Die Computex 2025 bot einmal mehr eine beeindruckende Plattform für Innovationen in der Welt der Servertechnologien. Besonders hervorzuheben sind die neuesten Entwicklungen von Gigabyte, die mit einer Kombination aus Cutting-Edge-Technologien wie Compute Express Link (CXL), KI-Beschleunigungsplattformen und Flüssigkeitskühlung das Interesse vieler IT-Experten und Rechenzentrumsbetreiber auf sich zogen. Die präsentierten Serverlösungen stehen für eine neue Ära der effizienten, skalierbaren und leistungsstarken IT-Infrastruktur. Eines der auffälligsten Produkte war der Gigabyte R284-A91-AAL3, ein 2U-Server mit zwei Intel Xeon 6900 Prozessoren, der das offene CXL-Protokoll unterstützt. CXL ermöglicht eine flexible und schnelle Erweiterung des Arbeitsspeichers über spezielle Module, was die Möglichkeiten der traditionellen Speicherarchitektur erheblich erweitert.
Konkret erlaubt der Server die Integration von bis zu sechzehn Micron CZ122 CXL Speichererweiterungen im E3.S Format, die eine enorme Kapazität und Bandbreite bieten. Das innovative Design dieser Serverplattform ermöglicht somit eine drastische Steigerung der Speicherressourcen, ohne dabei die Standard-Rackeinheiten zu überschreiten. Die intelligenten Kombinationen aus NVMe-basierter Speicherung und CXL-Speichererweiterung machen den R284-A91-AAL3 zu einer vielseitigen Lösung für datenintensive Anwendungen, die auf schnelle Zugriffszeiten und hohe Skalierbarkeit angewiesen sind. Dual integrierte M.
2 SSD-Slots und weitere NVMe-Steckplätze sorgen für ein umfassendes Speicherkonzept, das sowohl große Datenmengen als auch schnelle Lese- und Schreiboperationen bedienen kann. Neben dem Leistungsfokus bei der Speichertechnik setzte Gigabyte mit einer Reihe von flüssigkeitsgekühlten KI-Servern neue Akzente in der Rechenzentrumsarchitektur. Die flüssigkeitsgekühlten 4U-Server sind darauf ausgelegt, hohe GPU-Dichten auf engem Raum zu ermöglichen. Bis zu acht Grafikprozessoren können in einem kompakten Gehäuse betrieben werden, was herkömmliche luftgekühlte Systeme, die meist zwischen 6 und 8 HE benötigen, deutlich übertrifft. Die Flüssigkeitskühlung konzentriert sich auf die Hauptwärmequellen wie Prozessoren und GPUs, während RAM-Module und SSDs weiterhin mit Luft gekühlt werden.
Diese Hybrid-Kühlarchitektur ermöglicht eine drastische Reduktion der Lüfteranzahl und minimiert außerdem den Platzbedarf. Die Vorteile dieser Designphilosophie sind vielfältig: Durch den geringeren thermischen Aufbau ermöglicht der Einsatz von Kupfer Direct Attach Cables (DACs) anstelle teurer und weniger zuverlässiger optischer Verbindungen eine verbesserte Vernetzung innerhalb der Servercluster. Diese Lösung senkt sowohl die Kosten als auch die Fehleranfälligkeit, was in großflächigen Rechenzentren ein entscheidender Wettbewerbsfaktor ist. Ein weiteres interessantes Produkt auf der Messe war der Gigabyte G893-SG1-AAX1, ein Luftgekühlter Server mit acht Intel Gaudi 3 AI-Beschleunigern in OAM-Formfaktor, welcher auf die Nutzung von Ethernet-Scale-out setzt. Diese Architektur erlaubt eine bessere Integration und Skalierbarkeit der KI-Beschleuniger und stellt eine attraktive Alternative zu herkömmlichen Lösungen dar, die häufig auf proprietäre Verbindungsstandards setzen.
Der Server verfügt über mehrere NVMe-Speicherbays, eine leistungsfähige CPU-Einheit mit Intel Xeon Prozessoren und bietet die Möglichkeit eines effizienten Managements über 10GbE Schnittstellen. Diese Kombination aus offenen Standards wie CXL und Ethernet, gepaart mit innovativen Kühlmethoden, positioniert Gigabyte als Vorreiter bei der Entwicklung zukunftssicherer Serverplattformen. Das Ende der proprietären Schnittstellen und die Hinwendung zu modularen, flexiblen Formen der Erweiterung erlauben es Betreibern, ihre Infrastruktur deutlich kosteneffizienter und an die jeweilige Anwendung angepasst zu gestalten. Ein weiterer spannender Aspekt, der auf der Computex beleuchtet wurde, sind die Multi-Node Designs von Gigabyte, die für Hochleistungsrechnen (High Performance Computing, HPC) optimiert sind. Ein Beispiel ist der 1U 2-Node HPC-Server mit Flüssigkeitskühlung, welcher hohe Rechenleistung auf kleinstem Raum ermöglicht.
