Der Konflikt zwischen Apple und Epic Games bezüglich des populären Spiels Fortnite ist seit Jahren ein Gesprächsthema in der Tech- und Gaming-Welt. Besonders Nutzer von iOS-Geräten schauten gespannt auf Entwicklungen rund um die Verfügbarkeit des Spiels im App Store. Im Mai 2025 hat Apple klargestellt, dass Fortnite für iOS nicht weltweit blockiert wurde, sondern ausschließlich in den USA. Diese Stellungnahme wirft Licht auf viele Missverständnisse, die Epic Games zuvor verbreitet hatte, und unterstreicht die komplexe Rechts- und Wettbewerbssituation zwischen den beiden Unternehmen. Fortnite, ein Battle-Royale-Spiel mit Millionen von Fans weltweit, wurde seit 2020 im US-amerikanischen App Store blockiert.
Der Hauptgrund war die Verletzung der Nutzungsrichtlinien durch Epic Games, die versuchten, alternative Zahlungswege zu implementieren und so die Gebühren des App Stores zu umgehen. Das führte zu einem heftigen Rechtsstreit, der bis heute anhält. Während Epic Games darauf hoffte, durch Gerichtsentscheidungen und regulatorische Änderungen eine Rückkehr von Fortnite in den iOS-App-Store zu erzwingen, bleibt Apple eher zurückhaltend bezüglich der Wiedereinführung des Spiels. Im Kern der neuesten Entwicklung steht die Tatsache, dass Apple Fortnite im europäischen Wirtschaftsraum (EWR) – und über die dortige Epic Games Sweden-Niederlassung – nicht aktiv blockiert hat. Anfang Mai 2025 erklärte Apple, dass es Epic Games aufgefordert hatte, ein Update für Fortnite ohne die US-App-Store-Komponente einzureichen, um Konflikte mit der US-Region zu vermeiden.
Epic Games hingegen verknüpfte die Einreichung des Updates für die EU und die USA miteinander und behauptete, Apple habe eine weltweite Blockade verhängt, was nicht der Wahrheit entspricht. Diese Verknüpfung führte dazu, dass Epic Games sich selbst dazu entschied, Fortnite auch in der EU vorübergehend offline zu nehmen. Dieses Vorgehen zeigt nicht nur die strategische Kommunikation von Epic Games, sondern verdeutlicht auch Apples konsequente Haltung gegenüber den Richtlinien seiner Plattform. Während der iOS-App-Store in der EU alternative Marktplätze erlaubt, muss Apple immer noch die Kontrolle über seinen US-Marktbereich behalten, wo Epic Games keinen gültigen Entwickler-Account besitzt. Epic Games wurde 2020 vom US-App-Store ausgeschlossen, und bis heute ist dieser Status nicht geändert.
Aus diesem Grund kann Epic Games in den USA keine legitime Version von Fortnite über den App Store anbieten. Die Rolle der europäischen Regulierung ist in diesem Kontext besonders spannend. Die EU hat mit ihrem Digital Markets Act und anderen Regelwerken versucht, den Wettbewerb im App-Markt zu fördern und Monopolstellungen wie die von Apple etwas aufzuweichen. Das hat dazu geführt, dass in der EU alternative App-Stores und Zahlungswege leichter zulässig sind als in den USA. Epic Games hat sich diese Gegebenheiten zunutze gemacht und eine Tochtergesellschaft in Schweden gegründet, um Fortnite dort weiterhin anzubieten.
Dennoch zeigt sich, dass Updates nicht wirklich getrennt voneinander eingereicht werden können, was Apple dazu zwang, Epic Games zu bitten, die US-App-Store-Komponente aus dem EU-Update zu entfernen. Die Nichtbefolgung führte schließlich zur vorübergehenden Offline-Schaltung in der EU. Für Apple steht die Integrität und Sicherheit des App Stores an erster Stelle. Die Ablehnung der Fortnite-Wiedereinführung in den USA basiert auf der Tatsache, dass Epic Games zentrale Regeln umgangen hat und das Vertrauen der Plattform missbraucht wurde. Obwohl Gerichte Apple nicht dazu verpflichtet haben, Fortnite wieder reinzulassen, ist das Unternehmen offen für die Prüfung neuer Einreichungen, die den Richtlinien entsprechen.
