Investmentstrategie

Kritische Systeme sicher gestalten: Von Flugzeugen über medizinische Geräte bis hin zu Blockchain-Technologien

Investmentstrategie
Designing Critical Systems. Airplanes, Medical Devices, and Blockchains

Ein umfassender Leitfaden zur Gestaltung und Absicherung von kritischen Systemen mit Fokus auf Sicherheit, Zuverlässigkeit und Ausfallsicherheit in verschiedenen Branchen wie Luftfahrt, Medizin und Blockchain-Technologie.

In der heutigen vernetzten Welt sind kritische Systeme allgegenwärtig und beeinflussen viele Bereiche unseres Lebens. Ob in der Luftfahrt, bei medizinischen Geräten oder innovativen Technologien wie Blockchain – der Umgang mit der Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser Systeme ist von entscheidender Bedeutung. Während herkömmliche Programme gelegentlich abstürzen können, sind die Folgen bei Systemen, die Leben retten oder finanzielle Infrastruktur steuern, weitaus gravierender. Die Entwicklung und Gestaltung solcher Systeme erfordert nicht nur technologisches Know-how, sondern auch ein tiefes Verständnis der Risiken und der nötigen Sicherheitsmaßnahmen. Kritische Systeme unterscheiden sich in ihrem Risiko und ihren Anforderungen.

Es ist wesentlich, sie entsprechend ihrer Kritikalität zu klassifizieren, um darauf basierende Entwurfsprinzipien anzuwenden. Im Allgemeinen reicht die Skala von Systemen, deren Ausfall keine oder nur geringe Auswirkungen hat, bis zu solchen, bei denen ein Versagen unmittelbare Lebensgefahr bedeutet. So fällt die Steuerung eines Flugzeugtriebwerks oder eines Herzschrittmachers in eine andere, strengere Kategorie als etwa eine gewöhnliche Webanwendung oder eine prototypische Software. Diese Klassifizierung beeinflusst maßgeblich, wie robust und fehlerresistent ein System gestaltet sein muss. Die Kosteneffizienz spielt ebenfalls eine Rolle.

Systeme mit hoher Kritikalität verursachen durch ihren notwendigen Aufwand in Planung, Entwicklung und Prüfung oftmals immense Kosten. Deshalb ist es essenziell, eine fundierte Risikoanalyse durchzuführen und anhand einer Risiko-Matrix zu entscheiden, wie hoch die Sicherheitsanforderungen eines Systems sein sollten. Dabei gilt es stets abzuwägen, welche Risiken tragbar sind und welche nicht. Die Ressourcen für die Entwicklung können so gezielt dort eingesetzt werden, wo potenzielle Fehler gravierende Folgen hätten. Ein zentrales Prinzip zur Sicherstellung der Ausfallsicherheit ist die Redundanz.

Ein isoliertes System ist immer anfällig für Fehler, daher setzen besonders lebenswichtige Anwendungen auf parallele, redundante Komponenten. In der Luftfahrt zeigt sich dies beispielhaft durch die sogenannte Triple Modular Redundancy, bei der drei identische Sensoren parallel Daten liefern, und eine Instanz durch Mehrheitsentscheidung das gültige Ergebnis ermittelt. So wird das Risiko minimiert, dass eine einzelne fehlerhafte Komponente das gesamte System beeinträchtigt. Leider zeigen tragische Ereignisse wie die Boeing 737 MAX-Unfälle, dass das Fehlen solcher Entkopplungen und redundanten Mechanismen drastische Folgen haben kann. Neben der technischen Redundanz wird bei Blockchain-Systemen auf dezentrale Architekturen gesetzt.

Diese ermöglichen es, trotz des Ausfalls oder böswilliger Manipulation von Teilen des Netzwerks, die Integrität und Funktionalität aufrechtzuerhalten. Byzantine Fault Tolerance gewährleistet, dass ein System selbst dann betriebsfähig bleibt, wenn viele Knoten nicht korrekt funktionieren oder kompromittiert sind. Multi-Signatur-Mechanismen verhindern zudem, dass einzelne Akteure ohne Konsens kritische Aktionen vornehmen können. Dieses Zusammenspiel von Technik und Verteiltheit ist essentiell, um Vertrauen und Sicherheit bei digitalen Transaktionen zu gewährleisten. Für den Fall, dass eine Hauptkomponente ausfällt, ist eine Backup-Strategie unabdingbar.

