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DESQview: Die Revolution des Multitaskings unter DOS in den 1980er und 1990er Jahren

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DESQview

Eine umfassende Betrachtung von DESQview, dem innovativen multitaskingfähigen Betriebssystem für DOS, das die Arbeit mit mehreren Programmen auf PCs revolutionierte und bis heute in der Geschichte der Computertechnik Bedeutung hat.

In den frühen Tagen der Personal Computer war die Möglichkeit, mehrere Programme gleichzeitig auszuführen, etwas, das viele Anwender als dringend notwendig, jedoch schwer umsetzbar empfanden. Das Betriebssystem MS-DOS, das in den 1980er Jahren allgegenwärtig war, war ursprünglich nicht für Multitasking ausgelegt. DOS war ein einkanaliges System, das jeweils nur ein Programm ausführen konnte. In diesem Umfeld trat DESQview auf die Bühne – ein bahnbrechendes Produkt, entwickelt von Quarterdeck Office Systems, das eine neue Ära für Benutzer von DOS-basierten Systemen einläutete. DESQview ermöglichte erstmals ein textbasiertes Multitasking mit mehreren Fenstern, das eine wesentlich produktivere und flexiblere Nutzung von PCs erlaubte.

DESQview wurde im Juli 1985 veröffentlicht, nur wenige Monate vor der Markteinführung von Microsoft Windows, das in den kommenden Jahren des Multitasking und der Fensterverwaltung dominieren sollte. Im Gegensatz zu Windows arbeitete DESQview rein im Textmodus und bot eine stabile und leistungsfähige Umgebung, in der sich mehrere DOS-Programme nahezu gleichzeitig in einzelnen Fenstern ausführen ließen. Dabei unterstützte DESQview auch das Skalieren und Überlappen von Fenstern, was zu dieser Zeit ein bemerkenswerter Fortschritt war. Das ursprünglich von Quarterdeck Office Systems entwickelte Produkt basierte auf einem Vorgänger namens Desq, der als einfacher Task-Switcher fungierte. Mit DESQview wurde dieses Konzept stark erweitert und verfeinert.

Ein wesentlicher Vorteil von DESQview lag in seiner Fähigkeit, beliebige DOS-Programme ohne Änderungen oder spezielle Anpassungen auszuführen. Dies machte es zu einer äußerst flexiblen Lösung, die viele Nutzer anzog, die von der Einschränkung nur eines laufenden Programms gleichzeitig betroffen waren. Das Hauptprogramm setzte sich durch seine bemerkenswerte Stabilität ab, obwohl es unter dem Betriebssystem DOS lief, das selbst nicht multitaskingfähig war. Eine einfach zugängliche, ausblendbare Menüleiste ermöglichte es dem Benutzer, schnell zwischen laufenden Programmen zu wechseln, Texte aus einer Anwendung in eine andere zu kopieren und sogar eigene Makros zu definieren. Diese Kombination aus Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität brachte DESQview eine loyale Anhängerschaft ein.

Technisch gesehen arbeitet DESQview im sogenannten Real Mode des Prozessors, was bedeutet, dass es direkt auf den 16-Bit-Modus der Intel 8086- und 80286-Prozessoren setzte. Später kam speziell mit dem Intel 80386-Prozessor die Möglichkeit hinzu, erweiterte Speicherbereiche besser auszunutzen. Hier kam das eng verwandte Produkt QEMM (Quarterdeck Expanded Memory Manager) ins Spiel, welches als eigenständige Speicherverwaltungskomponente entwickelt und vermarktet wurde. QEMM war für die Erweiterung des nutzbaren Arbeitsspeichers entscheidend, da es auf DOS PC-Systemen die vorhandene Grenze von 640 Kilobyte konventionellen Speichers aufbrechen konnte. Besonders in Kombination mit DESQview ermöglichte QEMM die gleichzeitige Ausführung zahlreicher Programme, indem es den Speicher effizient verwaltete und Programme in sogenannten Upper Memory Blocks und Expanded Memory adressierbar machte.

Dieses Zusammenspiel aus DESQview und QEMM wurde als DESQview 386 (auch DV386 genannt) vermarktet und machte aus PCs leistungsfähige Multitasking-Geräte. So konnten auf einem 8-Megabyte-PC vielfach mehr als ein Dutzend DOS-Anwendungen parallel laufen. Diese Mechanismen lieferten eine beeindruckende Lösung, bevor Windows oder OS/2 bessere Multitasking-Unterstützung anboten. Neben den technischen Stärken hatte DESQview auch einen großen Einfluss auf die Entwicklung und Verwendung von Multiuser-Systemen und Bulletin Board Systemen (BBS). Viele der damals populären BBS-Host-Systeme arbeiteten ursprünglich als ein einzelnes, nicht multitaskingfähiges Programm.

