Investmentstrategie

Slabs, Sheaves und Barns: Fortschritte im Linux Kernel Speichermanagement für Höhere Leistung

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Slabs, Sheaves, and Barns

Ein detaillierter Einblick in die neuen Methoden des Linux Kernels zur Beschleunigung der Speicherallokation durch die Einführung von Sheaves und Barns im Rahmen des Slab-Allokators und deren Bedeutung für moderne Mehrkernprozessoren.

Das Linux-Kernel-Speichermanagement ist eine der komplexesten und leistungsentscheidenden Komponenten in modernen Betriebssystemen. Innerhalb dieses Systems spielt der sogenannte Slab-Allocator eine zentrale Rolle bei der effizienten Verwaltung kleiner Speicherbereiche. Mit der wachsenden Anzahl von Mehrkernprozessoren und der steigenden Nachfrage nach hoher Geschwindigkeit wird die Optimierung der Speicherallokation immer wichtiger. In diesem Kontext haben sich zwei neue Begriffe etabliert: Sheaves und Barns. Diese Konzepte bilden zusammen mit den traditionellen Slabs die Grundlage für ein innovatives Speichermanagement, das die Leistung des Linux-Kernels auf Mehrkernsystemen deutlich verbessert.

Die Grundlage – Was sind Slabs? Der Begriff „Slab“ bezeichnet im Linux-Kernel einen Speicherbereich, der für die Verwaltung von kleinen, gleich großen Speicherobjekten eingesetzt wird. Diese Objekte sind in der Regel kleiner als eine Speicherseite. Der Slab-Allocator ist darauf spezialisiert, häufig benötigte Objekte schnell und effizient zu allozieren und wieder freizugeben. Damit trägt er maßgeblich dazu bei, Engpässe in der Speicherverwaltung zu vermeiden und dadurch die Gesamtperformance zu steigern. Slabs sind besonders wichtig, weil sie häufig genutzte Objekte vorhalten, um teure Allokationen und Deallokationen zu minimieren.

Slabs ermöglichen dadurch eine bessere Speicherverwaltung, da sie eine Art Zwischenspeicher für kleine Objekte bieten, die oft gebraucht werden. Ein Blick in das Dateisystem „/proc/slabinfo“ zeigt dem Systemadministrator bereits auf einem laufenden System all diese speziellen Slabs, die etwa für Netzwerkpuffer, Dateisystemstrukturen oder andere Kernel-Subsysteme genutzt werden. Die Herausforderung gegenüber Mehrkernprozessoren Mit dem Übergang zu Mehrkern- und Multi-CPU-Systemen wurden die Herausforderungen an die Speicherverwaltung besonders deutlich. Slab-Allokationen, die zuvor zuverlässig und performant waren, konnten nun durch CPU-weite Synchronisationszwänge gebremst werden. Das klassische Problem: Wenn mehrere CPUs gleichzeitig auf dieselben Speicherstrukturen zugreifen, entstehen Verzögerungen durch Sperren und Cache-Kohärenzmechanismen.

Dadurch leiden sowohl die Latenz als auch die Skalierbarkeit des Systems. Die Antwort lautet hier: Lokalität durch per-CPU Datenstrukturen. Das Linux-Kernel-Design hat daher verstärkt prozessorbezogene Caches eingeführt, um Interferenzen zwischen CPUs zu verringern. Bisher existierten bereits solche Mechanismen innerhalb des Slab-Allocators, doch sie konnten die gesamte Synchronisationslast nur begrenzt reduzieren. Fehlende Isolation führte auch weiterhin zu Leistungsverlusten bei der Parallelverarbeitung.

