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Datenschutz im Fokus: Ein Vergleich der Privatsphäre beliebter API-Clients

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Comparing the privacy of popular API clients

Ein tiefgehender Vergleich der Datenschutzpraktiken und Datenkontrolle von Postman, Kreya, Insomnia und Bruno – worauf Entwickler bei der Wahl ihres API-Clients achten sollten.

In der heutigen digitalen Welt gewinnen Datenschutz und Kontrolle über persönliche sowie geschäftliche Daten immer stärker an Bedeutung. Gerade bei der Nutzung von API-Clients, die sensible Daten wie Authentifizierungs-Token, vertrauliche Endpunkte oder proprietäre Schnittstelleninformationen verwalten, stellt sich die Frage, wie sicher und privat der Umgang mit diesen Daten tatsächlich ist. Entwickler, die regelmäßig mit APIs arbeiten, stehen oft vor der Herausforderung, einen Client auszuwählen, der nicht nur umfangreiche Funktionen bietet, sondern auch ihre Daten respektvoll behandelt und ihnen möglichst viel Kontrolle über ihre eigenen Informationen lässt. In diesem Kontext lohnt sich ein sorgfältiger Blick auf die Datenschutzpraktiken der am weitesten verbreiteten API-Clients auf dem Markt: Postman, Kreya, Insomnia und Bruno. Jeder dieser Clients verfolgt einen unterschiedlichen Ansatz hinsichtlich Datenspeicherung, Benutzerkonten und Telemetrie, was direkte Auswirkungen auf die Privatsphäre und Datenhoheit hat.

Postman gilt als einer der bekanntesten und am häufigsten verwendeten API-Clients. Sein Erfolg basiert unter anderem auf einer umfangreichen Feature-Palette sowie einer starken Cloud-Integration. Seit seiner Gründung hat Postman seine Ausrichtung vom einfachen GUI-Client zu einer umfassenden Cloud-Plattform weiterentwickelt. Diese Ausrichtung führt dazu, dass nahezu alle Daten zwangsläufig in der Postman-Cloud gespeichert werden – eine Selbstbestimmung über die eigenen Daten ist dem Nutzer kaum möglich. Der einzige Weg, Daten komplett lokal zu speichern, ist die Nutzung der sogenannten Lightweight-Version ohne Benutzerkonto.

Allerdings wird diese Variante mit einem stark eingeschränkten Funktionsumfang angeboten, was viele Nutzer dazu drängt, ein Konto anzulegen und somit Daten in der Cloud zu speichern. Funktionen wie Umgebungen, Arbeitsbereiche und Sammlungen sind ausschließlich Nutzern mit Account zugänglich. Nutzer, die ihre Daten nicht dauerhaft im Postman-Ökosystem belassen wollen, exportieren häufig ihre Sammlungen in großen JSON-Dateien, um diese beispielsweise via Git zu synchronisieren. Allerdings gibt es auch Einschränkungen: Speziell für gRPC- und WebSocket-Anfragen ist ein Export nicht vorgesehen, was Anwender zwingt, bestimmte Daten im Postman-Universum zu belassen. Zudem kann es schnell passieren, dass durch unbedachte Handhabung etwa der sogenannten „aktuellen Werte“ von Variablen, sensible Informationen unbeabsichtigt an Postman übermittelt werden.

Dies bedeutet, dass Postman potenziell Einblick in vertrauliche URLs, Informationen über neue, noch nicht veröffentlichte Funktionen oder interne Entwicklungsumgebungen erhält. Auch bei der Telemetrie zeigt Postman wenig Transparenz oder Möglichkeiten zur Kontrolle. Jegliche Erhebung von Nutzerdaten wird automatisch durchgeführt, eine explizite Deaktivierung der Telemetrie wird nicht angeboten. Zudem gibt die Datenschutzrichtlinie keine Auskunft darüber, welche Drittanbieter für das Sammeln der Telemetriedaten eingebunden sind. Experimente mit dem Leichtgewicht-API-Client zeigen, dass bereits bei kurzer Nutzung mehrere Anfragen an externe Server gesendet werden.

