Der Bitcoin-Preis spielt aktuell in einer spannenden Liga, die vor allem im Mai so manche Anleger und Marktbeobachter elektrisieren könnte. Daten und Marktbewegungen deuten darauf hin, dass neue Allzeithochs schneller eintreffen könnten, als viele erwarten. Die Kombination aus Liquidationen, dem nachlassenden Einfluss traditioneller Finanzmärkte auf Bitcoin sowie dem Verhalten institutioneller Investoren schafft ein Umfeld, das einen erneuten Aufschwung unterstützt. Nach einer starken Erholung konnte der Bitcoin zwischen dem 20. und 26.
April um 11 Prozent zulegen und hielt sich stabil in der Nähe eines Zwei-Monats-Hochs von etwa 94.000 US-Dollar. Diese Erholung wurde unter anderem durch Signale aus der US-Regierung über eine mögliche Lockerung von Importzöllen sowie durch beeindruckende Quartalsergebnisse von Unternehmen begünstigt. Dabei sticht besonders hervor, dass trotz einer gewissen Vorsicht bei Privatanlegern eine rekordverdächtige Summe von 3,1 Milliarden US-Dollar Nettomittelzuflüssen in Bitcoin-Spot-ETFs innerhalb von nur fünf Tagen flossen. Diese Entwicklung stärkt das Vertrauen in Bitcoin als attraktive Anlageklasse.
Allerdings zeigt ein Indikator aus dem Bereich der Bitcoin-Derivate gewisse Anzeichen von kurzfristigem Bärenmarkt-Druck, was Fragen zur Realisierbarkeit der Marke von 100.000 US-Dollar aufwerfen könnte. Der sogenannte "funding rate" bei Bitcoin-Perpetual-Futures ist ein wichtiger Barometer für Marktrichtung und Nachfrage. In bullischen Phasen zahlen Käufer eine Gebühr, um ihre Positionen aufrechtzuerhalten. Doch die scharf negativen Finanzierungsraten am 26.
April sind ungewöhnlich und deuten darauf hin, dass Verkäufer aktiv sind, während der Preis steigt. Diese Dynamik führt dazu, dass seit dem 21. April über 450 Millionen US-Dollar an Short-Positionen in Bitcoin liquidiert wurden. Solche Liquidationen lassen sich häufig als starke Kaufimpulse verstehen, die den Aufwärtsdruck verstärken. Ein weiterer entscheidender Faktor für die mögliche Fortsetzung der Aufwärtsbewegung ist die Entwicklung an den Aktienmärkten.
Der S&P 500 konnte in der untersuchten Woche ein solides Plus von 7,1 Prozent verzeichnen. Obwohl der amerikanische Präsident Donald Trump auf möglichen Einfluss der Handelspartner China verwies und damit eine gewisse Unsicherheit implizierte, sind die Faktoren, die den Aktienmarkt und Bitcoin derzeit antreiben, zunehmend entkoppelt. Während die Korrelation zwischen dem S&P 500 und Bitcoin Mitte März bis April oftmals bei rund 60 Prozent lag, fiel sie in den letzten 30 Tagen auf lediglich 29 Prozent. Dies zeigt, dass Bitcoin nicht mehr einfach als Abbild oder Ergänzung zu Technologieaktien fungiert, sondern sich als eigenständige Anlageklasse etabliert. Diese Unabhängigkeit wird auch im Vergleich zu Gold deutlich.
Während Gold nach Erreichen eines Rekordhochs von 3.500 US-Dollar im April seine Kraft nicht vollständig halten konnte, bleibt Bitcoin stabil über der Marke von 90.000 US-Dollar. Zahlreiche Investoren hatten die sogenannte „digital-gold“-Theorie hinterfragt, doch die anhaltende Stärke von Bitcoin stärkt seine Rolle als eigenständiges Investitionsvehikel. Zudem zeichnet sich eine Divergenz zwischen dem Verhalten von Privatanlegern und professionellen Investoren ab.
So ist die anhaltende Nachfrage nach bearishen Hebeleffekten in den Perpetual-Futures bei gleichzeitigem Interesse institutioneller Akteure an monatlichen Futures eine interessante Konstellation. Monatliche Futures bieten stabilere Hebelkosten, was bei Profis auf mehr Vertrauen in die Marktstärke hindeutet. Der Monats-Futures-Aufschlag für zwei Monate, ein Indikator für optimistische Positionierungen, stieg zuletzt auf den höchsten Stand seit sieben Wochen. Ein Wert von 6,5 Prozent liegt hierbei im neutralen Bereich, bewegt sich aber zunehmend weg von pessimistischen Zuständen. Auch wenn Privatanleger mit vorsichtigem Verhalten auf diese Entwicklungen reagieren, könnte die substantielle Akkumulation durch institutionelle Anleger ausreichen, um den Bitcoin-Preis in naher Zukunft über die 100.
000-US-Dollar-Schwelle zu treiben. Historisch gesehen können solche Marktbedingungen eine explosive Dynamik erzeugen, die durch Kapitalzuflüsse aus Übersee und weiteren Fonds verstärkt wird. Die zunehmende Reife und Professionalisierung des Bitcoin-Marktes wird dabei von stetig steigenden Volumina und einer breiteren Akzeptanz begleitet. Darüber hinaus wirkt sich das abnehmende Risiko durch Liquidationen in Short-Positionen positiv auf die Marktstimmung aus. Da immer mehr Finanzprofis Bitcoin als unverzichtbaren Bestandteil diversifizierter Portfolios ansehen, entsteht eine nachhaltige Nachfrage, die über schnelle Gewinne hinausweist.
Anleger sollten jedoch die Volatilität und den Einfluss globaler geopolitischer Ereignisse weiterhin berücksichtigt wissen. Die aktuelle Kombination aus positiven Fundamentaldaten, stärkeren Zuflüssen bei ETFs sowie der psychologischen Schwelle von 100.000 US-Dollar macht den Mai zu einem potenziell entscheidenden Monat für Bitcoin-Investoren. Die charttechnische Struktur unterstützt die Aussicht auf neue Preisrekorde, sodass ein starkes Momentum aufgekommen ist. Abschließend lässt sich festhalten, dass Bitcoin derzeit nicht nur von kurzfristigen Marktbewegungen, sondern auch von längerfristigen Trends profitiert.
Die Entkopplung vom Aktienmarkt, das zunehmende institutionelle Engagement sowie die technischen Indikatoren sprechen für eine Fortsetzung des Aufwärtszyklus. Sollte sich der Trend bestätigen, könnten wir in den kommenden Wochen Zeuge eines weiteren Meilensteins in der Geschichte von Bitcoin werden. Die Entwicklungen im Mai könnten wegweisend sein – sowohl für die Preisgestaltung als auch für die Akzeptanz von Kryptowährungen weltweit. Wer jetzt aufmerksam bleibt und die Marktindikatoren genau analysiert, ist gut positioniert, um von der kommenden Rally zu profitieren.