Ethereum (ETH) steht erneut im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, nachdem der weltweit bekannte Trader Peter Brandt eine drastische Kurskorrektur für die zweitgrößte Kryptowährung prognostiziert hat. Brandt, der seit den 1970er Jahren als Profi im Handel mit Rohstoffen und Finanzinstrumenten gilt, warnt vor einem möglichen Absturz des ETH-Preises bis auf 800 US-Dollar, was etwa dem Tiefststand aus dem Jahr 2022 entspricht. Diese Ankündigung wirbelt nicht nur in der Kryptoszene Staub auf, sondern sorgt auch bei Anlegern und Marktbeobachtern für eine intensive Debatte über die zukünftige Entwicklung einer der bedeutendsten digitalen Währungen der Welt. Die Grundlage für Brandts Vorhersage ist unter anderem ein von ihm veröffentlichtes Chart, das ein sogenanntes absteigendes Dreiecksmuster im Kursverlauf von Ethereum zeigt. Dieses klassische technische Analysesignal gilt in der Fachwelt als Indikator für mögliche weitere und tiefere Preisrückgänge.
Der Chart veranschaulicht, dass sich Ethereum in einem Minsky-ähnlichen Sentiment befindet, wo die Marktteilnehmer zunehmend vorsichtiger werden und ein verstärktes Verkaufsinteresse vorherrscht. Im vergangenen Jahr hat Ethereum bereits einen signifikanten Wertverlust von rund 46 Prozent erlitten, was die Nervosität der Investoren verstärkt hat. Der jüngste Einbruch um etwa vier Prozent innerhalb eines einzigen Handelstages, ausgelöst durch die Entscheidung der US-Notenbank Fed, die aktuellen Zinssätze beizubehalten, hat die Unsicherheit weiter verstärkt. Dennoch zeigte ETH eine gewisse Erholung um 3,56 Prozent und pendelte zuletzt um die Marke von 1.600 US-Dollar.
Peter Brandt äußerte sich zudem kritisch über Ethereum und bezeichnete das Projekt einmal als „wertlosen Müll“. Diese harsche Kritik ist für einen erfahrenen Analysten zwar ungewöhnlich, reflektiert aber seine deutliche Skepsis angesichts der aktuellen Marktlage. Dabei steht Brandt nicht allein mit seinen pessimistischen Aussichten. Die Marktstruktur, die fundamentalen und makroökonomischen Faktoren sowie die anhaltenden regulatorischen Unsicherheiten im Kryptobereich verstärken die Annahme, dass sich Ethereum in einer schwierigen Phase befindet. Trotz dieser düsteren Kursprognose gibt es aber auch positive Stimmen in der Crypto-Szene, die an das langfristige Potenzial von Ethereum glauben.
So zeigte sich beispielsweise der ehemalige NBA-Star Scottie Pippen bullish und sieht einen möglichen Beginn einer neuen Altcoin-Saison, die den gesamten Markt beflügeln könnte. Er verweist darauf, dass historische Daten nahelegen, dass solche Bullenläufe etwa 340 Tage nach einem Bitcoin-Halving eintreten – das letzte fand 2024 statt. Dabei wurde 2024 auch die Zulassung von Spot-ETFs für Bitcoin und Ethereum durch die amerikanische Börsenaufsicht SEC als katalytischer Faktor für mehr institutionelles Interesse bewertet. Justin Sun, Gründer von Tron und Inhaber bedeutender Krypto-Börsen wie Poloniex und Huobi, äußerte sich ebenfalls optimistisch zu Ethereum. Trotz der negativen Performance beabsichtigt seine Firma nicht, Ethereum-Bestände zu verkaufen, sondern setzt vielmehr auf eine verstärkte Zusammenarbeit mit Ethereum-Entwicklern, um gemeinsame Impulse für das gesamte Kryptoumfeld zu schaffen.
Die Aussagen von Brandt sind vor allem in einem Markt zu betrachten, der sich durch eine sehr hohe Volatilität auszeichnet und von zahlreichen externen Einflüssen geprägt ist. Die geldpolitischen Entscheidungen von Zentralbanken weltweit, technische Innovationen im Blockchain-Sektor sowie geopolitische und regulatorische Faktoren beeinflussen die Preisentwicklung von Kryptowährungen maßgeblich. Die technische Analyse bleibt ein zentrales Instrument für viele Trader und Investoren. Brandts Fokus auf das absteigende Dreiecksmuster zeigt, wie wichtig Chartmuster in der Einschätzung von Markttrends sind. Dieses Muster entsteht, wenn eine Unterstützungslinie flach verläuft, während die obere Widerstandslinie stetig abfällt, was auf einen zunehmenden Verkaufsdruck hindeutet.
Sollte die Unterstützung bei etwa 800 US-Dollar durchbrochen werden, könnte dies laut technischer Analyse die Tür zu noch tieferen Kursen öffnen. Andererseits betonen fundamentale Analysten, dass Ethereum aufgrund seiner großen Entwickler-Community, der breiten Anwendungsmöglichkeiten und der technologische Weiterentwicklung, insbesondere durch die Umstellung auf Ethereum 2.0 und die Einführung von Proof of Stake, weiterhin eine führende Rolle in der Kryptowelt einnimmt. Projekte, die auf der Ethereum-Blockchain laufen, reichen von Finanzdienstleistungen über Gaming bis hin zu Tokenisierung realer Vermögenswerte. Dieses Ökosystem hat einen hohen Innovationsgrad und bietet langfristig Potenzial, das professionelle Anleger nicht außer Acht lassen sollten.
Für Anleger bedeutet die aktuelle Situation, dass eine sorgfältige Risikoabwägung unabdingbar ist. Ein Kurssturz auf 800 US-Dollar wäre eine starke Korrektur gegenüber aktuellen Kursen, könnte aber auch als Einstiegsgelegenheit gesehen werden, sofern die technologischen und ökonomischen Grundlagen weiter intakt bleiben. Es empfiehlt sich, eine Diversifikation des Portfolios zu verfolgen und sich über die neusten Entwicklungen auf dem Laufenden zu halten. Zusätzlich zu den Marktanalysen sollten Interessenten und Investoren auch die rechtlichen Rahmenbedingungen und regulatorischen Entwicklungen im Auge behalten. Die Genehmigung von Spot-ETFs beispielsweise hat das institutionelle Interesse an digitalen Assets maßgeblich beeinflusst.
Jedoch bleiben Unsicherheiten und weltweite regulatorische Interventionen eine potentielle Quelle für Marktvolatilität. Peter Brandts Prognose unterstreicht die Herausforderungen, mit denen Ethereum und der gesamte Kryptomarkt konfrontiert sind. Gleichzeitig zeigt sie, wie notwendig es für Marktteilnehmer ist, solide Analysen vorzunehmen und nicht allein auf kurzfristige Trends zu setzen. Die Debatte innerhalb der Community zeigt, wie dynamisch und vielschichtig der Kryptomarkt im Jahr 2025 bleibt. Insgesamt lässt sich festhalten, dass der von Brandt vorgesehene Kurssturz auf 800 US-Dollar als Warnung verstanden werden sollte, die Wachsamkeit erhöht und zu einer kritischen Bewertung der individuellen Anlagestrategie auffordert.