Diese Serverkonstruktionen sind besonders für komplexe wissenschaftliche Berechnungen und KI-Anwendungen interessant, die extrem niedrige Latenzen und höchste Bandbreiten erfordern. Auch ein 10-Node 3U Server wurde vorgestellt, der besonders auf maximale Dichte bei gleichzeitig einfacher Skalierung setzt. Solche Systeme reduzieren die erforderliche Standfläche in Rechenzentren erheblich, was neben den Kühlkosten auch den Energieverbrauch optimiert und die Betriebskosten senkt. Die Möglichkeit, mehrere Knoten in einem kompakten Gehäuse zu bündeln, unterstützt Unternehmen bei der flexiblen Erweiterung ihrer Kapazitäten ohne aufwendige Umstrukturierungen. Die Kombination dieser innovativen Serverdesigns mit den neuen Standards in Sachen Speicher- und Netzwerkarchitektur wird die Entwicklung von Rechenzentren grundlegend verändern.
Mit CXL als Schlüsseltechnologie wird der Arbeitsspeicher von Servern nicht nur einfacher skalierbar, sondern auch effizienter nutzbar. In Verbindung mit den KI-optimierten Servern und der Flüssigkeitskühlung lassen sich moderne Workloads wie maschinelles Lernen, Big Data Analysen oder virtuelle Umgebungen deutlich ressourcenschonender und leistungsfähiger ausführen. Im Bereich der Prozessorwahl setzt Gigabyte durchgängig auf die neuesten Intel Xeon Prozessorgenerationen, die mit bis zu 12 Speicherkanälen und einer hohen Anzahl von DIMM-Slots pro CPU maximale Leistung ermöglichen. Diese CPUs zeichnen sich durch eine starke Single-Core-Performance aus, bleiben aber durch gesteigerte Parallelisierung und verbesserte Speicherbandbreiten auch bei hochparallelen Anwendungen effizient. Die Kombination mit den innovativen Erweiterungsmodulen zeigt, wie Hardware-Hersteller Synergien schaffen, die einzelnen Komponenten neue Leistungsdimensionen eröffnen.
Ein nicht zu vernachlässigender Vorteil der flüssigkeitsgekühlten Systeme ist die Geräuschreduktion. Da deutlich weniger Lüfter eingesetzt werden können und die Wärme abtransportierende Flüssigkeit effizienter Temperaturspitzen beseitigt, arbeiten die Server deutlich leiser und setzen neue Standards für den Betrieb in lärmsensiblen Umgebungen. Gigabytes Engagement für offene Standards zeigt sich auch in der Wahl der Verbindungsprotokolle und in der Unterstützung von marktüblichen Modulen. Dadurch wird die Auswahl bei der Systemintegration erheblich erleichtert, und die Abhängigkeit von einzelnen Herstellern oder proprietären Technologien reduziert sich. Diese Offenheit ist ein wichtiges Kriterium für Unternehmen, die auf langfristige Investitionssicherheit und flexible Anpassungsmöglichkeiten Wert legen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Gigabyte Serverprodukte auf der Computex 2025 einen bedeutenden technologischen Fortschritt darstellen. Die Kombination von innovativen Speicherarchitekturen mit der CXL-Technologie, einer Vielzahl an KI-Beschleunigern in effizient gekühlten Systemen sowie flexiblen Multi-Node-Designs eröffnet neue Perspektiven für Anwendungen in Forschung, Wirtschaft und Infrastruktur. Die präsentierten Lösungen sind nicht nur beeindruckend in Hinsicht auf technische Daten, sondern zeigen auch, dass die IT-Branche zunehmend auf energieeffiziente, skalierbare und modulare Systeme setzt. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung, um den Herausforderungen moderner Datenzentren und den Anforderungen nach performantem KI-Computing gerecht zu werden. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Technologien in den kommenden Monaten und Jahren in realen Betriebsumgebungen bewähren und wie Gigabyte und andere Hersteller die Innovationsthemen rund um CXL, Flüssigkeitskühlung und KI-Server weiterentwickeln werden.
Die Weichen für eine leistungsfähigere und nachhaltigere IT-Infrastruktur sind jedenfalls gestellt und versprechen einen Paradigmenwechsel in der Serverwelt.