Krypto-Startups und Risikokapital

Russischer Milliardär Mordaschow: SAP-Ersatz teuer, aber unverzichtbar für die russische Wirtschaft

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Russian billionaire: SAP replacement is expensive but essential

Alexey Mordaschow, einer der führenden russischen Unternehmer, spricht über die hohen Kosten und die immense Bedeutung der Entwicklung einer einheimischen Alternative zur weitverbreiteten SAP-Software. Die Abhängigkeit von westlicher Business-Software stellt russische Großunternehmen vor große Herausforderungen, weshalb der Ersatz integraler IT-Systeme für die wirtschaftliche Stabilität entscheidend ist.

Alexey Mordaschow, der russische Stahl-Milliardär und Vorstandsvorsitzende von Severstal, hat kürzlich auf die drängende Notwendigkeit hingewiesen, SAP-Software durch eine heimische Lösung zu ersetzen. Angesichts der geopolitischen Spannungen und Sanktionen seit Beginn des Ukraine-Krieges im Frühjahr 2022 ist der bisherige Zugang zu SAP und ähnlicher westlicher Unternehmenssoftware massiv eingeschränkt worden. Diese Entwicklung stellt für russische Großunternehmen eine enorme Herausforderung dar, da SAP in Russland vor dem Konflikt etwa 60 Prozent des Marktes für Business-Management-Systeme dominierte. Mordaschow beschreibt den Prozess der Entwicklung einer inländischen Alternative als teuer und komplex, sieht ihn aber als unumgänglich für das Überleben der Unternehmen und damit der gesamten russischen Wirtschaft. SAP ist eine deutsche Software-Schmiede und ein weltweit führender Anbieter von Systemen, die Geschäftsprozesse in Bereichen wie Marketing, Beschaffung, Logistik, Personalverwaltung und Finanzen abdecken.

Große russische Firmen wie Aeroflot, Russische Eisenbahnen (RZD) und Mordaschows eigenes Unternehmen Severstal nutzten das SAP-System intensiv, um ihre Geschäftsabläufe effektiv zu steuern. Mit dem Beginn der militärischen Auseinandersetzungen und den darauffolgenden westlichen Sanktionen kam es zu einer sukzessiven Einstellung der Dienstleistungen von SAP in Russland. Zwar werden bestehende Installationen teilweise noch genutzt, doch mangelt es an Updates, Support und Anpassungen, was die Stabilität und Sicherheit der Systeme gefährdet. Die Folgen für die betroffenen Unternehmen sind gravierend. Ohne regelmäßige Software-Updates sind Anwendungen anfällig für Fehler, Sicherheitslücken und schlechte Kompatibilität mit neuen Geschäftsanforderungen.

Darüber hinaus besteht die Gefahr eines Technologierückstands im internationalen Vergleich. Die Abhängigkeit von westlichen Technologieanbietern wurde durch die geopolitische Lage als Schwachstelle enthüllt, was den Druck erhöht, innovative und unabhängige Lösungen zu finden. Mordaschow schilderte, dass dennoch der Aufbau einer eigenen Softwareplattform anspruchsvoller ist als zunächst angenommen. Die Entwicklung der Software erfordert viel Zeit und erhebliche finanzielle Ressourcen, da Standardlösungen von SAP ein hohes Maß an Funktionalität bieten und in der Praxis tief in komplexe Geschäftsprozesse integriert sind. Die Objekte der digitalen Transformation reichen von Ressourcenmanagement bis hin zu Kundenmanagement und Lieferkettensteuerung – alle Bereiche müssen präzise und verlässlich abgebildet werden.

In Zusammenarbeit mit Sibur, einem bedeutenden Unternehmen der Petrochemie, hatte Severstal zunächst den heimischen Softwarehersteller Consist als Partner für die Entwicklung eines SAP-Ersatzes gewählt. Doch diese Kooperation wurde später beendet. Stattdessen arbeitet Severstal jetzt mit Business Technologies zusammen, einem anderen Entwickler im russischen Markt. Andere namhafte Firmen wie RZD oder Gazpromneft arbeiten mit dem Unternehmen 1C zusammen, das sich ebenfalls um die Entwicklung eines Ersatzprodukts bemüht, welches bis 2027 marktreif sein soll. Die Situation wirft ein Licht auf die technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen, welche die westlichen Sanktionen für die russische Industrie hervorgerufen haben.

