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Norwegens Staatsfonds verliert 40 Milliarden Dollar im ersten Quartal – Setzt er künftig auf Bitcoin als Absicherung?

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Norway’s sovereign wealth fund lost $40B in Q1— Will it hedge risk by increasing Bitcoin exposure?

Norwegens staatlicher Pensionsfonds, einer der größten weltweit, verzeichnet im ersten Quartal 2025 massive Verluste. Angesichts der globalen wirtschaftlichen Unsicherheiten stellt sich die Frage, ob der Fonds zukünftig seine Risikoabsicherung durch eine stärkere Bitcoin-Exponierung verbessert.

Norwegens Staatsfonds, offiziell bekannt als Government Pension Fund Global (GPFG) und verwaltet von der Norges Bank, ist mit einem Volumen von etwa 1,7 Billionen US-Dollar einer der größten und einflussreichsten staatlichen Vermögensfonds weltweit. Seine Aufgabe ist es, den Wohlstand Norwegens langfristig zu sichern, insbesondere für künftige Generationen, indem die reichen Erdöl- und Gasreserven des Landes strategisch angelegt werden. Dennoch hat der Fonds im ersten Quartal 2025 einen herben Verlust von rund 40 Milliarden US-Dollar hinnehmen müssen. Dieser Rückgang ist hauptsächlich auf den Absturz der US-technologielastigen Aktienmärkte zurückzuführen, in die der Fonds stark investiert ist. Die jüngste Verlustserie hat vielerorts Fragen aufgeworfen, wie der Fonds künftig mit den Risiken großer Marktschwankungen umgehen will.

Vor allem rückt dabei das Thema Bitcoin und Kryptowährungen als mögliche Absicherungsinstrumente immer mehr in den Fokus. Die turbulenten weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen und geopolitischen Spannungen verstärken den Druck auf traditionelle Investitionsstrategien erheblich. Der fortschreitende Handelskrieg zwischen großen Wirtschaftsmächten, Wachstumssorgen in wichtigen Märkten sowie Rezessionsängste stellen bedeutende Herausforderungen dar. In diesem Kontext gewinnt die Debatte um alternative Assetklassen wie Bitcoin zunehmend an Bedeutung, zumal einige institutionelle Investoren bereits erste Schritte in Richtung Krypto-Investments gehen. Ein genauer Blick auf die aktuelle Situation des norwegischen Staatsfonds zeigt, dass dieser bereits eine indirekte Bitcoin-Exponierung besitzt.

Durch seine Beteiligungen an Unternehmen, die selbst erhebliche Mengen an Bitcoin auf ihrem Bilanzkonto halten, ist der Fonds auf indirektem Wege mit Bitcoin im Wert von rund 356 Millionen US-Dollar investiert. Dazu zählen unter anderem Firmen wie Coinbase, Riot Platforms, Strategy und Mara Holdings. Diese indirekte Investition unterstreicht das Potenzial von Kryptowährungen, auch wenn eine direkte Bitcoin-Investition bislang nicht Teil der offiziellen Anlagestrategie ist. Trotz des beträchtlichen Verlustes im ersten Quartal hat der Fonds im vergangenen Jahr 2024 insgesamt eine beeindruckende Rendite von 222 Milliarden US-Dollar erzielt. Dies verdeutlicht die Volatilität, die mit großen global diversifizierten Portfolios einhergeht.

Der größte Anteil des Fonds besteht nach wie vor aus Aktien (rund 71,4 Prozent), gefolgt von Anleihen und Immobilien, darunter Einzelhandels-, Industrie-, erneuerbare Energien- und Logistikimmobilien. Ein entscheidendes Merkmal des Fonds ist seine starke Ausrichtung auf den FTSE Global All Cap Index, der mehr als 7.000 Aktien aus entwickelten und aufstrebenden Märkten enthält. Wegen der Marktkapitalisierung ist die US-amerikanische Börse mit etwa 65 Prozent stark übergewichtet, dadurch erhöht sich auch die Abhängigkeit von der Entwicklung dortiger Technologieaktien. Unter diesen Voraussetzungen stellt sich die Frage, ob der Fonds zur Risikominderung künftig einen größeren Anteil seiner Investitionen in Bitcoin oder an Börsen gehandelte Bitcoin-ETFs (Exchange-Traded Funds) verlagert.

Dabei gilt es, die Struktur und die Anlagevorgaben des Fonds zu berücksichtigen, die eine hohe Risikostreuung und konservative Investitionen bevorzugen. Eine Veränderung des Mandats, um direkte Bitcoin-ETFs oder Spot-Bitcoin-Käufe zu ermöglichen, scheint gegenwärtig unwahrscheinlich. Allerdings besteht die Möglichkeit, die indirekte Exponierung über Unternehmen mit signifikanten Bitcoinbilanzen auszubauen. In der Finanzwelt gibt es bereits einige Beispiele von staatlichen Fonds, die Bitcoin als Absicherung anerkennen und in ETFs investieren. So besitzt beispielsweise Mubadala Investments, ein staatlicher Fonds aus Abu Dhabi, eine Bitcoin-ETF-Position im Wert von 437 Millionen US-Dollar, was signalisiert, dass große institutionelle Anleger Bitcoin als Instrument zur Diversifikation und Risikominderung betrachten.

Auch in den USA zeigt das State of Wisconsin Investment Board mit einem Investment von 321 Millionen US-Dollar in Bitcoin-ETFs, dass Kryptowährungen in institutionellen Portfolios zunehmend an Bedeutung gewinnen. Vor diesem Hintergrund ist vorstellbar, dass Norwegens Staatfonds in Zukunft die indirekte Bitcoin-Exponierung bewusst verstärkt, um potenziellen Verlusten in traditionellen Märkten besser begegnen zu können und eine neue Diversifikationsquelle zu nutzen. Dennoch bestehen auch vielfältige Risiken. Bitcoin ist bekannt für eine hohe Volatilität, regulatorische Unsicherheiten und technische Herausforderungen. Der Fonds muss sorgfältig abwägen, ob die Vorteile einer Bitcoin-Absicherung die mit Kryptowährungen verbundenen Risiken übersteigen.

Darüber hinaus hat der Fonds in der Vergangenheit bereits eine klare Haltung eingenommen, indem er alle Goldbestände vor über 20 Jahren verkauft hat, obwohl Gold in der Zwischenzeit als klassischer sicherer Hafen Gold wertvolle Wertsteigerungen verzeichnen konnte. Diese Entscheidung zeigt, dass der Fonds zwar offen für neue Investitionsformen ist, aber auch mit Vorsicht vorgeht und langfristige Performance über kurzfristige Trends stellt. Die Tatsache, dass eine hypothetische 5-Prozent-Allokation in Bitcoin im Jahr 2018 die Benchmark um 56 Prozent hätte steigern können, macht die Frage nach einer Bitcoin-Investition besonders relevant. Allerdings braucht es hier umfassende Analysen und ein Verständnis der Risiko-Rendite-Dynamik, um solche Entscheidungen zu rechtfertigen. Die Meinung von Fonds-Chefs wie Nicolai Tangen, der ein sorgsames und indexbasiertes Management betont, sowie die Flexibilität für selektive aktive Investitionen deuten darauf hin, dass der Fonds bei der Risikosteuerung neue Wege prüft.

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