Sheaves – Das neue Konzept zur Verbesserung der CPU-Lokalität Auf diesem Hintergrund entstand die Idee der sogenannten „Sheaves“. Dieses Konzept, das vom Slab-Maintainer Vlastimil Babka entwickelt wurde, basiert auf der Idee, pro CPU eigene Caches von Speicherobjekten zu erstellen – sogenannte Sheaves. Ein Sheaf ist dabei eine kleine Sammlung vorgehaltener Objekte, die direkt vom jeweiligen Prozessor genutzt werden kann. Dadurch entfallen bei der Objektallokation sowie -freigabe viele kostspielige Sperrvorgänge, Da Sheaves rein lokal auf einem Prozessor operieren, gibt es keine Zugriffsinkonsistenzen oder Cache-Bouncing durch andere CPUs. Standardmäßig sind Sheaves deaktiviert, aber Entwickler können sie durch Setzen einer Kapazität aktivieren.

Diese Kapazität gibt an, wie viele Objekte ein Sheaf maximal enthalten darf. Bei Bedarf wird für jede CPU ein Haupt-Sheaf und ein Backup-Sheaf verwaltet. Ein Antrag auf Speicher wird zuerst aus dem Haupt-Sheaf bedient, ist dieser leer, folgt das Backup. Beim Freigeben von Speicherobjekten wird analog verfahren, sodass möglichst immer eine lokale Zuweisung oder Rücknahme erfolgt. Dies senkt die Zugriffszeit auf wenige CPU-Zyklen ohne aufwendige Transaktionen oder Sperroperationen.

Die Rolle der Barns: Ein gemeinschaftlicher Rückzugsort für Sheaves Die Idee der Sheaves alleine hätte allerdings ein Problem bei Überlauf oder Leere der Zwischenspeicher. Wenn eine CPU ihren Haupt- und Backup-Sheaf sowohl mit freien Objekten füllt als auch ständig leeren muss, ist es notwendig, irgendwo anders noch Platz für diese „überschüssigen“ Sheaves zu schaffen. In diesem Zusammenhang kommt das Konzept des „Barns“ ins Spiel. Ein Barn ist ein zentraler Speicherort, der jeweils einer NUMA-Nachbarschaft zugeordnet ist. Er dient als gemeinsamer Pool für volle und leere Sheaves, wo CPUs untereinander Sheaves ablegen oder von dort entnehmen können, falls die lokalen Sheaves gerade überlaufen oder leer sind.

Die Kommunikation mit dem Barn erfordert zwar in der Regel Sperren für einen sicheren Zugriff, ist aber immer noch wesentlich effizienter als eine direkte Interaktion mit dem eigentlichen Slab-Allocator. Auf diese Weise können CPUs effizient Ressourcen austauschen und die Kosten für Speichermanagement reduzieren. Dabei gibt es allerdings eine Obergrenze für die Anzahl der gelagerten Sheaves im Barn sowohl für volle als auch für leere Sheaves. Sind diese Grenzen erreicht, dann werden überschüssige Sheaves wieder vollständig zurück an den Slab-Allocator gegeben und dort die enthaltenen Objekte freigegeben. Vorzüge für das Linux-Kernel-Speichermanagement Die Einführung von Sheaves und Barns steigert die Leistung der Speicherverwaltung signifikant.

Durch die starke Reduktion von CPU-übergreifenden Synchronisationsabschnitten werden Engpässe beseitigt. Das System kann dadurch in Szenarien mit vielen kleinen und gleichgroßen Speicheranforderungen schneller arbeiten und die allokierten Ressourcen besser nutzen. Zahlreiche Kernel-Subsysteme profitieren davon, besonders in Mehrkernumgebungen mit hoher Threadzahl oder bei Echtzeitbetriebssystemen, wo Wartezeiten minimal gehalten werden müssen. Darüber hinaus führt die verbesserte CPU-Lokalität zu weniger Cache-Invalidierungen und somit zu einem effizienteren und sparsameren Zugriff auf den Speicher. Die Gesamt-Latenz von Speicheroperationen fällt spürbar niedriger aus, was wiederum die allgemeine Geschwindigkeit des Systems optimiert.

