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Andrew Tate vor dem High Court: Ein juristischer Präzedenzfall bei Vorwürfen sexueller Gewalt

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Andrew Tate High Court action a 'legal first' as 4 women sue over sexual violence claims

Der Fall Andrew Tate im High Court markiert einen wichtigen Meilenstein im Umgang mit zivilrechtlichen Verfahren zu Vorwürfen von sexueller Gewalt und kontrollierendem Verhalten. Vier Frauen erheben schwere Anschuldigungen, die nicht nur strafrechtlich, sondern auch zivilrechtlich für Aufsehen sorgen und neue Wege im Rechtssystem beschreiten.

In Großbritannien wurde im High Court ein Verfahren eröffnet, das nicht nur durch seine prominente Beteiligung Schlagzeilen macht, sondern auch juristisch als wegweisend gilt. Vier Frauen erheben schwere Vorwürfe gegen den ehemaligen Profikickboxer und Social-Media-Influencer Andrew Tate. Die Anschuldigungen reichen von sexueller Gewalt über körperliche Misshandlungen bis hin zu psychischer Kontrolle und Manipulation. Das gesellschaftlich und juristisch bedeutende Verfahren wirft ein Schlaglicht auf bislang selten im Zivilrecht verhandelte Aspekte wie die sogenannte „coercive control“ – eine Form von Missbrauch, die tiefgreifende psychologische Auswirkungen hat und im strafrechtlichen Kontext mittlerweile anerkannt wird, jedoch im Zivilrecht nur selten behandelt wird. Anne Studd KC, die die Klägerinnen vor Gericht vertritt, beschreibt den Fall als eine potenzielle Premiere im britischen Rechtssystem, weil er erstmals den Aspekt der kontrollierenden und manipulativen Verhaltensweisen im Zivilprozess behandelt.

Die Frauen klagen nicht nur auf Schadensersatz für körperliche und sexuelle Übergriffe, sondern berufen sich auch auf die intentional infliction of harm – die absichtliche Zufügung von Schaden –, welche durch coercive control begründet wird. In diesem Zusammenhang wird das Verhalten von Andrew Tate als eine Form von „Grooming“ und psychischer Unterdrückung dargestellt, durch die die Opfer zunehmend in ihrem Erleben und Handeln eingeschränkt wurden. Vor Gericht wurde dargelegt, dass einer der Klägerinnen vorgeworfen wird, Tate habe sie in mehreren Fällen gewaltsam am Hals gepackt, mit einem Gürtel misshandelt und ihr eine Schusswaffe ins Gesicht gehalten. Zudem soll er sie und ihr Umfeld durch ein „Good cop, bad cop“-Spiel zwischen ihm und seinem Bruder gezielt manipuliert und kontrolliert haben. Die Dokumente beschreiben die schwerwiegende psychische Belastung der Opfer und verdeutlichen, wie ein Umfeld geschaffen wurde, in dem die Frauen sich nicht frei entfalten konnten und Angst vor weiteren Übergriffen hatten.

Die Vorwürfe schildern die Gewalt als umfassend – physisch, emotional und psychologisch. Andrew Tate selbst bestreitet alle Vorwürfe vehement. Sein Rechtsbeistand bezeichnet die Anschuldigungen als „unglaubwürdig“ und „erfundene Geschichten“. Tate weist zurück, jemals jemandem mit einer Schusswaffe gedroht oder nicht einvernehmliche Handlungen vorgenommen zu haben. Die Verteidigung wirft in ihrer Stellungnahme die grundsätzliche Skepsis auf, ob coercive control in diesem Zusammenhang überhaupt eine Rolle spielt oder aber als bloßes Nebenargument dient.