Es gibt unterschiedlichste Formen von Redundanz, darunter auch kalte Redundanz, bei der ein Ersatzsystem nur aktiviert wird, wenn das Hauptsystem versagt. Zwar führt dies zu einer gewissen Verzögerung beim Umschalten, doch ist diese oftmals ausreichend, um den Betrieb am Laufen zu halten. Ein klassisches Beispiel sind Dieselgeneratoren als Notstromversorgung in kritischen Einrichtungen oder in Flugzeugen das Auxiliary Power Unit (APU), das einspringt, wenn die Hauptstromversorgung zusammenbricht. Physikalische Eigenschaften können ebenfalls als Sicherheitsnetz eingesetzt werden. So sorgt beispielsweise die Schwerkraft in Flugzeugen dafür, dass das Fahrwerk notfalls auch ohne hydraulische Unterstützung ausgefahren werden kann.

In sicherheitskritischen Bereichen wie Kernkraftwerken, Aufzügen oder Schienenfahrzeugen ist es üblich, dass Systeme im Ausfallzustand in eine sichere Stellung übergehen, um Schaden zu vermeiden. Diese natürliche Sicherheitsschicht wird oft beim Design als letzte Verteidigungslinie mitgedacht und erhöht die Gesamtzuverlässigkeit erheblich. Ein weiteres Risiko bei redundanten Systemen liegt in gemeinsamen Schwachstellen, sogenannten Common Mode Failures. Sind alle Systemelemente ähnlichen Gefährdungen ausgesetzt – etwa wenn Backups an identischen Standorten betrieben werden – kann ein einzelnes Ereignis die komplette Infrastruktur lahmlegen. Deshalb verteilen Experten kritische Komponenten geografisch und organisatorisch, wie man es etwa bei Blockchain-Netzwerken oder Bordcomputern in Flugzeugen vorfindet, wo unterschiedliche Hardware, Software und Betreiber für maximale Diversität sorgen und so das Risiko eines kompletten Ausfalls reduzieren.

Um die Zuverlässigkeit ständig zu überprüfen, sind regelmäßige Failover-Tests und Chaos-Experimente unabdingbar. Diese simulieren Ausfallzustände, um Schwächen in den Notfallmechanismen frühzeitig zu erkennen und zu beheben. Durch derartige Prüfungen wird die Wahrscheinlichkeit verringert, dass Fehler im Ernstfall unerwartet auftreten und den Betrieb gefährden. Die Einhaltung internationaler Normen und Standards ist ebenfalls ein wichtiger Pfeiler bei kritischen Systemen. Qualitätssicherungen durch Normen wie DO-178C in der Luftfahrt oder ISO 26262 im Automobilbereich geben verbindliche Leitlinien vor und werden durch Audits überprüft.

Auch wenn für manche Branchen keine regulativen Vorgaben existieren, ist es sinnvoll, bewährte Praktiken anzupassen und umzusetzen, um die Sicherheit zu erhöhen und aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen. Ein disziplinierter Umgang mit Änderungen am System ist essenziell. Ein umfassendes Change-Management mit Dokumentation, Freigabe durch verantwortliche Personen und Versionskontrolle verhindert, dass fehlerhafte oder unvollständige Softwareversionen in die Produktion gelangen. Solche Kontrollmechanismen schützen vor menschlichen Fehlern, die gravierende Folgen haben können, wie es etwa beim Börsencrash durch fehlerhafte Softwareversionen der Fall war. Die kontinuierliche Überwachung und Protokollierung innerhalb eines Systems sind unabdingbar, um Ereignisse nachvollziehbar zu machen und Probleme frühzeitig zu erkennen.

