GameStop, der bekannte US-amerikanische Einzelhändler, der für seine Wurzeln im Videospielhandel berühmt ist, sorgt erneut für Aufsehen am Kapitalmarkt. Ende Mai und Anfang Juni 2025 erhöhte das Unternehmen sein Angebot für eine Wandelanleihe signifikant von ursprünglich 1,75 Milliarden auf nunmehr 2,25 Milliarden US-Dollar. Dieses Vorgehen ist in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert, vor allem in Hinblick auf die jüngste Strategie des Unternehmens, Bitcoin als Teil seiner Bilanz zu integrieren. Im Zuge der Kapitalerhöhung stellt sich daher die zentrale Frage: Welche Auswirkungen kann dieses Vorgehen auf Bitcoin und den Kryptomarkt haben? Die Wandelanleihe, auch Zero-Coupon Notes genannt, die GameStop nun anbietet, ist mit einer Conversion Premium von 32,5 Prozent ausgestattet. Das bedeutet, dass der Umwandlungspreis um diesen Prozentsatz über dem aktuellen Aktienkurs liegt.
Eine solche Prämie verschafft dem Unternehmen Spielraum für eine zukünftige Aktienausgabe, ohne dass es bei Anlegern zu sofortiger Verwässerung der Anteile kommt. Ein ähnliches Vorgehen hatte zuvor bereits das börsennotierte Unternehmen MicroStrategy genutzt, um mit Fremdkapital seinen Bitcoin-Bestand massiv aufzustocken, ohne dass das Unternehmen direkt Cash für den Kauf ausgeben musste. GameStop hält bereits 4.710 Bitcoin, wie das Unternehmen im März 2025 offiziell bekannt gab. Zu diesem Zeitpunkt befand sich der Bitcoin-Kurs im Höhenflug, und auch die GameStop-Aktie reagierte positiv.
Doch seitdem hat sich GameStop zurückhaltend gezeigt, was weitere Bitcoin-Käufe angeht. Noch hat die Firma keine klare Aussage getroffen, ob und wann es zu einer Nachbesserung oder Ausweitung des Bitcoin-Portfolios kommen wird. CEO Ryan Cohen machte deutlich, dass GameStop keine Kopie anderer Unternehmen sein wolle und sich nicht in Vorveröffentlichungen zu möglichen Kryptoinvestitionen engagieren werde. Die ausgestellte Wandelanleihe stellt dem Unternehmen jedoch flexibles Kapital zur Verfügung. Die Erklärung, dass Mittel entweder für „allgemeine Unternehmenszwecke“ oder für „Investitionen und mögliche Akquisitionen“ genutzt werden können, lässt Raum für Spekulationen.
Allgemein wird erwartet, dass das frische Kapital GameStops Wachstum weiter beflügeln soll. Dabei liegt der Fokus weiterhin auf der Stärkung des Kerngeschäfts, insbesondere im Bereich der traditionellen Handelswaren wie Trading Cards. Dieser Bereich macht mittlerweile etwa 30 Prozent des Quartalsumsatzes aus und gilt als profitabler Geschäftszweig neben dem digitalen Wandel. Der strategische Schritt von GameStop, zunächst einmal in Bitcoin zu investieren und nun die Wandelanleihe hochzuschrauben, ist durchaus ein Signal dafür, dass das Unternehmen sein Engagement im Kryptobereich ausbauen könnte – je nachdem, wie sich der Markt entwickelt. Bitcoin hat in den letzten Monaten starke Kurszuwächse verzeichnet und erneut seine Position als führende Kryptowährung untermauert.
Viele institutionelle Investoren suchen inzwischen nach Möglichkeiten, Bitcoin als Absicherung gegen Inflation und als Liquiditätsreserve in ihre Bilanzen aufzunehmen. Auf dem Markt für Kryptowährungen ist derzeit eine bemerkenswerte Dynamik zu beobachten. Die Anzahl der börsennotierten Unternehmen, die Bitcoin in ihren Bilanzen halten, wächst rasant. Binnen weniger Wochen stieg diese Zahl von 124 auf 223 an. Insgesamt halten diese Firmen rund 819.
000 Bitcoin, was etwa 3,9 Prozent der maximal verfügbaren Bitcoin-Summe entspricht. Dieses Wachstum der institutionellen Beteiligung kann den Bitcoin-Preis stabilisieren und gleichzeitig für erhöhte Aufmerksamkeit bei anderen Investoren sorgen. Das Beispiel von MicroStrategy zeigt deutlich, wie Wandelanleihen als strategisches Finanzinstrument genutzt werden können, um Bitcoin-Bestände zu erweitern, ohne auf teure Kapitalaufnahmen oder Aktientilgungen zurückgreifen zu müssen. Das Modell bietet auch GameStop dieselbe Flexibilität – und könnte für Bitcoin ein starkes Wachstumssignal senden, sollte GameStop künftig größere Summen für neue Bitcoin-Käufe verwenden. Darüber hinaus weisen Experten darauf hin, dass GameStops Kapitalerhöhung in Kombination mit der ungewissen Lage am Aktienmarkt und volatileren Börsenkursen das Unternehmen langfristig unabhängiger von traditionellen Ertragsquellen machen kann.
Bitcoin kann in diesem Kontext als wertvoller Vermögenswert dienen, der gegenüber klassischen Anlageformen oft eine Korrelation aufweist, die Investoren Diversifikationsvorteile verschafft. Interessant ist zudem die gesamtwirtschaftliche Bedeutung von GameStops Vorstoß in die Kryptowelt. Als bekanntes Unternehmen mit einer symbolträchtigen Vergangenheit im traditionellen Handel weckt es bei Anlegern und Medien gleichzeitig Erwartungen und Aufmerksamkeit. Insofern könnte die Ankündigung des gestiegenen Emissionsvolumens für die Wandelanleihe als Wegbereiter dienen, damit mehr börsennotierte Firmen Bitcoin als festen Bestandteil ihrer Finanzierung und Vermögensstruktur akzeptieren und einsetzen. Auch wenn der Markt direkt nach der Ankündigung einen Rückgang des Aktienkurses erlebte – GameStop-Aktien mussten in der vergangenen Woche einen Kursverlust von 24 Prozent verkraften und schlossen bei rund 22,14 US-Dollar –, besteht Grund zur Annahme, dass sich die langfristige Wirkung des Vorhabens eher positiv auswirkt.
Analysten sehen vor allem im Produktportfolio und den Kapitalmarktaktivitäten die Chance, GameStop neu zu positionieren, um so das Wachstum auf Basis digitaler und physischer Assets zu stärken. Es bleibt abzuwarten, ob GameStop mittelfristig weitere Bitcoin-Käufe tätigen wird. Der CEO betonte, das Unternehmen wolle keine Kaufpläne vorwegnehmen. Aber mit den zusätzlichen finanziellen Möglichkeiten und der Zunahme institutioneller Nachfrage nach Bitcoin hat GameStop zweifellos einen wichtigen Schritt in Richtung Digitalisierung seiner Bilanz und Innovation gemacht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Erhöhung der Wandelanleihe und das Kryptoinvestment GameStops Rolle in der Finanzwelt verändern könnten, und dies eröffnet viele Chancen für Bitcoin.