Darunter fallen Update-Abfragen, Verbindungen zu Anbietern wie LaunchDarkly zur Verwaltung von Feature-Flags, sowie umfangreiche Telemetriedaten, die unter anderem an Amplitude übertragen werden. Neben Telemetrie ziehen es Postman auch vor, einige Ressourcen wie Illustrationen direkt aus dem Internet zu laden, was weitere Datenspuren hinterlassen kann. In der Vergangenheit sorgte Postman mit Änderungen wie der Entfernung des lokalen Scratchpads für kontroverse Diskussionen. Viele Nutzer, die damals lokal gespeicherte Daten nicht rechtzeitig in die Cloud migrierten, verloren den Zugriff darauf mit nachfolgenden Updates. Die Scratchpad-Funktion wurde schließlich durch die Lightweight-Variante ersetzt, die aber nur eingeschränkte Funktionen bietet.

Insgesamt offenbart Postman eine starke Cloud-Orientierung, die zu Lasten der Nutzerkontrolle geht und die Privatsphäre eher schwach gewichtet. Im Gegensatz dazu verfolgt Kreya einen deutlich lokal-zentrierten Ansatz. Das relativ junge Tool hat sich binnen vier Jahren einen Namen gemacht – vor allem dank des klaren Fokus auf Datenschutz und Datenkontrolle. Anders als bei Postman werden Kreya-Projektdaten nicht in proprietären Blobs oder externen Servern abgelegt, sondern als strukturierte, gut lesbare JSON-Dateien an Orten, die der Nutzer frei wählen kann. Diese Offenheit erleichtert das Synchronisieren der Daten mit Tools wie Git erheblich, da die JSON-Struktur speziell darauf optimiert ist, Konflikte beim Zusammenführen von Änderungen zu minimieren.

Darüber hinaus sind beliebige alternative Wege möglich, beispielsweise die manuelle Übertragung der Daten zur Zusammenarbeit mit anderen Entwicklern. Diese Vorgehensweise stellt sicher, dass der Nutzer jederzeit die volle Kontrolle behält und auch komplett offline arbeiten kann, ohne Gefahr zu laufen, sensible Daten über das Internet preiszugeben. Zudem benötigt Kreya keinen Account für die Nutzung der kostenlosen Version, was die Einstiegshürde niedrig hält und den Datenschutz weiter stärkt. Ein Account wird nur für die Lizenzüberprüfung bei kostenpflichtigen Abonnements verlangt, wobei Enterprise-Kunden auf Wunsch auch völlig offline-lizenzierte Versionen erhalten können, die keinerlei Kommunikation mit Lizenzservern benötigen. Auch Kreyas Umgang mit Telemetrie ist konsequent transparent und auf die Privatsphäre der Nutzer ausgerichtet.

Während einer typischen Nutzung sind nur wenige externe Anfragen erkennbar: eine für Benutzerinformationen, eine für Update-Prüfungen und eine für anonyme Telemetriedaten an Mixpanel. Diese Telemetrie lässt sich komfortabel im Einstellungsmenü deaktivieren, sodass der Nutzer zusätzliche Kontrolle über seine Dateneinstellungen erhält – eine Funktion, die bei anderen Tools entweder eingeschränkt oder gar nicht vorhanden ist. Insomnia, ein weiterer populärer API-Client, hat sich über die Jahre als elegantere Alternative zu Postman positioniert und wurde vor einiger Zeit von der Kong Inc. übernommen. Obwohl Insomnia ursprünglich eigene Akzente in Sachen Datenschutz setzte, hinterlassen einige Entwicklungen auch hier ein zwiespältiges Bild.

Das Unternehmen führte in Version 8.0 eine verpflichtende Account-Anmeldung für viele Funktionen ein. Für Nutzer bedeutet dies, dass ihre Daten in der Insomnia-Cloud gespeichert werden, wenn sie ein Konto anlegen. Dieser Wandel führte zu Unmut in der Community, unter anderem zur kurzlebigen Fortsetzung Insomnium, die jedoch letztendlich aufgegeben wurde. Insomnia bietet drei verschiedene Speicheroptionen.

Neben dem lokalen Vault, welches die Daten in einem proprietären Format speichert, existiert ein sicherer Cloud-Speicher mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, der allerdings nur in kostenpflichtigen Versionen verfügbar ist. Dort wird ein Passphrase-Verfahren verwendet, bei dem das Passwort entweder vom Benutzer bereitgestellt oder von Insomnia erzeugt und serverseitig verwaltet wird. Als dritte Option steht ein automatisches Git-Sync zur Verfügung, ebenfalls auf kostenpflichtiger Basis. Bezüglich Telemetrie sammelt Insomnia eine Vielzahl von Datenpunkten während der Programmnutzung. Dabei werden unter anderem Informationen bei GitHub und Aktualisierungsdiensten abgefragt, sowie Tracking-Daten an verschiedene Analyse- und Fehlerverfolgungstools gesendet.

