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Revolution im Familienrecht: Mehr-Elternschaft in Québec erhält rechtliche Anerkennung

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'Multi-parent' families, like throuples, to be granted legal rights in Quebec

Québecs Gerichtsurteil zur rechtlichen Anerkennung von Mehr-Eltern-Familien markiert einen bedeutenden Schritt für vielfältige Familienmodelle. Dieser Wandel im Familienrecht spiegelt die gesellschaftliche Realität moderner Beziehungen wider und gewährt Kindern in sogenannten Mehr-Eltern-Familien gleiche Rechte wie in traditionellen Familien.

In einer historischen Entscheidung hat das Québecer Superior Court die Anerkennung von sogenannten Mehr-Eltern-Familien (multi-parent families) ausgesprochen und ihnen mit einem wegweisenden Urteil die gleichen rechtlichen Rechte eingeräumt, die bisher ausschließlich traditionellen Familienformen vorbehalten waren. Dieser Meilenstein in der Rechtsprechung eröffnet vielfältigen Familienkonstellationen neue Perspektiven und Anpassungen im Gesellschafts- und Familienrecht. Besonders sogenannte Throuples, das heißt Beziehungen zwischen drei Erwachsenen, erhalten damit juristisch den familienrechtlichen Status, der ihren Lebenswirklichkeiten entspricht. Die bisherige Gesetzeslage schränkte die elterliche rechtliche Verantwortung auf maximal zwei Personen ein. Dieses System entspricht jedoch nicht mehr den vielfältig gewordenen familienrechtlichen Realitäten.

Das Gericht definierte in seinem Urteil klar, dass eine Begrenzung auf ein oder zwei Elternteile verfassungswidrig sei. Dadurch wird anerkannt, dass Kinder durchaus von mehr als zwei Personen erzogen und rechtlich betreut werden können. Diese Entwicklung orientiert sich stark an der gesellschaftlichen Vielfalt und den Bedürfnissen moderner Familien, deren Strukturen zunehmend hinterfragt und erweitert werden. Ein zentrales Kriterium für die Anerkennung durch das Gericht ist das Vorhandensein eines sogenannten „parentalen Projekts“ vor der Empfängnis des Kindes. Dies bedeutet, dass alle beteiligten Erwachsenen bereits vor der Zeugung des Kindes eine gemeinsame Elternschaft geplant und vereinbart haben müssen.

Die Entscheidung betont ausdrücklich, dass es nicht um Situationen wie Stiefeltern oder andere konstellative Familien geht, die erst nach der Geburt des Kindes entstehen. Stattdessen werden wohlüberlegte Familiengründungen mit mehreren Elternteilen von Anfang an rechtlich gewürdigt. Die im Urteil genannten Fälle geben exemplarische Einblicke in die unterschiedlichen Lebensrealitäten, die von der neuen Rechtslage profitieren. So gibt es Familien, die aus einem Throuple bestehen – drei Erwachsene in einer festen Beziehung, welche gemeinsam vier Kinder großziehen. Ein weiteres Beispiel ist eine lesbische Partnerschaft, ergänzt um einen männlichen Spender, der als Vaterfigur Teil des Elternkreises sein möchte.

Ebenfalls betroffen ist der Fall einer Frau mit Fruchtbarkeitsproblemen, deren Ehemann mit einer Freundin ein Kind zeugt, während beide Erwachsenen als Eltern eingetragen bleiben möchten. Diese Beispiele verdeutlichen anschaulich, wie vielfältig moderne Familienmodelle sind und wie der Gesetzgeber darauf reagieren muss. Juristischer Beistand wie Anwalt Marc-André Landry, der eine der Familien vertreten hat, beschreibt die Entscheidung als enorm bedeutend für das kollektive Verständnis von Elternschaft. Er hebt hervor, dass viele Kinder aktuell eine elterliche Zugehörigkeit im rechtlichen Sinne haben, die nicht mit ihrer tatsächlichen Lebensrealität übereinstimmt. Die Anerkennung von Mehr-Eltern-Familien ist ein wichtiger Schritt, um dieser Diskrepanz entgegenzuwirken und Kinder rechtlich dort zu verorten, wo sie tatsächlich aufwachsen.

