Spacetop hat die Art und Weise, wie wir Computerarbeitsplätze sehen, revolutioniert. Das Unternehmen, das bereits mit dem Spacetop G1 eine einzigartige, aber verhältnismäßig teure Lösung präsentierte, geht nun mit der neuen Windows-App einen entscheidenden Schritt in Richtung breiterer Zugänglichkeit und Nutzerfreundlichkeit. Die Spacetop AR Desktop-App bietet eine virtuelle Multi-Display-Umgebung, die auf kompatiblen Windows-PCs genutzt werden kann und dabei das volle Potential moderner AR-Brillen ausschöpft. Die Grundidee von Spacetop ist es, den klassischen Monitor durch eine virtuelle Arbeitsfläche in der Augmented Reality zu ersetzen. Dies ermöglicht es Anwendern, ihre Anwendungen und Fenster in einer nahezu unbegrenzten, dreidimensionalen Umgebung zu organisieren und zu verwalten.
Während das ursprüngliche Spacetop G1 als hardwaregebundene Lösung für AR-Enthusiasten konzipiert wurde, macht die neue Windows-App die Technologie einer breiteren Nutzerschicht zugänglich. Da viele moderne PCs inzwischen mit leistungsstarken Prozessoren und Künstlicher Intelligenz-Hardware ausgestattet sind, lässt sich die Software jetzt ohne dedizierte Spacetop-Hardware betreiben. Sightful, das Unternehmen hinter Spacetop, hat mit dem Fokus auf Qualcomm- und Intel-Prozessoren eine Lösung geschaffen, die Hardware-gestützte KI-Funktionen wie neuronale Verarbeitungseinheiten (NPU) nutzt, um ein flüssiges Erlebnis zu garantieren. Dazu gehört unter anderem die Verarbeitung der Videostreams für die sechs Freiheitsgrade-Bewegungserkennung (6DoF), eine essentielle Funktion für stabile und realitätsgetreue Interaktionen in AR-Umgebungen. Damit positioniert sich Spacetop als eine moderne Schnittstelle für diejenigen, die ihren Arbeitsalltag flexibel und ergonomisch gestalten wollen.
Der Einstieg in die Welt von Spacetop als Windows-App setzt natürlich weiterhin das Vorhandensein kompatibler AR-Brillen voraus, insbesondere der XREAL Air Ultra 2, die für die Nutzung optimiert ist. Das Unternehmen bietet attraktive Bundle-Pakete an, die neben der Hardware auch eine Spacetop-Softwarelizenz enthalten. Die Abonnements beginnen bei 200 Dollar pro Jahr nach der ersten Laufzeit und können im Paket mit Brillen und Linsen für Brillenträger erworben werden. Damit bleibt Spacetop trotz des niedrigeren Einstiegspreises im Vergleich zum G1 vorsichtig im Premiumsegment angesiedelt, was jedoch durch den flexibleren Einsatz auf herkömmlichen Windows-Rechnern gerechtfertigt wird. Ein weiterer Vorteil der Windows-App gegenüber der ursprünglichen Spacetop G1 Hardware-Lösung ist die Verwendung der beliebten Windows-Anwendungslandschaft.
Nutzer können weiterhin mit ihren gewohnten Programmen arbeiten, profitieren dabei aber von den erweiterten Möglichkeiten, die ein riesiger virtueller Bildschirm in der AR bietet. Die Freiheit, Arbeitsbereiche ganz individuell zu gestalten, könnte vor allem in komplexen Produktionen, bei kreativen Tätigkeiten oder im multimedialen Bereich einen echten Mehrwert bieten. Aktuell befindet sich die Spacetop softwarebedingte Windows-Version noch in der Entwicklung, was in Nutzerfeedbacks und Erfahrungsberichten sichtbar wird. Einige der derzeit bekannten Herausforderungen betreffen den Einsatz von Remote-Desktop-Anwendungen, anspruchsvollen Video-Editing-Tools, Design-Software sowie der Nutzung in Gaming-Umgebungen. Ebenso sind einige Funktionen, wie die Unterstützung für DRM-geschützte Inhalte, die Screen-Sharing-Integration in populären Videokonferenztools wie Teams und Zoom oder die verbesserte visuelle Stabilität, noch als in Arbeit gekennzeichnet.
Diese Entwicklungen zeigen, dass Spacetop auch nach der Veröffentlichung noch fleißig an der Optimierung seines Angebots arbeitet. Ein spannendes Detail ist die aktuell vom Unternehmen bestätigte Kompatibilität mit den neusten Intel Meteor Lake und Lunar Lake CPUs. Offiziell sind AMD-Prozessoren oder Systeme mit Qualcomm Snapdragon CPUs noch nicht inkludiert, was aber auf technologische Herausforderungen und Partnerschaftsabsprachen zurückgeführt wird. Die Aussicht, die Unterstützung auf weitere Chipsätze auszudehnen, lässt darauf schließen, dass Spacetop bestrebt ist, die Reichweite seiner Lösung schnell zu erweitern und möglichst viele Nutzergruppen anzusprechen. Des Weiteren plant Sightful, die Spacetop-Plattform 2026 auch auf Apple Mac-Systeme zu bringen, was die Verfügbarkeit noch einmal erheblich steigern könnte.
Der Fokus auf Windows ergibt sich zum einen aus der größeren Hardwarevielfalt und zum anderen aus der etablierten Stellung im professionellen Arbeitsumfeld. Neben der Software selbst ist die Abhängigkeit vom Abo-Modell ein diskutierter Punkt in der Community. Während manche Nutzer die jährlichen Gebühren kritisch sehen, dürfte der Ansatz von Sightful darin liegen, kontinuierliche Verbesserungen, Bugfixes und neuen Funktionen über ein Service-Modell bereitstellen zu können. Dennoch ist die Preisstruktur für interessierte Anwender ein wichtiger Entscheidungsfaktor, gerade weil AR-Hardware weiterhin preislich im oberen Segment angesiedelt ist. Zusammenfassend ist Spacetop als Windows-App ein vielversprechender Schritt, die AR-Desktop-Erfahrung praxisnäher und erschwinglicher zu machen.