Institutionelle Akzeptanz

Salesforce integriert umfassend KI und erhöht Preise um 6 Prozent – Chancen und Herausforderungen für Unternehmen

Institutionelle Akzeptanz
Salesforce adds AI to everything, jacks up prices by 6%

Salesforce erweitert seine Produktpalette konsequent mit Künstlicher Intelligenz, was eine Preiserhöhung um durchschnittlich 6 Prozent nach sich zieht. Die Integration neuer KI-Funktionen bietet innovative Möglichkeiten für Customer Relationship Management (CRM), während die Kunden vermehrt den Nutzen gegen die Kosten abwägen.

Salesforce, eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Customer Relationship Management (CRM), setzt seinen Kurs in Richtung umfassende Integration von Künstlicher Intelligenz (KI) konsequent fort. Am 17. Juni 2025 kündigte der CRM-Gigant eine Preiserhöhung von durchschnittlich sechs Prozent für verschiedene Produktlinien an, darunter Sales Cloud, Service Cloud, Field Service sowie mehrere Industries Clouds. Diese Ankündigung untermauert die strategische Ausrichtung von Salesforce, KI-Technologien in alle Bereiche seiner Plattform zu integrieren und gleichzeitig seinen Kundenstamm für die erweiterte Leistungsfähigkeit und Automatisierung höhere Preise zu berechnen. Dabei entfacht die Entscheidung eine Debatte über den realen Mehrwert von KI im CRM-Umfeld und die steigenden Kosten für Unternehmen und Anwender.

Die Preiserhöhung betrifft konkret die Enterprise- und Unlimited-Versionen der Salesforce-Cloud-Produkte, während die Einstiegspakete wie Starter, Pro und Foundations von der Anpassung verschont bleiben. Dies lässt darauf schließen, dass Salesforce den Schwerpunkt seiner KI-Offensive auf größere und komplexere Unternehmenskunden legt, die mit der erweiterten Funktionalität mehr Wert schöpfen sollen. Für diese Zielgruppe sind die neuen und verbesserten KI-Funktionen vor allem als Produktivitäts- und Effizienzsteigerer konzipiert, die zum Beispiel die Automatisierung von Serviceprozessen, Verkaufsabläufen und anderer Vertriebsaktivitäten ermöglichen. Neben Preissteigerungen stellt Salesforce mit den neuen Versionen von Agentforce eine erweiterte Plattform für autonome KI-Agenten vor. Dieser Begriff beschreibt kleine, autonome Programme, die in der Lage sein sollen, komplexe Arbeitsabläufe selbstständig auszuführen, ohne dass Nutzer sie permanent überwachen oder manuell steuern müssen.

Agentforce ergänzt damit das KI-Portfolio von Salesforce, das bisher unter dem Namen Einstein firmierte, wobei letzterer mittlerweile weniger genutzt und durch die neue Bezeichnung Ablösung erfährt. Die Preisgestaltung für Agentforce gliedert sich in zwei Hauptangebote: Ein günstigeres Add-on, das für Enterprise- und Unlimited-Kunden ab 125 US-Dollar pro Nutzer und Monat erhältlich ist, und die Agentforce 1 Edition, die pro Nutzer und Monat ab 550 US-Dollar startet. Die höherpreisige Variante umfasst erweiterte Funktionen wie maßgeschneiderte Cloud-Lösungen und flexible Lizenzierungsmöglichkeiten, inklusive sogenannter Flex Credits und Data Services Credits, die Unternehmen bei der Skalierung und Steuerung der Nutzung von KI-Aktionen helfen sollen. Die Umstellung auf Flex Credits stellt selbst einen wichtigen Schritt in der Preispolitik von Salesforce dar. Bis Mai 2025 wurden AI-Aktionen auf Basis eines festen Preises pro Interaktion abgerechnet, was vielen Kunden als starr und schwer kalkulierbar erschien.

Die Einführung von Flex Credits verfolgt das Ziel, mehr Transparenz und Flexibilität zu bieten, da Unternehmen nun ihre Ausgaben besser auf ihre tatsächliche Nutzung abstimmen können. Gleichwohl spricht Salesforce offen an, dass ein optimales und dauerhaft belastbares Preismodell im KI-Bereich weiterhin in der Entwicklung ist und es noch keine hundertprozentige Lösung gibt. Die unternehmensinterne Forschung von Salesforce hat zudem für Diskussionen gesorgt. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht zeigt, dass große Sprachmodelle (LLM), welche die Grundlage für viele KI-gestützte CRM-Agenten bilden, bei der Durchführung von Aufgaben im CRM-Umfeld noch nicht optimal arbeiten. Bei einfachen, einstufigen Aufgaben lag die Erfolgsquote der KI-Agenten nur bei 58 Prozent, bei komplexeren, mehrstufigen Aufgaben fiel sie sogar auf 35 Prozent.

Diese Zahlen deuten darauf hin, dass trotz der umfassenden KI-Integration und der Erwartungshaltung vieler Kunden die Lösungen weiterhin mit Einschränkungen und Unsicherheiten behaftet sind. Parallel zu den Entwicklungen im CRM-Bereich ist auch das von Salesforce übernommene Kollaborationstool Slack von den Neuerungen betroffen. Die Integration von KI-basierten Features in Slack wird vorangetrieben, und die Kommunikation soll stärker mit Salesforce-Systemen verzahnt werden – beispielsweise durch sogenannte Salesforce Channels, die eine nahtlose Zusammenarbeit zwischen Chat und CRM ermöglichen sollen. Auch hier wird der Preis für das Business+ Paket in den USA von 12,50 auf 15 US-Dollar pro Nutzer und Monat erhöht, was ebenfalls mit dem Mehrwert durch KI-Funktionalitäten begründet wird. Zudem führt Salesforce für Enterprise-Kunden ein neues Slack Enterprise+ Paket ein, das in Kombination mit Agentforce 1 Edition angeboten wird.

