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Australien und das Problem mit den Graduate-Visa: Eine Herausforderung für Bildung und Migration

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Australia has a graduate visa problem

Ein tiefgehender Einblick in die Herausforderungen des Graduate-Visa-Systems in Australien, die Auswirkungen auf internationale Studierende aus Südostasien und Vorschläge für notwendige Reformen zur Sicherung von Qualität und Nachhaltigkeit im Bildungs- und Migrationssektor.

Australien erfreut sich weltweit eines hervorragenden Rufes als Studienziel. Die großzügigen poststudiumlichen Arbeitsrechte, die internationalen Studierenden eingeräumt werden, sind dabei ein besonderer Anziehungspunkt. Insbesondere Studierende aus Südostasien sehen in den Möglichkeiten für ein anschließendes Arbeiten sowie in Aussicht auf einen dauerhaften Aufenthalt oft den Hauptgrund für ihre Entscheidung, in Australien zu studieren. Doch genau dieses sehr attraktive Graduate-Visa-Programm wirft zunehmend Probleme auf, die sowohl die Qualität der Einwanderung als auch den Arbeitsmarkt belasten. Die Verbindung zwischen Studium und Arbeitsmarkt in Australien ist eng verknüpft.

Postgradual können Absolventinnen und Absolventen ein sogenanntes Graduate Visum, auch als 485-Visum bekannt, beantragen, das ihnen Arbeitserlaubnis einräumt. Dieses Visum erleichtert es, wertvolle Arbeitserfahrungen zu sammeln, die dann wiederum die Chancen auf eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhöhen. Daraus hat sich ein attraktives Wegenetz für motivierte junge Menschen aus Übersee gebildet. Doch die Kehrseite ist, dass viele dieses System ausnutzen und die Grundintention, nämlich qualifizierte Fachkräfte nach Australien zu holen, ins Wanken gerät. Forscher wie der Bildungsexperte Andrew Norton weisen darauf hin, dass etwa 20 Prozent der Graduate-Visa nicht den eigentlichen Absolventen gehören, sondern den Familienangehörigen, die mit einreisen.

Dabei handelt es sich vor allem um Ehepartner und Kinder der Hauptvisa-Inhaber. Besonders viele dieser Angehörigen stammen aus südasiatischen Ländern wie Indien, Nepal, Pakistan, Sri Lanka und Bhutan. Tatsächlich sind bis zu einem Drittel der Graduate-Visa in diesen Bevölkerungsgruppen für Familienmitglieder ausgestellt. Das liegt daran, dass die australischen Einwanderungsbestimmungen es erlauben, dass internationale Studierende ihre Angehörigen begleiten und diese auch bis zu 48 Stunden pro Woche legal arbeiten dürfen. Diese Regelung führt zu einer Art „Schlupfloch“, das von manchen Gruppen gezielt genutzt wird, um die australischen Arbeitsmarktchancen zu erschließen und den Weg zur dauerhaften Einwanderung zu ebnen.

Dass solche Mechanismen gerade in Zeiten eines starken Anstiegs der Studierendenzahlen aus Südostasiens Ländern auftreten, verschärft die Problematik. Denn nach der Pandemie kam es zu signifikanten Zuwächsen bei der Anzahl der Immatrikulationen aus diesen Regionen. Diese Entwicklung wird sich auf den Bestand an Graduate-Visa auswirken, die nun bereits auf einem Rekordniveau liegen. Die Zahlen des australischen Innenministeriums vom März 2025 zeigen einen dramatischen Anstieg von insgesamt über 222.000 Graduate-Visa – das sind mehr als doppelt so viele wie noch vor der Pandemie im Jahr 2020.

Besonders große Zuwächse lassen sich bei Visa für Studierende aus Bhutan, Sri Lanka, Nepal, Indien und Pakistan beobachten. Die Steigerungsraten reichen von knapp 90 Prozent in Pakistan bis hin zu einem bemerkenswerten Anstieg von über 400 Prozent bei bhutanischen Absolventen. Auch die größte studentische Ursprungsgemeinschaft, nämlich China, verzeichnet eine Verdoppelung der Graduate-Visa-Anträge, wobei hier das Wachstum leicht unter dem Schnitt der südasiatischen Staaten liegt. Die Folgen dieser Entwicklung sind vielschichtig. Insbesondere stellt sich die Frage, ob die Graduate-Visa tatsächlich die Basis für eine qualifizierte und produktive Zuwanderung bilden oder ob es sich zunehmend um niedrigqualifizierte Arbeitskräfte handelt.

