Im Jahr 2025 markiert der Stablecoin Tether USD (USDT) einen bedeutenden Meilenstein, indem seine zirkulierende Versorgung erstmals die Marke von 150 Milliarden US-Dollar übersteigt. Dieses Wachstum unterstreicht die zunehmende Rolle von Stablecoins im globalen Finanzökosystem und reflektiert eine neue Ära im Zahlungsverkehr, in der digitale Währungen klassische Finanzakteure wie Visa und PayPal in ihren Transaktionsvolumen überholen. Die Entwicklung von USDT und anderen Stablecoins zeigt, wie sich das Nutzerverhalten ändert und warum stabil gebundene Kryptowährungen immer mehr an Akzeptanz gewinnen. Diese Dynamik hat weitreichende Auswirkungen auf traditionelle Zahlungssysteme, regulatorische Ansätze und die Zukunft des digitalen Handels. Der Siegeszug von USDT und anderen Stablecoins ist eng mit der Nachfrage nach sichereren, schnellen und kosteneffizienten Zahlungsmethoden verbunden.
Während Kryptowährungen allgemein manchmal mit Volatilität assoziiert werden, bieten Stablecoins aufgrund ihrer Bindung an Fiatwährungen, meist den US-Dollar, eine verlässliche „digitale Parität“. Dies macht USDT besonders attraktiv für den globalen Zahlungsverkehr, Handel und als digitale Wertaufbewahrung. Die Nutzungskreise von USDT sind immens: Über 400 Millionen Nutzer weltweit greifen regelmäßig auf die Möglichkeiten dieser digitalen Währung zurück, was die hohe Akzeptanz und das Vertrauen in den Stablecoin bestätigt. Die Vorteile von Stablecoins wie USDT gegenüber traditionellen Zahlungsmethoden sind vielfältig. Zum einen erlauben sie schnelle, grenzüberschreitende Transaktionen ohne die Notwendigkeit von zwischengeschalteten Banken oder hohen Gebühren, die bei Kreditkarten oder Online-Bezahlsystemen üblich sind.
Gerade in Regionen mit eingeschränktem Zugang zu Bankdienstleistungen oder unter volatilen Währungen bieten Stablecoins eine willkommene Alternative. Zum anderen zeichnen sie sich durch Transparenz und Nachverfolgbarkeit aus, was den Anforderungen moderner Compliance-Standards und regulatorischen Vorgaben entgegenkommt. Die aktuellen Handelszahlen belegen eindrücklich die Dominanz von Stablecoins im digitalen Zahlungsverkehr. Daten von Artemis zeigen, dass in einer Woche im Januar 2025 Stablecoins Transaktionsvolumen von rund 655 Milliarden US-Dollar bewegten – das ist nahezu doppelt so viel wie die kombinierten Transaktionsvolumina von Visa und PayPal, die zusammen etwa 351 Milliarden US-Dollar erzielten. Auch in den darauffolgenden Wochen blieb diese Überlegenheit konstant mit Differenzen von mehreren Hundert Milliarden Dollar.
Im Jahresdurchschnitt schlugen Stablecoins traditionelle Zahlungsdienstleister um 63 Prozent (im Falle von Visa) und sogar um mehr als 1.500 Prozent gegenüber PayPal aus dem Feld. Diese Zahlen verdeutlichen, wie sich der Markt für digitale Zahlungen fundamental wandelt. Während Visa und PayPal seit Jahrzehnten den Zahlungsverkehr dominieren, investiert die Branche mittlerweile selbst verstärkt in die Entwicklung und Integration von Stablecoins. Visa hat beispielsweise 2024 eine Plattform eingeführt, die es Banken ermöglicht, Fiatwährungen in tokenisierter Form auszugeben und zu verwalten, was eine verstärkte Nutzung von Stablecoins erwartet lässt.
Ebenso hat Mastercard mit der Tokenisierung von rund 30 Prozent seiner Transaktionen für 2024 die Weichen für eine engere Verzahnung zwischen traditionellem und digitalem Zahlungsverkehr gestellt. Beide Unternehmen haben zudem eigene Lösungen für Zahlungen mit Stablecoins herausgebracht, inklusive spezieller Kartenlösungen, die vor allem auf dem lateinamerikanischen Markt erfolgreich sind. PayPal selbst hat mit der Einführung von PayPal USD (PYUSD) im August 2023 einen eigenen Stablecoin lanciert. Trotz eines anfänglichen Wachstums, das die 1-Milliarde-Dollar-Marke überschritt, fiel der Marktwert von PYUSD im Laufe des Jahres 2024 auf unter 450 Millionen Dollar zurück. Doch seit Februar 2025 zeigt PYUSD eine deutliche Erholung und verzeichnet eine Zunahme der zirkulierenden Versorgung um 95 Prozent – ein Indikator für die steigende Akzeptanz und das Potential dieser Lösung im Zahlungsökosystem.
Die rasante Entwicklung der Stablecoin-Branche wurde durch ein zunehmend günstigeres regulatorisches Umfeld in den USA begünstigt. Insbesondere unter der Regierung von Präsident Donald Trump entstanden Erwartungen an klarere regulatorische Leitlinien und eine Förderung digitaler Währungen, was die Innovationskraft und das Wachstum in diesem Sektor signifikant ankurbelte. Der wachsende Druck und die dynamischen Marktbewegungen zwingen jedoch auch Regulatoren weltweit dazu, neue Standards und Vorschriften zu erarbeiten, die den sicheren und transparenten Einsatz von Stablecoins gewährleisten sollen, ohne die Innovation zu hemmen. Insgesamt zeigt die Entwicklung von USDT und anderen Stablecoins, dass digitale Finanzdienstleistungen sich zunehmend auf die Blockchain-Technologie und tokenisierte Assets stützen. Die Vorteile in Geschwindigkeit, Kosten, globale Reichweite und Integration digitaler Ökosysteme sprechen für eine fortgesetzte Expansion.
Zugleich stellt die Konvergenz von Branchenriesen wie Visa, Mastercard und PayPal mit Stablecoins einen bedeutenden Wandel im Zahlungsverkehrsmarkt dar, der noch weitreichendere Auswirkungen auf internationale Handelsströme, Finanzinfrastruktur und Geldpolitik haben wird. Während Stablecoins die Schwelle von traditionellen Zahlungsmethoden überschreiten, bleibt abzuwarten, wie die regulatorischen Rahmenbedingungen weiterhin ausgestaltet werden und wie sich Verbraucher, Unternehmen sowie Finanzinstitute auf diese neuen Möglichkeiten einstellen. Die Basis für eine breit angelegte Adaption ist gelegt, und mit einer Versorgung von USDT jenseits der 150-Milliarden-Dollar-Marke ist klar, dass Stablecoins eine gewichtige Rolle in der Zukunft des Geldverkehrs spielen werden. Die Stabilität, Effizienz und global vernetzte Natur dieser Finanzinstrumente bieten enorme Chancen, die Zahlungslandschaft grundlegend zu verändern und die digitale Wirtschaft auf ein neues Level zu heben.