Das Gerichtsurteil ist auch ein gesellschaftlicher Spiegel der Entwicklungen, die sich ähnlich bereits in der Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Familien im vergangenen Jahrzehnt vollzogen haben. Heute sind homosexuelle Partnerschaften in Kanada gesellschaftlich anerkannt und rechtlich geschützt. Die Richter ziehen bewusst eine Parallele zu diesem Wandel und betonen, dass die Gesetzgebung mit den sich wandelnden gesellschaftlichen Realitäten Schritt halten muss. Die Rechtsprechung berücksichtigt dabei insbesondere den Schutz der Rechte von Kindern, die keine Auswahl darüber hatten, in welcher Familienform sie geboren werden. Québec ist mit diesem Urteil nicht das erste kanadische Gebiet, das Mehr-Eltern-Familien rechtlich anerkennt.

Andere Provinzen wie Ontario und British Columbia haben bereits entsprechende Regelungen eingeführt oder anerkannt. Diese bundesweiten Entwicklungen zeigen eine klare Tendenz hin zu einem modernisierten Familienrecht, das sich von traditionellen Vorstellungen löst und auf die vielfältigen Lebensentwürfe heutiger Gesellschaften eingeht. Als Antwort auf die Gerichtsentscheidung sieht sich die Regierung von Québec nun verpflichtet, innerhalb von 12 Monaten den Zivilkodex entsprechend anzupassen. Das bedeutet, dass legislative Maßnahmen ergriffen werden, um die neue Rechtsprechung verbindlich in das Familienrecht zu integrieren. Die anstehenden Gesetzesänderungen werden voraussichtlich klare Rahmenbedingungen für Mehr-Eltern-Familien schaffen, die Rechtssicherheit für Eltern und Kinder gewährleisten und bürokratische Hürden abbauen.

Die Konsequenzen dieser Entscheidung gehen weit über die betroffenen Familien hinaus. Für betroffene Kinder bedeutet die rechtliche Anerkennung ihrer Eltern mehr Sicherheit, etwa im Hinblick auf Unterhaltsverpflichtungen, Sorgerecht oder Erbansprüche. Gleichzeitig stärkt es die gesellschaftliche Anerkennung unterschiedlicher Familienkonzepte und fördert die Gleichberechtigung innerhalb moderner Beziehungen. Insbesondere für LGBTQ+ Gemeinschaften, die häufig alternative Familienformen leben, stellt das Urteil einen bedeutenden Fortschritt dar. Kritiker der Entscheidung befürchten zwar, dass Mehr-Eltern-Familien komplexe rechtliche Herausforderungen mit sich bringen und zum Beispiel die Abstimmung bei Erziehungsfragen erschweren könnten.

Befürworter argumentieren jedoch, dass eine rechtliche Anerkennung gerade Klarheit schafft und potenzielle Konflikte durch gesetzliche Regelungen von Anfang an verhindert werden können. Die Realität der Familienstrukturen lässt sich nicht mehr in starre Kategorien pressen, weshalb ein flexibler und inklusiver Rechtsrahmen notwendig ist. Dieses Urteil wirft auch weiterführende Fragen auf, wie Familienrecht und Biotechnologie künftig miteinander verknüpft werden könnten. Die Möglichkeiten der assistierten Reproduktion, Leihmutterschaft oder Samenspende rufen veränderte Familienkonstellationen hervor, die das Recht noch nicht umfassend berücksichtigt hatte. Die Anerkennung von Mehr-Eltern-Familien ist ein Schritt in Richtung einer Gesetzgebung, die technologische und gesellschaftliche Neuerungen integrieren kann.

Insgesamt steht Québec mit seinem Gerichtsurteil aus dem Jahr 2025 an der Spitze einer sozialen und rechtlichen Bewegung, die Familien in ihrer vielfältigen Gestalt anerkennt und schützt. Die Umsetzung der Entscheidung in Gesetzesform wird mit Spannung erwartet und könnte wegweisend für andere Regionen und Länder sein, die ähnliche gesellschaftliche Entwicklungen erleben. Kinder, Eltern und Familien jeglicher Form profitieren von einem progressiven Familienrecht, das sie nicht ausschließt, sondern ihre Realität respektiert und ihnen gleiche Rechte garantiert.

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