Aufpreis von 40 bis 50 Prozent in Südkorea zu verkaufen. Die naive Investition begann am 9.
Januar, als das Paar eine Überweisung über 100.000 US-Dollar an die in Vancouver ansässige Kryptowährungsbörse Quadriga CX schickte. Nachdem sie das Geld gesendet hatten, geschah das Unerwartete: Ihr Vermögen schien wie vom Erdboden verschluckt worden zu sein. Unzufrieden mit dem plötzlichen Verschwinden ihrer Ersparnisse wandten sie sich verzweifelt an Quadriga, erhielten jedoch keine klare Antwort. Wochen vergingen, ohne dass eine Lösung in Sicht war, bis schließlich Global News in die Situation intervenierte.
Nachdem das Unternehmen von dem Vorfall erfuhr, bearbeitete es die Überweisung rasch, verzichtete auf eine Bearbeitungsgebühr von 2.000 US-Dollar und erstattete den Betrag auf Wunsch von Yi auf das Konto von Kim. Das Geld war nun wieder sicher auf dem Bankkonto des Paares, aber die Geschichte von Yi und Kim wirft ein Schlaglicht auf die Risiken, denen Kanadier ausgesetzt sind, die in Bitcoin und andere digitale Token investieren. Dieses Problem liegt nicht nur in der Volatilität des Kryptomarktes oder im Missbrauch von virtuellen Währungen durch Kriminelle, sondern auch in technischen Schwierigkeiten aufgrund mangelnder Bankunterstützung für Kryptounternehmen. Andere Benutzer berichteten ebenfalls von Verzögerungen bei Transaktionen in und aus Quadriga-Konten.
Einige warten immer noch darauf, dass ihr Geld wieder auftaucht. Dieses Phänomen ist jedoch nicht ausschließlich auf den Kundenservice von Quadriga zurückzuführen, sondern auch auf eine unzureichende Bankenunterstützung für Kryptounternehmen. Asadullah Baryar, ein Kriminologiestudent an der York University in Toronto, berichtete von Schwierigkeiten mit EFT-Überweisungen auf sein Quadriga-Konto und stand ohne Support da. Quadriga hat den EFT-Zahlungsverkehr eingestellt und plant nicht, diesen Service wieder zu aktivieren. Der CEO von Quadriga, Gerald Cotten, erklärte, dass kanadische Banken nur begrenzt mit Kryptounternehmen zusammenarbeiten und dass es zu technischen Schwierigkeiten kommt.
Quadriga ist nun darauf angewiesen, Überweisungen über eine portugiesische Bank durchzuführen, da Kanadas größte Banken teilweise den Umgang mit Kryptogeldern einschränken. Die Situation verdeutlicht das komplexe Geflecht von technischen, regulatorischen und finanziellen Herausforderungen, womit sich Kryptounternehmen und ihre Kunden in Kanada konfrontiert sehen. Trotz des rechtlichen Rahmens und der Bemühungen von Regulierungsbehörden bleibt die Sicherheit von Investitionen in Kryptowährungen eine offene Frage. Die Geschichte von Yi und Kim ist nur ein Beispiel für die potenziellen Schwierigkeiten, auf die Kanadier stoßen könnten, wenn etwas schiefläuft.