Darüber hinaus ist die Architektur flexibel und erlaubt durch spezielle Funktionen auch die Vorab-Allokation von Sheaves, was den Bedarf an Mempools verringert. Mempools sind bisher für kritische Kernelbereiche unverzichtbar gewesen, in denen speicherallokierte Prozesse nicht blockieren dürfen. Mit Sheaves können diese ähnlichen Anforderungen problemlos gelöst werden, da genügend Objekte je CPU vorgehalten werden können, um kritische Codeabschnitte ohne Wartezeiten zu bedienen. Der Aspekt von kfree_rcu und Verzögerung der Speicherfreigabe Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der neuen Sheaves-Strategie ist die verbesserte Integration mit kfree_rcu(). Dabei wird gewährleistet, dass freie Speicherobjekte erst nach Ablauf einer sogenannten RCU-Gnadenfrist wirklich freigegeben werden.

Diese Sicherheitsmaßnahme garantiert, dass keine weiteren aktiven Referenzen mehr auf diese Objekte existieren, die ansonsten zu Speicherfehlern oder Instabilitäten führen könnten. Für die mit kfree_rcu() freigegebenen Objekte wird ein dritter Sheaf pro CPU vorgehalten. Sind diese Sheaves voll, werden sie in die RCU-Warteschlange eingestellt, um die Dauer der Gnadenfrist abzuwarten. Nach erfolgter Freigabeprüfung versuchen die daraus resultierenden Sheaves, zurück in den Barn zu gelangen und so für die zukünftige Wiederverwendung bereit zu stehen. Das optimiert den Speicherzyklus und vermeidet unnötigen Overhead bei der verzögerten Freigabe.

Skepsis und Diskussionen in der Entwicklergemeinschaft Wie bei jeder bedeutenden Änderung im Linux-Kernel gab es auch rund um die Einführung von Sheaves und Barns diverse Debatten in der Entwicklercommunity. Einige Kritikpunkte bezogen sich auf die Namensgebung, die teils als vermischt oder wenig intuitiv empfunden wurde, insbesondere da die verwendeten Begriffe aus der Agrar- und Buchbindungswelt stammen. Andere Entwickler fanden Parallelen zu älteren Konzepten wie den „Magazines“ in früheren Slab-Implementationen. Weiterhin wurde die Vergleichbarkeit der neuen Sheaves mit bestehenden Mempools diskutiert. Während Mempools garantieren, dass eine Speicherallokation durch blockierendes Warten letztlich immer erfolgreich ist, zielen Sheaves eher auf eine maximale Chance ab, schneller und ohne Sperren zu allozieren.

Das bedeutet, dass Mempools und Sheaves funktional unterschiedliche Anforderungen erfüllen, die sich gegenseitig ergänzen können. Ausblick und Bedeutung für die Zukunft Die Integration von Sheaves und Barns ist ein bedeutender Schritt auf dem Weg zu einem noch schlankeren und effizienteren Speicherverwaltungssystem im Linux-Kernel. Gerade in einer Zeit, in der Hardware immer komplexer und heterogener wird, sind solche innovativen Konzepte essenziell, um den vollen Nutzen moderner Mehrkernprozessoren auszuschöpfen. Die Möglichkeit, mit per-CPU lokalisierten Datenstrukturen Speicheroperationen fast konfliktfrei abzuwickeln, eröffnet zudem Perspektiven für weitere Optimierungen in angrenzenden Bereichen wie Speicherzuweisungen für Datenstrukturen in BPF oder in hochperformanten Storage-Systemen. Gleichzeitig gibt das neue Design den Entwicklern flexiblere Werkzeuge an die Hand, Speichermanagement präzise an den jeweiligen Anwendungsfall anzupassen und so sowohl Latenzzeiten zu verringern als auch den Durchsatz zu erhöhen.

Zusammenfassend zeigen Slabs, Sheaves und Barns, wie das Linux-Kernel-Team die Herausforderungen der zeitgenössischen Speicherverwaltung mit innovativen Konzepten und pragmatischen Lösungen meistert. Diese Fortschritte tragen entscheidend dazu bei, dass das Betriebssystem auch in Zukunft auf vielfältigen Plattformen hoch performant und zuverlässig bleibt.

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