Mit DESQview wurde es möglich, auf einem einzelnen PC mehrere Instanzen solcher Software gleichzeitig auszuführen, was Mehrbenutzersysteme mit mehreren Zugängen ermöglichte. Durch den Einbau schneller Kommunikationschips, wie dem 16550 UART, verbesserte sich die Handhabung der seriellen Schnittstellen und somit auch die Stabilität und Performance von Mehrplatz-BBS-Anwendungen erheblich. Im Gegensatz zu grafischen Benutzeroberflächen wie Windows war DESQview jedoch keine GUI im eigentlichen Sinn. Es bot eine rein textbasierte Fenster-Umgebung, die keinen Maussupport oder grafische Darstellungen mit Icons oder Schaltflächen enthielt. Dies schränkte zwar in der ästhetischen und benutzerfreundlichen Bedienung ein Stück weit die Attraktivität ein, machte das Programm jedoch äußerst ressourcenschonend, stabil und schnell.

Anwender, die große Wert auf Effizienz und Produktivität legten, wussten dies insbesondere auf leistungsstarken 386-Computern zu schätzen. Trotz aller Vorzüge gelang es DESQview und seinem Hersteller Quarterdeck nicht, sich dauerhaft gegen Microsoft Windows durchzusetzen. Die Verbreitung von Windows 3.0 und später 3.1, welche grafische Oberfläche, bessere Speicherverwaltung und breite Softwareunterstützung mitbrachte, ließ die Nachfrage nach DESQview sinken.

Zudem kamen Konkurrenzprodukte wie IBM TopView früh auf den Markt, und das Aufkommen komplexerer Systeme mit echten geschützten Modi, wie OS/2, stellte die Leistungsfähigkeit von DESQview zunehmend infrage. Quarterdeck versuchte, mit Weiterentwicklungen wie DESQview/X, einem X Window System Server für DOS, und durch den Ausbau seines Speicherverwaltungsprogramms QEMM die Position zu halten. Letztlich führte der Wandel zu grafischen Systemen und veränderte Benutzergewohnheiten jedoch zum Rückzug von DESQview aus dem Mainstream. Es ist jedoch wichtig hervorzuheben, dass DESQview seinerzeit als besonders robust und zuverlässig galt. Selbst Jahre nach seiner Blütezeit wurde DESQview von Spezialisten für bestimmte Einsatzzwecke genutzt, gerade dort, wo Stabilität im Textmodus und effizienter Mehrprogrammbetrieb Vorrang hatten.

Die Funktionalitäten von DESQview waren zudem Inspirationsquelle für diverse spätere Multitasking-Tools unter Windows und anderen Systemen. Die Bedeutung von DESQview in der Geschichte der Computertechnik lässt sich auch im Kontext der Entwicklung von Mehrfenster-Interfaces auf PCs und der Nutzung von erweiterten Speichertechniken sehen. Quarterdeck hatte mit QEMM einen der ersten und effektivsten Speicherverwaltungsmanager vorgestellt, dessen Konzepte Eingang in spätere Tools fanden. Auf der Nutzerseite waren die Möglichkeiten des parallelen Arbeitens ohne grafisches Interface ein Novum, das den Workflow auf PCs in vielen Bereichen erheblich beschleunigte. Darüber hinaus zeigt das Beispiel DESQview die Herausforderungen der Tech-Unternehmen im Umgang mit sich schnell ändernden Marktanforderungen und Technologieentwicklungen.

Zwar hatte Quarterdeck mit DESQview eine technisch ausgereifte Lösung, doch scheiterte das Unternehmen daran, mit dem Trend zu grafischen Oberflächen mitzuhalten und das Produkt entsprechend zu positionieren. So führte die Aufnahme von Speicherverwaltungsfunktionen in kommende Versionen von MS-DOS und Windows letztlich auch zu einem langwierigen Verdrängungsprozess für QEMM und DESQview. Für Technikinteressierte und Historiker bietet DESQview heute ein faszinierendes Beispiel für die Entwicklung von Mehrprogrammbetrieb unter einem Betriebssystem, das ursprünglich darauf nicht ausgelegt war. Es zeigt, wie kreative Software-Lösungen Hardwarezwänge aushebeln und neue Anwendungsbereiche erschließen können. In der Praxis bot DESQview vielen Nutzern eine wertvolle Brücke von den sehr eingeschränkten DOS-Umgebungen hin zu den grafischen Desktop-Systemen moderner PCs.

Im Rückblick ist DESQview ein Schlüsselkapitel in der Evolution von Betriebssystemen und Multitasking-Technologien. Sein Beitrag zur Optimierung der begrenzten PC-Ressourcen und zur Unterstützung der gleichzeitigen Ausführung mehrerer Anwendungen ist nicht zu unterschätzen. In vielen Foren und bei Sammlern von Retro-PC-Software wird DESQview auch heute noch gewürdigt, oft wegen seiner Stabilität und des überraschenden Funktionsumfangs, der in Zeiten einfacher DOS-Computer große Fortschritte darstellte. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass DESQview ein bemerkenswertes Beispiel für frühe Multitasking-Software war. Es prägte durch seinen innovativen Ansatz die Art und Weise, wie PCs in den 80er und frühen 90er Jahren genutzt wurden, und hat sich einen festen Platz in der Geschichte der Computertechnik erobert.

Trotz der Dominanz moderner grafischer Systeme zeugt die Entwicklung und Nutzung von DESQview davon, wie Software innovative Lösungen entwickeln kann, um Hardwarebeschränkungen zu überwinden und den Benutzeranforderungen gerecht zu werden.

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