Logging mit Zeitstempeln und ausführlichen Informationen über Sensorwerte, Befehle und Fehler ermöglicht es, den Systemzustand jederzeit exakt zu erfassen. Dashboards und visuelle Darstellungen helfen, potenzielle Störungen zu detektieren, noch bevor es zu einem Systemausfall kommt. Darüber hinaus sollte man nicht nur das eigene System betrachten, sondern auch alle Abhängigkeiten und deren Zuverlässigkeit sorgfältig evaluieren. Ein starkes System nutzt wenig, wenn es auf unsichere Hardware oder instabile Betriebssysteme angewiesen ist. Deshalb setzen kritische Anwendungen oft auf zertifizierte Compiler, geprüfte Bibliotheken, spezialisierte Echtzeitbetriebssysteme und robuste Hardware, die auch unter extremen Bedingungen funktionieren.

Neben technischen Aspekten darf der Faktor Mensch bei der Gestaltung nicht vernachlässigt werden. Komplexe Systeme bergen das Risiko menschlicher Fehler, sei es aufgrund von Überforderung, Ablenkung oder Müdigkeit. Daher gilt es, Bedienoberflächen intuitiv und übersichtlich zu gestalten sowie die Komplexität für den Anwender zu reduzieren. Checklisten, klar strukturierte Arbeitsabläufe und physische Sicherheitsvorrichtungen wie Zwei-Hand-Bedienelemente helfen, Bedienfehler zu minimieren und dadurch Unfälle zu verhindern. Die Geschichte zeigt uns, dass das Ignorieren menschlicher Grenzen gefährlich ist.

Beispielsweise führte der Therac-25-Unfall zu schweren Strahlenverletzungen, weil Softwareprüfungen Hardware-Sicherheitsmechanismen ersetzt hatten, was fatale Bedienfehler ermöglichte. Deshalb ist der Schutz vor Bedienfehlern fundamental und darf nie ausschließlich der Software überlassen bleiben. Eine unabhängige und sorgfältige Verifikation und Validierung des Systems durch separate Teams oder externe Gutachter bildet eine weitere Sicherheitsebene. Sowohl funktionale Tests aus Nutzerperspektive als auch intensive Prüfung der Codebasis einschließlich gezielter Fehlerinjektionen tragen dazu bei, das System auf Herz und Nieren zu prüfen, bevor es in Betrieb geht. Selbst bei aller Sorgfalt muss ein Notfallplan vorbereitet sein.

Ein Krisenmanagement mit klaren Handlungsanweisungen und einem „Kill Switch“, der die schnelle Abschaltung gefährlicher Prozesse ermöglicht, ist unverzichtbar. Dies kann je nach Anwendungsgebiet ein Not-Aus-Schalter für Maschinen oder eine Funktion zum Anhalten von Blockchain-Aktivitäten sein. Schnell agieren zu können kann Leben retten oder katastrophale finanzielle Schäden verhindern. Neben unbeabsichtigten Ausfällen stellen auch gezielte Angriffe durch böswillige Akteure eine erhebliche Gefahr dar. Schutz vor Denial-of-Service-Attacken, regelmäßige Sicherheitsupdates, Audits und Bug-Bounty-Programme helfen, bekannte Schwachstellen zu schließen und Angreifer abzuschrecken.

Zudem müssen interne Risiken erkannt werden, etwa Mitarbeiter, die bewusst Schaden anrichten könnten. Sicherheitsarchitekturen sollten daher auch diese Gefahren berücksichtigen. Zusammenfassend ist die Entwicklung kritischer Systeme ein komplexes, interdisziplinäres Unterfangen, das über reine Technik weit hinausgeht. Neben hochentwickelten technischen Maßnahmen sind organisatorische Prozesse, Nutzerfreundlichkeit, Interventionen durch Menschen und eine umfassende Sicherheitskultur entscheidend. Die Einhaltung bewährter Methoden und Richtlinien minimiert Risiken, doch absolute Sicherheit bleibt ein unrealistisches Ziel.

Vielmehr geht es darum, Ausfälle so selten und folgenlos wie möglich zu gestalten, um das Vertrauen in Systeme zu erhalten, die zunehmend unser Leben steuern und schützen.

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