Die Integration von Künstlicher Intelligenz in Softwareentwicklungs-Workflows gewinnt zunehmend an Bedeutung. Claude Code, entwickelt von Anthropic, ist eine KI-Plattform, die speziell darauf ausgerichtet ist, Entwickler bei der Codierung zu unterstützen. Mit dem neuen GitHub Action für Claude Code eröffnen sich spannende Möglichkeiten, die Arbeit direkt innerhalb des GitHub-Ökosystems zu optimieren – besonders für Nutzer von Claude Max, dem Premium-Abonnement von Claude Code. Claude Max bietet eine hohe Leistungsfähigkeit und zusätzliche Funktionen, die die Produktivität beim Programmieren erheblich steigern. Nach einigen Wochen intensiver Nutzung entschied sich der Entwickler Guillaume Raille, die Premium-Version im Rahmen eines 100-Dollar-Monatsplans zu wählen, um von den erweiterten Features inklusive der Nutzung von Claude Code zu profitieren.
Der jüngste Launch der GitHub Actions für Claude Code brachte eine tiefere Verschmelzung zwischen der KI und GitHub Workflows mit sich. Diese Funktion erlaubt es, KI-gestützte Assistenz direkt auf Pull Requests und Issues zu aktivieren, indem man einfach mit @claude innerhalb der Kommentare auf diese zugreift. Somit verhält sich diese Integration ähnlich wie andere Lösungen von großen Anbietern, die ihre Codex- und AI-APIs in GitHub-basiertes Coding integrieren. Trotz der vielversprechenden Funktionalität gab es zunächst eine Einschränkung: Wer die offizielle Integration nutzen wollte, musste einen separaten API-Schlüssel generieren und zusätzlich zum Claude Max-Abonnement zahlen. Besonders unbefriedigend war die Tatsache, dass OAuth-basierte Authentifizierungen wie OIDC zwar für Cloud-Plattformen wie Vertex oder Bedrock angeboten werden, aber nicht für Nutzer von Claude Max.
Dieser Umstand führte dazu, dass Raille den GitHub Action Code von Anthropic forkte und eine Version entwickelte, die die Nutzung von Claude Max Anmeldeinformationen direkt ermöglicht. So können Nutzer ihr bestehendes Claude Max Abonnement zur Arbeit mit GitHub Actions verwenden, ohne weitere Kosten für einen API-Schlüssel aufwenden zu müssen. Um diese Lösung einzurichten, sind einige Schritte notwendig: Erstens muss der Entwickler mit seinem Claude Max Konto lokal bei Claude Code angemeldet sein, was beispielsweise über den Terminalbefehl „claude“ und die Überprüfung via „/status“ geprüft werden kann. Sollte man nicht angemeldet sein, ist die Anmeldung per „/login“ durchzuführen. Der nächste Schritt ist die Installation der offiziellen Anthropic GitHub App im gewünschten Repository.
Über einen simplen Befehl („/install-github-app“) innerhalb von Claude Code wird dies erledigt. Interessanterweise ist kein API-Schlüssel für die Installation notwendig – man lässt das Feld beim Prompt einfach leer. Wichtig ist, dass die App dabei ausreichende Rechte für das Ziel-Repository erhält, um Kommentare, PRs und Issues lesen und darauf reagieren zu können. Das wohl entscheidende Detail liegt in der Verwaltung der Zugangsdaten für Claude Max innerhalb von GitHub. Um die Zugangsdaten sicher zu hinterlegen, werden drei Secrets im Repository gespeichert: CLAUDE_ACCESS_TOKEN, CLAUDE_REFRESH_TOKEN und CLAUDE_EXPIRES_AT.
Diese Informationen stammen aus der gesicherten Datei „~/.claude/.credentials.json“ unter Linux, dem macOS Schlüsselbund oder entsprechenden Speicherorten unter Windows. Mit diesen geheimen Variablen kann der forked GitHub Action authentifiziert auf die Claude Max Funktionen zugreifen.
Ein Beispiel-Workflow zeigt, wie die Aktion konfiguriert sein kann. Mit dem Workflow werden Ereignisse wie das Erstellen von Issue-Kommentaren, Pull Request Reviews oder neuen Issues abgefangen und gefiltert, falls die Kommentare die Erwähnung „@claude“ enthalten. Der Job läuft auf der neuesten Ubuntu-Umgebung und beinhaltet Schritte zum Checkout des Repositories sowie die Nutzung des spezifischen Forks der GitHub Action, der die OAuth-Authentifizierung adressiert und entsprechend mit den Geheimnissen verbunden ist. Diese Methode bringt den Vorteil mit sich, den Mehrwert des Claude Max Abonnements optimal zu nutzen, ohne Mehrkosten durch zusätzliche API-Tokens entstehen zu lassen. Für Entwickler bedeutet das eine verbesserte Assistenz beim Kundenfeedback, Code-Reviews oder dem Erstellen von automatisierten Kommentaren und Code-Hilfen, ganz direkt und bequem auf der GitHub-Plattform.
Die Nutzung bleibt jedoch eine persönliche Anwendung, da eine offizielle Unterstützung durch Anthropic für diese Vorgehensweise bislang aussteht. Auch wenn der Entwickler keine Verletzung der Nutzungsbedingungen erkennen konnte, warnte ein Anthropic-Mitarbeiter davor, das Abonnement gemeinschaftlich auf größere Teams oder externe Mitnutzer auszuweiten. Das Hauptziel ist eine individuelle Arbeitsentlastung ohne Missbrauch des Abonnements. Entwickler, die mit Claude Max arbeiten, profitieren von einem stabilem, KI-gestütztem Workflow, wenn sie den umgebauten GitHub Action Fork richtig einrichten. Die erhöhte Automatisierung von Code-Analysen, die Assistenz bei Pull Requests und das Bearbeiten von Issues und Kommentaren macht das Arbeiten effizienter und ermöglicht es, schneller auf komplexe Fragestellungen oder Fehlerbehebungen einzugehen.
Die Perspektiven für weitere Integration sind vielversprechend. Anthropic arbeitet kontinuierlich an der Verbesserung der Claude Code Schnittstellen und der Zusammenarbeit mit GitHub. Die offene Community und engagierte Entwickler wie Guillaume Raille erweitern die Möglichkeiten durch eigene Forks und innovative Ansätze. So entsteht ein nachhaltiges Ökosystem, das die Entwicklungserfahrung zunehmend unterstützt und auf ein neues Level hebt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Kombination aus Claude Max und dem GitHub Action für Claude Code einen bedeutenden Sprung für das Coding im Alltag darstellt.