Die Abkopplung von etablierten globalen Systemen wie SAP wird als notwendig erachtet, um die unternehmerische Souveränität und die Kontinuität der Geschäftsprozesse zu sichern. Doch der Preis dafür ist enorm – sowohl in Bezug auf die benötigten Entwicklungsressourcen als auch auf die Umstellungskosten und Risiken, die mit einer neuen Technologienutzung einhergehen. Für Mordaschow und andere Führungskräfte ist der Auf- und Ausbau heimischer IT-Kompetenzen dabei jedoch eine strategische Überlebensfrage. Die Zeit drängt, denn je länger das Unternehmen auf veraltete und nicht unterstützte Softwaresysteme angewiesen ist, desto höher wird das Risiko von Ausfällen, Cyberangriffen und Wettbewerbsverlust. Gleichzeitig bietet die Situation auch neue Chancen für russische Softwareunternehmen, die sich auf betriebswirtschaftliche Anwendungen spezialisieren und den Markt mit innovativen Lösungen bedienen können.

Diese Entwicklungen spiegeln eine weitreichende Transformation der russischen Wirtschaft wider. Die bisherige technologische Abhängigkeit vom Ausland wird zunehmend durch nationale Initiativen ersetzt, die jedoch Ressourcenintensität und Komplexität einer vollständigen Digitalisierung der Unternehmen steigert. Die Herausforderungen reichen dabei von der Softwareentwicklung über die Anpassung der Betriebssysteme bis hin zur Mitarbeiterschulung und Integrationsprozessen. Trotz der dramatischen Umstände sieht Mordaschow die Zukunft optimistisch, denn der Wille und die Entschlossenheit, eine passende Alternative zu etablieren, sind stark. Die Zusammenarbeit zwischen Branchengrößen wie Severstal und Sibur zeigt, dass eine konzertierte Anstrengung notwendig ist, um die Wettbewerbsfähigkeit der russischen Wirtschaft aufrechtzuerhalten.

Die Entwicklung eigener Softwaresysteme wird dabei helfen, langfristig unabhängiger zu sein und die Resilienz gegen externe Schocks zu erhöhen. Zusätzlich zur Softwareentwicklung haben russische Firmen begonnen, ihre IT-Infrastrukturen und Cybersecurity-Maßnahmen an die neue Realität anzupassen. Da externe Anbieter nicht mehr die notwendigen Dienstleistungen erbringen können, sind nun Eigenentwicklungen und national kontrollierte Dienstleister gefragt, die eine zuverlässige Systembetreuung garantieren. Diese Transformation ist auch eine Chance, die Digitalisierung auf russischem Boden massiv voranzutreiben und neue technologische Standards zu etablieren. Langfristig kann die lokale Softwareentwicklung nicht nur bestehende Produkte ersetzen, sondern durch innovative Features auch eigene Vorteile bringen und für Exportmöglichkeiten sorgen.

Allerdings ist dies ein ambitionierter und langwieriger Prozess, der die Unterstützung von Staat und Wirtschaft erfordert. Abschließend lässt sich festhalten, dass der SAP-Ersatz für Russland keine bloße technische Anpassung ist, sondern eine fundamentale Maßnahme zur Sicherung wirtschaftlicher Souveränität und Resilienz in einer sich wandelnden Weltordnung. Die damit verbundenen Kosten und Schwierigkeiten sind erheblich, doch der Nutzen einer unabhängigen und modernen Software-Landschaft auf heimischem Boden wird sich mittelfristig auszahlen. Das ehrgeizige Ziel, bis 2027 eine leistungsfähige SAP-Alternative bereitzustellen, steht exemplarisch für die Herausforderungen und Chancen, die vor der russischen Industrie liegen. Die Entwicklung heimischer ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning) wie Alternativen zu SAP ist ein symbolträchtiger Schritt für die russische Wirtschaft, die zunehmend auf Inlandslösungen gesetzt, um geopolitische Risiken zu minimieren und Digitalisierung voranzutreiben.

Mordaschows Initiative steht stellvertretend für den Wandel, der den Technologiebereich Russlands prägen wird, während das Land versucht, seine strategische Autarkie weiter zu festigen.

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