Eine Gehaltserhöhung zu erbitten, ist für viele Arbeitnehmer ein sensibles und mitunter nervenaufreibendes Thema. Erfolgreich und selbstbewusst in das Gespräch zu gehen, erfordert mehr als nur den simplen Wunsch nach mehr Geld. Die renommierte Unternehmerin und „Shark Tank“-Investorin Barbara Corcoran hat zwei einfache, aber äußerst wirkungsvolle Tipps parat, die jedem helfen, eine Gehaltserhöhung strategisch anzustoßen und seine Chancen zu erhöhen. Ihre Ratschläge basieren auf praktischer Erfahrung und fundierter Psychologie – ideal für diejenigen, die im nächsten Gespräch mit ihrem Arbeitgeber überzeugender auftreten möchten. Als erstes empfiehlt Corcoran, unbedingt zwei Listen anzufertigen: die ursprünglichen Erwartungen, mit denen man eingestellt wurde, und eine aktuelle Liste aller Aufgaben und Verantwortlichkeiten, die man mittlerweile übernimmt.
Dieser Vergleich gibt nicht nur einen klaren Überblick über die Entwicklung des eigenen Aufgabenbereichs, sondern verdeutlicht auch, wie sich die Rolle im Beruf im Laufe der Zeit verändert hat. Arbeitgeber sehen häufig nicht, wie umfangreich und anspruchsvoll der Job tatsächlich geworden ist. Viele Mitarbeiter erleben sogenannten „Job-Creep“ oder „Role-Creep“, das bedeutet eine schleichende Erweiterung der Tätigkeiten ohne formale Anpassung des Gehalts oder der Arbeitsbeschreibung. Wer mit konkreten Beispielen und einer übersichtlichen Gegenüberstellung in die Verhandlung geht, bringt die nötige Transparenz und unterstreicht den Mehrwert seiner Arbeit. Diese Methode hilft dabei, die eigene Leistung messbar und nachvollziehbar darzustellen – ein wichtiger Schritt, um die eigene Gehaltsforderung zu legitimieren.
Der zweite entscheidende Tipp von Corcoran ist das klare Nennen einer konkreten Zahl bei der Gehaltsforderung. Viele gehen mit vagen Wünschen oder relativen Angaben wie „mehr Geld“ oder „eine angemessene Erhöhung“ in das Gespräch, was die Verhandlungsposition schwächt. Stattdessen sollte man eine bestimmte Zahl nennen, beispielsweise eine prozentuale Steigerung wie zehn Prozent. Studien aus der Verhandlungsforschung, unter anderem veröffentlicht im Journal of Experimental Social Psychology, bestätigen, dass präzise und fixierte Forderungen einem Gesprächspartner signalisieren, dass man gut vorbereitet ist und den Marktwert der eigenen Arbeitsleistung kennt. Das bewirkt zudem, dass die Verhandlung auf einem klaren Wert verankert wird – sogenannte Ankerpunkte, die den Rahmen der Diskussion setzen und das Ergebnis deutlich zugunsten des Fordernden beeinflussen können.
Durch das direkte Ansprechen einer realistischen, aber bestimmten Zahl wirken Arbeitnehmer selbstbewusst und zielgerichtet. Dieses Verhalten kann beim Gegenüber Respekt hervorrufen und die Chancen auf eine substanzielle Gehaltsanpassung erhöhen. Neben diesen beiden Hauptstrategien ist es wichtig, die Verhandlungssituation insgesamt gut vorzubereiten. Das bedeutet, den richtigen Zeitpunkt für das Gespräch zu wählen, möglichst wenn das Unternehmen gute wirtschaftliche Ergebnisse vorweisen kann oder der eigene Beitrag besonders sichtbar war. Weiterhin empfiehlt sich eine sachliche und freundliche Kommunikation, die „Ich-Botschaften“ und Fakten vereint, um emotionale Konflikte zu vermeiden.
Das Ziel ist es, den Wert der eigenen Position verständlich und überzeugend darzustellen, ohne Forderungen aufzudrängen oder zu verhandeln, als wäre man unter Druck. Barbara Corcorans Rat lässt sich zudem auf zahlreiche berufliche Situationen übertragen – nicht nur auf festangestellte Arbeitnehmer, sondern auch auf Freelancer und Selbstständige, die ihre Honorare anpassen möchten. Die Kernbotschaft lautet, sich bewusst zu machen, welchen Umfang und welche Qualität die eigene Arbeit tatsächlich hat und klar zu kommunizieren, was man dafür erwartet. Wer durchdacht agiert, zeigt Professionalität und vermeidet unklare Verhandlungsgespräche. Die Kunst, eine Gehaltserhöhung zu bekommen, liegt nicht nur darin, mehr Geld zu wollen, sondern diesen Wunsch strukturiert, gut vorbereitet und mit dem nötigen Selbstbewusstsein zu artikulieren.
Der Schlüssel ist, den Mehrwert der eigenen Leistungen sichtbar zu machen und eine klare, begründete Summe zu nennen. So steigert man die Wahrscheinlichkeit, dass der Chef nicht nur zuhört, sondern auch zustimmt. Wer sich an diese beiden grundlegenden Ratschläge von Barbara Corcoran hält, hat eine solide Basis für ein erfolgreiches Gespräch geschaffen – weit über einfache Bitten hinaus. Es lohnt sich also, vor dem nächsten Antrag auf Gehaltserhöhung erst einmal Position zu beziehen und genau zu reflektieren, was man geleistet hat und wie viel einem das wert ist. Mit Transparenz, konkreten Beispielen und einer klaren Zielvorgabe kann eine Gehaltsverhandlung wesentlich positiver und professioneller verlaufen.
Arbeitgeber schätzen Mitarbeiter, die nicht nur gute Arbeit leisten, sondern auch ihre berufliche Entwicklung aufmerksam beobachten und mutig kommunizieren. So entsteht eine Win-Win-Situation, in der beide Seiten langfristig profitieren. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vorbereitung und die konkrete Forderung die beiden Eckpfeiler für eine gelungene Gehaltsverhandlung nach Barbara Corcoran sind. Der Trend zum „Job-Creep“ zeigt, dass viele Arbeitnehmer im Lauf ihrer Karriere zusätzliche Aufgaben übernehmen. Doch diese Mehrarbeit bleibt oft unbeachtet – bis man sie sichtbar macht.
Ebenso wichtig ist es, nicht nur Wünsche zu äußern, sondern Forderungen mit einer präzisen Zahl zu untermauern. Beide Ansätze zusammengenommen bilden eine starke Strategie, um die eigene Wertschätzung im Beruf auf das nächste Level zu heben. Wer diese Tipps beherzigt, kann sich selbstbewusst auf Augenhöhe begegnen und seine berufliche Laufbahn aktiv gestalten. Barbara Corcorans Erfahrung aus dem Unternehmertum und der Investmentwelt bietet damit wertvolle Impulse für alle, die sich mehr Anerkennung und eine faire Vergütung wünschen.