Die jüngste Klarstellung Apples zeigt zudem, dass es keine Absicht gibt, Fortnite außerhalb der USA zu blockieren oder eines der größten Multiplayer-Spiele weltweit vom iOS-Markt zu verbannen. Die wirtschaftlichen und juristischen Auswirkungen dieses Streits sind enorm. Für Apple bedeutet die strikte Haltung, potenziell Einnahmen aus einer milliardenschweren Spielerbasis zu verlieren, für Epic Games geht es um die Wiederherstellung der Reichweite und Nutzerbindung auf der wichtigsten mobilen Plattform. Die Auseinandersetzung hat auch politische und regulatorische Dimensionen, denn Behörden und Gesetzgeber weltweit beobachten die Entwicklungen genau. Die Frage um Plattformhoheit und faire Wettbewerbsbedingungen steht dabei im Mittelpunkt.
Fortnite selbst bleibt ein Paradebeispiel für erfolgreiche Crossplattform-Unterstützung. Die Notwendigkeit, Updates zeitgleich auf allen Plattformen wie PC, Konsolen und Mobilgeräten zu veröffentlichen, erschwert jedoch eine getrennte Behandlung von iOS-Versionen. Apple merkte an, dass Fortnite wöchentliche Updates benötigt, die koordiniert veröffentlicht werden müssen, was es für Epic Games schwierig macht, die EU-Version ohne US-Komponente aktuell zu halten, ohne den US-Markt davon auszuschließen. Vor diesem Hintergrund verdeutlichen die jüngsten Ereignisse eine strategische Sackgasse für Epic Games. Epic Games CEO Tim Sweeney äußerte im Vorfeld der Ablehnung, er wäre überrascht gewesen, wenn Apple den Schritt wagte, Fortnite weltweit aus dem App Store zu blockieren.
Dass das Spiel seit fünf Jahren nicht mehr im US-App-Store verfügbar ist, spricht jedoch eine andere Sprache. Die jüngste Klarstellung Apples untermauert, dass Epic Games sich möglicherweise über die Kommunikation und strategische Verknüpfung der Updates selbst ins Abseits manövriert hat, um politischen Druck zu erzeugen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Streit zwischen Apple und Epic Games tief in Fragen zu Plattformkontrolle, Entwicklerfreiheit und Wettbewerbsrecht verwurzelt ist. Während Apple den US-Markt streng kontrolliert und Fortnite dort weiterhin blockiert, öffnet die europäische Gesetzgebung zumindest teilweise alternative Vertriebswege, was jedoch durch koordinationsbedingte technische und ordnungspolitische Hürden erschwert wird. Für Nutzer von iOS in der EU bestehen weiterhin Möglichkeiten, Fortnite über alternative Anbieter zu spielen und zu aktualisieren.
In den USA hingegen ist das Spiel nach wie vor im offiziellen App Store nicht zugelassen. Ein Ende des Konflikts ist trotz juristischer Schritte und öffentlicher Debatten noch nicht absehbar. Sowohl Apple als auch Epic Games verfolgen festgelegte Strategien, die ihre Geschäftsinteressen und Prinzipien schützen sollen. Die komplexen rechtlichen und technischen Rahmenbedingungen machen es schwierig, kurzfristige Lösungen zu finden. Für Konsumenten bleibt die Situation frustrierend, da der Zugang zu einem der beliebtesten Spiele weltweit durch diese Auseinandersetzung eingeschränkt ist.
Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, wie sich der Markt und die regulatorische Landschaft weiterentwickeln. Insbesondere Änderungen an den App-Store-Regeln und neue Entscheidungen in gerichtlichen Verfahren könnten die Dynamik zwischen Apple und Epic Games verändern. Auch die Europäische Union könnte weiterhin als Vorreiter in der Förderung alternativer App-Vertriebsmodelle fungieren und damit die Macht von Plattformbetreibern wie Apple begrenzen. Bis dahin bleibt klar, dass Fortnite auf iOS weiterhin eine Besonderheit ist: In vielen Ländern spielbar, in den USA jedoch weiterhin blockiert – ein Symbol für die fortgesetzten Machtkämpfe in der digitalen Welt.