Diese neu formierte Lösung bietet eine einheitliche Suchfunktion über Slack-Channels, Salesforce-Daten und externe Anwendungen, was vor allem für Unternehmen mit umfangreichen und fragmentierten Datenbeständen interessant ist. Somit verfolgt Salesforce den Ansatz, KI immer stärker zur zentralen Komponente für moderne Informations- und Arbeitsprozesse zu machen. Die Ankündigung der Preiserhöhung und der erweiterten KI-Funktionalitäten erfolgt exakt ein Jahr nach der letzten vergleichbaren Preisrunde im August 2023, bei der eine durchschnittliche Steigerung von etwa zehn Prozent eingeführt wurde. Damals war die Reaktion der Kunden eher skeptisch, während die Anleger positiv reagierten und der Aktienkurs von Salesforce einen Sprung verzeichnete. Im Gegensatz dazu zeigte sich bei der jüngsten Meldung ein gemischtes Bild: Die Aktie gab zwar initial kurzzeitig nach oben, pendelte sich aber rasch wieder auf dem Ausgangsniveau ein.

Gleichzeitig wurden in Nutzerforen und Branchenkreisen zahlreiche kritische Stimmen laut, die vor allem Probleme mit Fehlinformationen und Ungenauigkeiten der KI, auch als Halluzinationen bezeichnet, ansprechen. Dieser Widerspruch zwischen den Ankündigungen und der tatsächlichen Leistungsfähigkeit der eingesetzten KI-Systeme macht deutlich, wie komplex und herausfordernd die Anwendung künstlicher Intelligenz im Unternehmensumfeld immer noch ist. Während Salesforce als Marktführer bestrebt ist, seine Vorreiterrolle im Bereich KI-basiertes CRM auszubauen, müssen Kunden, die auf diesen Plattformen arbeiten, die Limitationen und Risiken realistisch einschätzen und entsprechend begleiten. Ein entscheidender Punkt bleibt die Wirtschaftlichkeit: Die Preiserhöhung um durchschnittlich sechs Prozent sowie die Einführung deutlich teurerer KI-Add-ons bedeuten, dass Unternehmen ihre IT-Ausgaben zunehmend kritisch hinterfragen müssen. Insbesondere mittelständische Firmen, die weniger Flexibilität im Budget haben als Großkonzerne, stehen vor der Herausforderung, den Nutzen der KI-Funktionalitäten gegen die gestiegenen Kosten abzuwägen.

Trotz des Versprechens von Automatisierung und Effizienzgewinnen können technische Schwächen und Fehleranfälligkeit der Systeme die Produktivität auch beeinträchtigen und damit den Mehrwert reduzieren. Daneben spielen Sicherheitsaspekte eine bedeutende Rolle. Salesforce war in den letzten Monaten mit verschiedenen Vorfällen konfrontiert, darunter Sicherheitslücken, die potenziell den Zugriff auf Kundendaten ermöglichen. Angesichts der zunehmend KI- und datengetriebenen Prozesse steigen die Anforderungen an Datenschutz, Zugriffskontrollen und Datensicherheit stetig. Für viele Unternehmen ist dies ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für oder gegen erweiterte Salesforce-Produkte mit KI-Anteil.

Ausblick und Fazit: Salesforces konsequente Investition in Künstliche Intelligenz spiegelt den Trend wider, dass intelligente Automatisierung in Unternehmen immer wichtiger wird. Die Integration von KI in nahezu alle Bereiche ihrer Plattformen stellt einen entscheidenden Innovationsschub dar, der das CRM und die Zusammenarbeit revolutionieren kann. Allerdings bleibt die Technologie noch im Entwicklungsstadium und bringt Herausforderungen hinsichtlich Zuverlässigkeit, Kosten und Sicherheit mit sich. Unternehmen sollten daher eine fundierte Strategie verfolgen, wenn sie die neuen Salesforce-Angebote nutzen möchten. Es empfiehlt sich, genau zu analysieren, welche KI-Funktionen tatsächlich einen Mehrwert erzeugen und wie sie in bestehende Arbeitsabläufe integriert werden können.

Ebenso müssen Budgets und Sicherheitskonzepte an die neuen Anforderungen angepasst werden. Nur so kann die Investition in KI-Produkte von Salesforce zu einem nachhaltigen Erfolg werden und den Unterschied im wettbewerbsintensiven Geschäftsumfeld ausmachen. Zusammenfassend zeigt sich, dass Salesforce auf dem Weg zur KI-getriebenen CRM-Plattform klare Zeichen setzt – mit Preisanpassungen, die die fortgeschrittenen Möglichkeiten widerspiegeln, aber auch mit der Notwendigkeit, die Anwendungsreife und Wirtschaftlichkeit kontinuierlich zu überprüfen. Kunden, die künftig auf Salesforce setzen, stehen damit vor der Aufgabe, Nutzen und Kosten sorgfältig abzuwägen und die technologische Entwicklung kritisch zu begleiten, um den maximalen Nutzen aus der zunehmenden Digitalisierung und Automatisierung ihrer Geschäftsprozesse ziehen zu können.

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