Dennoch wird anerkannt, dass kontrollierendes Verhalten grundsätzlich existiert und eine ernsthafte Problematik darstellt. Die Kontroverse um die Bedeutung und Einordnung von coercive control im Zivilrecht stellt daher einen zentralen Streitpunkt des Verfahrens dar. Das Verfahren selbst befindet sich zurzeit noch in einer frühen Phase, in der es vor allem um juristische Vorentscheidungen geht, etwa die Offenlegung von Beweismitteln und die Klärung von Kostenfragen. Die Richter haben bereits signalisiert, dass es sich um „ernsthafte Anschuldigungen“ handelt, die mit erheblichen finanziellen Auswirkungen einhergehen können – die Schadensersatzforderungen der Klägerinnen werden voraussichtlich im hohen sechsstelligen Bereich liegen. Ein vollständiger Prozess wird für Anfang 2027 erwartet und könnte bis zu drei Wochen dauern.

Dabei sollen neben den Aussagen der vier Frauen auch mehrere weitere Zeugen auf beiden Seiten gehört werden. Besondere Bedeutung kommt den Gutachten von forensischen Psychiatern und Experten für coercive control zu. Während die Klägerinnen die Einholung zusätzlicher Expertenmeinungen beantragt haben, argumentiert die Verteidigung, dies sei unnötig, da ein erfahrener Richter die Sachlage kompetent beurteilen könne. Die Rolle der Experten ist aber entscheidend, um die psychologischen Mechanismen hinter coercive control zu erklären und die Auswirkungen solcher Verhaltensweisen auf die Opfer zu verdeutlichen. Der Fall zeigt gleichzeitig die Grenzen strafrechtlicher Ermittlungen bei Vorwürfen von sexueller Gewalt auf.

Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft 2019 entschieden, keine Anklage zu erheben, nachdem eine polizeiliche Untersuchung in Hertfordshire eingestellt wurde. Die Klägerinnen setzen sich nun auf zivilrechtlichem Weg für Gerechtigkeit ein und versuchen, ihre Ansprüche auf Schadensersatz durchzusetzen. Andrew Tate ist vor allem durch seine Präsenz in sozialen Medien bekannt geworden, in denen er kontroverse und oftmals misogynistische Inhalte veröffentlicht hat. Dieses öffentliche Image wird von seinen Gegnern als Beleg für ein grundsätzlich problematisches Verhalten gesehen, das sich in den Anschuldigungen widerspiegelt. Befürworter Tates hingegen halten die Vorwürfe für unbegründet und verweisen darauf, dass er bisher nicht strafrechtlich verurteilt wurde.

Die Bedeutung des Verfahrens reicht über den Einzelfall hinaus. Es öffnet die Tür für eine breitere juristische Anerkennung kontrollierenden Verhaltens als zivilrechtlichen Tatbestand und könnte bei einer erfolgreichen Klage weitere Opfer von ähnlichen Missbrauchssituationen ermutigen, sich juristisch zur Wehr zu setzen. Zudem wird der Fall Diskussionen über den Schutz von Frauen vor psychischer und physischer Gewalt neu entfachen. Die Einbindung moderner psychologischer Erkenntnisse in das Rechtssystem steht dabei im Fokus. Auch die Medienberichterstattung hat den Fall zu einem öffentlichen Thema gemacht.

Die Balance zwischen vorverurteilender Öffentlichkeit und dem Recht auf ein faires Verfahren ist eine Herausforderung. Die juristische Bewertung zwingt zu einer differenzierten Betrachtung, die alle Aspekte von Tatsachen, Beweislage und rechtlichen Kriterien berücksichtigt. Abschließend lässt sich sagen, dass der Andrew Tate Fall im High Court ein bedeutender Präzedenzfall ist, der über die deutsche und britische Rechtslandschaft hinaus für Aufsehen sorgt. Es zeigt, wie komplex das Feld von sexualisierter und kontrollierender Gewalt ist und welche Rolle das Rechtssystem bei der Aufarbeitung dieser gesellschaftlichen Probleme spielen kann. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, wie das Gericht die vorliegenden Beweise bewertet und ob die Klägerinnen Rechtsschutz und Wiedergutmachung erlangen können.

Für das Thema sexuelle Gewalt und die Rolle von coercive control in Zivilprozessen könnte das Urteil eine Wende darstellen und die Weichen für künftige Verfahren stellen.

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