Ethereum, eine der weltweit führenden Kryptowährungen, hat in den letzten Wochen nach einem rapiden Preisrückgang eine bemerkenswerte Rally von rund 18 % verzeichnet. Viele Anleger fragen sich nun, ob diese Erholung signalisiert, dass Ethereum seinen Tiefpunkt erreicht hat oder ob der Preis weiterhin Gefahr läuft, noch stärker zu fallen. Obwohl die jüngsten Kursanstiege vielversprechend erscheinen, gibt es gewichtige Gründe, die dafür sprechen, dass Ethereum möglicherweise noch eine weitere Abwärtsphase bevorsteht. Diese Analyse betrachtet die aktuellen technischen Signale, fundamentalen Faktoren und makroökonomischen Rahmenbedingungen, die einen weiteren ETH-Preisrückgang begünstigen könnten. Der Ethereum Kurs hat kürzlich eine wichtige historische Marke, das Allzeithoch von 2018 bei etwa 1.
385 US-Dollar, erreicht. Diese Preisregion wird häufig als potentieller Boden betrachtet, da sie als starker Widerstand fungiert, der sich nun in eine Unterstützung verwandeln könnte. Hierbei zeigt sich jedoch auf dem wöchentlichen Kurschart ein bedeutender Widerstand bei etwa 1.630 US-Dollar, dem höchsten Volumenhandelspunkt seit Februar 2021. Dieses Niveau stellt eine entscheidende Hürde dar, die der Markt überwinden muss, damit eine nachhaltige Aufwärtsbewegung überhaupt möglich wird.
Solange dieser Widerstand besteht, ist es wahrscheinlich, dass der Verkaufsdruck zunehmen kann und somit ein erneuter Preisverfall droht. Neben dem unmittelbaren Widerstand bei 1.630 US-Dollar existiert eine weitere kritische Unterstützungszone zwischen 1.280 und 1.160 US-Dollar.
Dieser Bereich hat sich im Dezember 2022 als starke Nachfragezone etabliert, die bereits in der Vergangenheit eine rasche Preissteigerung von mehr als 40 % in wenigen Wochen ohne signifikante Rücksetzer eingeleitet hat. Sollte Ethereum diesen Support wieder erreichen, könnte er kurzfristig stabilisierend wirken. Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass darunterliegende Schlüsselunterstützungen im Bereich von 890 bis 715 US-Dollar noch stärker ausgeprägt sind. Diese Zone repräsentiert eine „Buy-Side-Imbalance“ auf Wochenschluss-Basis, die in der Vergangenheit massive Kursanstiege einleitete. Ein Wegfall sämtlicher höherer Unterstützungen könnte Ethereum auf diese tieferen Levels zurückführen und damit einen erheblichen Vermögensverlust für Investoren bedeuten.
Ein weiterer wichtiger technischer Indikator, der die Unsicherheit über den Bodenbildungsprozess unterstreicht, ist der Relative Strength Index (RSI) auf Wochenbasis. Der RSI zeigt derzeit noch keinen überverkauften Zustand an – ein Zustand, der historisch gesehen oft als Signal für einen bevorstehenden Aufwärtstrend diente. In der Vergangenheit begannen die bedeutendsten Erholungen bei Ethereum, wenn der RSI stark überverkauft war. Aktuell deutet der noch nicht erreichte Überverkauf darauf hin, dass auf der Unterseite noch Raum für einen weiteren Preisverfall bleiben könnte, bevor eine signifikante Erholung einsetzt. Diese technische Einschätzung wird durch die unsicheren makroökonomischen Rahmenbedingungen weiter verstärkt.
Der anhaltende Handelskonflikt zwischen den USA und China, insbesondere die Spannungen zwischen den politischen Führungspersönlichkeiten Donald Trump und Xi Jinping, hat die globalen Märkte massiv beeinflusst. Diese geopolitischen Unwägbarkeiten sowie anstehende wirtschaftliche Ereignisse sorgen für zusätzliche Volatilität und drücken auf den Risikoappetit vieler Anleger. Ethereum ist davon nicht ausgenommen und reagiert sensibel auf solche Einflüsse, die meist in erhöhten Kursschwankungen und negativen Preisentwicklungen münden. Zusätzlich stehen wichtige Terminereignisse wie die Rede des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell und die Bekanntgabe der Inflationsdaten für den März unmittelbar bevor. Die Ergebnisse und Aussagen dieser Ereignisse könnten den Markt unvorhersehbar bewegen und eine erneute starke Abwärtswelle auslösen, falls die Konjunkturaussichten sich verschlechtern oder geldpolitische Straffungen weiter verschärft werden.
Aufgrund dieser volatilen Rahmenbedingungen sollten Investoren besonders vorsichtig agieren und ihre Positionen sorgfältig überwachen. Insgesamt ist die Gesamtsituation für Ethereum derzeit eher neutral bis leicht bärisch einzuschätzen. Zwar besteht Hoffnung auf eine Stabilisierung, doch führen die verhärteten technischen Widerstände, das Fehlen eines überverkauften RSI sowie die unsicheren globalen wirtschaftlichen Bedingungen dazu, dass ein nachhaltiges Bodenmuster noch nicht bestätigt werden kann. Die genannte Supportzonen bei 1.280-1.
160 US-Dollar sowie 890-715 US-Dollar sind daher essenziell für den weiteren Kursverlauf. Anleger sollten diese Bereiche genau beobachten, da sie potenzielle Wendepunkte für den Ethereum Kurs darstellen. Sollte Ethereum diese Unterstützungen nicht verteidigen können, besteht die Gefahr eines tieferen Absturzes mit erheblichen Folgen für die Marktstimmung. Wer im Ethereum Markt aktiv ist oder investieren möchte, sollte daher die technischen Signale und makroökonomischen Ereignisse eng verfolgen und sich auf mögliche weitere Preisrückgänge einstellen. Risikomanagement und eine fundierte Marktanalyse bleiben entscheidend, um im volatilen Krypto-Umfeld erfolgreich navigieren zu können.
Die langfristige Perspektive von Ethereum als führende Blockchain-Plattform und Smart-Contract-Netzwerk bleibt grundsätzlich positiv, dennoch kann der Weg zur nächsten großen Aufwärtsbewegung angesichts der genannten Faktoren noch einige Herausforderungen mit sich bringen. Ein vorsichtiges Abwägen von Chancen und Risiken sowie das Setzen sinnvoller Stop-Loss-Marken sind unerlässlich, um negative Überraschungen zu vermeiden und erfolgreich an den Preisbewegungen von Ethereum partizipieren zu können.