Während einzelne UI-Interaktionen zwar in Echtzeit intern getrackt werden, erfolgt offensichtlich keine permanente Übertragung an Insomnia, sondern vermutlich nur bei Fehlern oder als Stichprobe. Bemerkenswert ist zudem, dass Nutzer ohne Account die Telemetrie deaktivieren können, eingeloggte Anwender hier jedoch keine Wahl haben. Zusätzlich ist ein Teil der Telemetriedaten nicht anonymisiert, sondern enthält einen gehashten Nutzeridentifikator, der die Rückverfolgung der Nutzung auf einzelne Personen erlaubt. Bruno teilt mit Kreya einige Grundideen, nicht zuletzt die lokal orientierte Datenspeicherung. Trotzdem unterscheidet sich Bruno hinsichtlich des Formats, indem es eine eigene Bru-Markup-Sprache einsetzt.

Wie Kreya benötigt auch Bruno für die kostenlose Version keinen Account, lediglich bei der Lizenzverifizierung für kostenpflichtige Ausgaben wird eine E-Mail abgefragt. Auch die Telemetriedaten, die Bruno übermittelt, sind vergleichsweise sparsam und konzentrieren sich auf wenige Anfragen, etwa zu GitHub-Repositories und einem Telemetrie-Endpunkt von PostHog. Allerdings gibt es bei Bruno keine Möglichkeit, die Telemetrie komplett auszuschalten, was für einige Nutzer einen Kritikpunkt darstellen kann. Abgesehen davon ist Brunos Ansatz hinsichtlich Datenhoheit und Datenschutz lobenswert und erfüllt die Bedürfnisse von Anwendern, die größtmögliche Kontrolle über ihre Daten behalten wollen. Abschließend lässt sich sagen, dass die Wahl des richtigen API-Clients auch eine bewusste Entscheidung hinsichtlich Datensicherheit und Privatsphäre sein sollte.

Postman, trotz seiner Popularität und besonders umfangreichen Funktionalitäten, geht mit den Nutzerdaten sehr cloudorientiert um und bietet kaum Chancen auf lokale Kontrolle. Kreya stellt die Privatsphäre konsequent in den Vordergrund, verzichtet auf unnötigen Cloudzwang und bietet flexible Optionen zur Telemetrie-Deaktivierung. Insomnia, durch seine Unternehmensübernahme und veränderte Strategie, hat eine Wende hin zu Cloud-Anbindung vollzogen, die die Nutzerfreiheit einschränkt und Telemetrie teils verpflichtend macht. Bruno präsentiert sich als gute Alternative mit lokalem Schwerpunkt und überschaubarer Telemetrie, allerdings ohne Konfigurationsmöglichkeit zur Abschaltung. Angesichts dieser Unterschiede ist es sinnvoll, vor einer Entscheidung die eigenen Anforderungen an Datenschutz, Bedienkomfort und Funktionalität sorgfältig abzuwägen.

Gerade Entwickler, die mit sensiblen Daten arbeiten oder strenge Compliance-Vorgaben einhalten müssen, sollten besonderen Wert auf lokale Datenhaltung und die Möglichkeit zur Deaktivierung von Telemetriediensten legen. Wer seine APIs sicher und datenschutzfreundlich verwalten möchte, findet in Kreya und Bruno spannende, moderne Lösungen. Für Anwender, die umfangreiche Features und eine große Community bevorzugen und kein Problem mit Cloud-Speicherung haben, bleibt Postman die erste Wahl – jedoch mit dem Bewusstsein über mögliche Datenschutzkompromisse. Insomnia positioniert sich als Mittelweg für diejenigen, die einige Cloud-Dienste akzeptieren können, dabei aber tiefergehende lokale Kontrolloptionen vermissen. Letztlich ist das Thema Datenschutz bei API-Clients ein entscheidendes Kriterienfeld, das in der Auswahl keinesfalls unterschätzt werden sollte.

Nur durch fundierte Informationen und bewusste Entscheidungen lassen sich nicht nur Arbeitserfolge, sondern auch die Sicherheit und Integrität eigener Daten gewährleisten.

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