Studien des Grattan Institute zeigen, dass viele der Visa-Inhaber eher niedrig bezahlt werden und oft deutlich weniger verdienen als einheimische Absolventen. Außerdem ergab die Migrationsüberprüfung 2023, dass mehr als die Hälfte der internationalen Bachelor-Absolventen nach drei Jahren faktisch in einfachen, ungelernten Tätigkeiten beschäftigt sind. Diese Erkenntnisse legen nahe, dass das System reformierungsbedürftig ist. Die Verbindung zwischen Bildung, Arbeit und dauerhafter Niederlassung scheint entkoppelt und das ursprüngliche Ziel, ausschließlich hochqualifizierte junge Menschen anzuziehen, wird verfehlt. Dies hat auch Auswirkungen auf die australische Wirtschaft und Gesellschaft, denn es besteht die Gefahr, dass die Integrationsfähigkeit des Arbeitsmarktes durch das unfokussierte Wachstum von solchen Visa unter Druck gerät.

Vorschläge für Reformen gibt es einige. So wird empfohlen, die Anforderungen an Englischkenntnisse zu erhöhen und verpflichtende Eingangstests einzuführen, um sicherzustellen, dass nur diejenigen Bewerber nach Australien kommen, die das akademische und sprachliche Niveau mitbringen. Ebenso sollen finanzielle Hürden höher gesetzt werden, indem Studienbewerber vorab Gelder in einem Treuhandkonto hinterlegen müssen, was den Ernst des Vorhabens unterstreicht. Darüber hinaus wird vorgeschlagen, die erlaubte Arbeitszeit für internationale Studierende deutlich zu reduzieren und die Verknüpfung von Studium, Beschäftigung und permanenter Aufenthaltsberechtigung zu lockern. Dies würde verhindern, dass das Studium als reiner Vorwand für den Einstieg in den Arbeitsmarkt genutzt wird.

Auch wird die Schließung von unseriösen Privathochschulen verlangt, die im Verdacht stehen, als sogenannte Visa-Mühlen zu fungieren. Ein möglicher Weg wäre zudem, nur Absolventen mit sehr guten Noten, beispielsweise mit Auszeichnung, die Möglichkeit auf ein Graduate-Visum zu geben. Ein weiterer wichtiger Punkte ist die Begrenzung der Mitnahme von Familienmitgliedern. Hier sollte laut Experten erwogen werden, diese Möglichkeit auf postgraduale Studierende einzuschränken, um den Druck auf den Wohnungsmarkt und die sozialen Systeme zu mindern. Abschließend wird empfohlen, die Gehaltsgrenzen für temporäre Fachkräftevisa anzuheben, damit nur Personen mit vergleichsweise hohem Einkommen einwandern können, was vor allem qualifizierte Arbeitskräfte begünstigen würde.

All diese Reformvorschläge zielen darauf ab, die Qualität und Produktivität des australischen Migrationssystems zu steigern, das Wachstum der Zahl ausländischer Studierender zu bremsen und die soziale und wirtschaftliche Integration nachhaltig zu verbessern. Denn ein unkontrolliertes Wachstum und eine zu großzügige Regelung könnten Australien langfristig mehr schaden als nützen. Australien steht somit an einem Scheideweg. Die Balance zwischen Offenheit und Qualität in einem global umkämpften Bildungsmarkt zu finden, ist komplex, aber notwendig. Das derzeitige Graduate-Visa-System bietet viele Chancen, birgt jedoch auch Risiken, die adressiert werden müssen, um die Attraktivität Australiens als Studien- und Arbeitsort für hochqualifizierte Migranten zu bewahren.

Nur durch gezielte Reformen lässt sich sicherstellen, dass der Bildungsstandort Australien auch in Zukunft international anerkannt bleibt und positive Effekte für Wirtschaft und Gesellschaft erzielt werden können.

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