New Hampshire hat Anfang Mai 2025 Geschichte geschrieben, indem es als erster Bundesstaat in den USA offiziell die Einrichtung einer staatlich unterstützten Kryptowährungsreserve genehmigte. Der Beschluss, der mit der Verabschiedung des Gesetzes HB 302 einherging, erlaubt dem staatlichen Finanzminister, öffentliche Gelder in digitale Vermögenswerte sowie Edelmetalle zu investieren – ein mutiger Schritt inmitten globaler Unsicherheiten im Finanzsektor und zunehmender Inflation. Gouverneurin Kelly Ayotte unterzeichnete das Gesetz am 6. Mai 2025, womit die Neuerung in 60 Tagen in Kraft tritt und New Hampshire als Vorreiter im Bereich staatlicher Krypto-Investitionen national und international hervorhebt. Dieses Gesetz hebt sich deutlich von bisherigen Maßnahmen anderer US-Bundesstaaten ab, von denen einige versuchten, ähnliche Initiativen ins Leben zu rufen, jedoch an legislativen Hürden scheiterten.
Staaten wie Montana, Wyoming, North Dakota und Pennsylvania konnten ihre geplanten Krypto-Gesetze nicht verabschieden, während Florida seine Bemühungen kürzlich einstellte. New Hampshire hingegen hat mit diesem Schritt eine neue Ära eingeläutet und fungiert möglicherweise als Vorbild für andere Staaten, die zögern, öffentliche Gelder im Bereich der Digitalisierung und alternativen Investitionen einzusetzen. Das neue Gesetz erlaubt dem Finanzminister, bis zu fünf Prozent der öffentlichen Mittel des Bundesstaates in digitale Vermögenswerte und Edelmetalle zu investieren. Die Investitionen in Kryptowährungen sind dabei streng geregelt: Es dürfen nur solche digitalen Assets berücksichtigt werden, die eine Marktkapitalisierung von mindestens 500 Milliarden US-Dollar aufweisen. Aktuell erfüllt lediglich Bitcoin diese Anforderung, womit es die einzige zugelassene Kryptowährung für die Investitionen des Staates ist.
Dies sorgt für eine gewisse Sicherheit, da Bitcoin nach wie vor der Marktführer ist und von vielen als verlässliche digitale Wertanlage angesehen wird. Zur Verwaltung und Sicherung der digitalen Vermögenswerte sieht das Gesetz vor, entweder auf ein sicheres Verwahrungssystem oder auf börsengehandelte Produkte zurückzugreifen. Diese Maßnahmen gewährleisten den Schutz der Investitionen gegen Diebstahl, Cyberangriffe oder andere Risiken, die typischerweise mit Kryptowährungen verbunden sind. Darüber hinaus ermöglicht diese Vorsichtsmaßnahme den Aufbau einer diversifizierten und modernen Finanzstrategie, die es New Hampshire erlauben soll, seine öffentlichen Mittel vor den Auswirkungen der Inflation und der Instabilität traditioneller Bankensysteme zu schützen. Gouverneurin Ayotte betonte in einer öffentlichen Stellungnahme, dass New Hampshire erneut als Vorreiter agiere: „New Hampshire ist wieder einmal der erste Bundesstaat im Land!“ Mit diesen Worten unterstrich sie den Anspruch ihres Bundesstaates, eine Vorreiterrolle einzunehmen und zukunftsorientierte Finanzpolitik zu betreiben, welche auf alternative Werte zum traditionellen Währungssystem setzt.
Diese Haltung wird vor dem Hintergrund aktueller wirtschaftlicher Entwicklungen wichtiger denn je – steigende Inflation, volatile Märkte und das wachsende Interesse an digitalen Vermögenswerten prägen derzeit die globale Finanzlandschaft. Auf Bundesebene war die Entwicklung im Bereich der staatlichen Kryptowährungsreserven bisher durch Zurückhaltung gekennzeichnet. Während der ehemalige Präsident Donald Trump eine Exekutivverordnung unterzeichnete, die die Bildung einer nationalen Bitcoin-Reserve vorsah, beschränkte sich diese auf bereits im Besitz der Regierung befindliche Bestände und erlaubte keine neuen Käufe oder Investitionen. Viele Beobachter kritisieren diese Federal Policy als zu konservativ, da sie nicht mit der Dynamik der Krypto-Märkte Schritt halten kann. Die Präsenz von New Hampshire in diesem Kontext rückt die Bundesstaaten in eine aktivere Rolle und könnte den Druck auf die Bundesregierung erhöhen, ihre Haltung zu überdenken.
Für die Finanzwelt und die Krypto-Community ist New Hampshires Schritt von großer Bedeutung. Experten erwarten, dass dieser Meilenstein nicht nur das Vertrauen der Öffentlichkeit in Kryptowährungen stärken könnte, sondern auch andere US-Bundesstaaten dazu ermutigen wird, ähnliche Programme zu initiieren. Dies könnte wiederum die Nachfrage nach Bitcoin erhöhen und Einfluss auf die Preisentwicklung nehmen. Trotz dieser Signalwirkung reagierte der Bitcoin-Markt zunächst zurückhaltend: Zum Zeitpunkt der Gesetzesverabschiedung lag der Kurs bei rund 94.800 US-Dollar und zeigte wenig Bewegung.
Die Wahl von Bitcoin als einziger zulässiger Kryptowährung ist kein Zufall. Neben seiner marktübergreifenden Akzeptanz und Stabilität wird Bitcoin von einer Vielzahl von institutionellen Anlegern als digitaler Wertspeicher betrachtet, ähnlich einer digitalen Variante von Gold. Zudem hat Bitcoin durch seine Dezentralisierung und begrenzte Gesamtmenge inflationsschutzähnliche Eigenschaften, die in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit besonders attraktiv sind. New Hampshires Gesetz hebt auch das Thema der sicheren Verwahrung digitaler Assets hervor, den sogenannten Custody-Lösungen. Da Sicherheitsbedenken oft als Haupthindernis für institutionelle Krypto-Investitionen genannt werden, kann die staatliche Investition in sichere Aufbewahrungssysteme als Modell für andere öffentliche Einrichtungen dienen.
Die Nutzung von Exchange Traded Products (ETPs) bietet zudem ein reguliertes Umfeld, das den Schutz der Mittel gewährleistet und gleichzeitig die Liquidität sowie Transparenz erhöht. Diese Initiative fällt auch in eine Phase, in der das Vertrauen in traditionelle Finanzinstitutionen angesichts höherer Risiken durch geopolitische Spannungen, Kreditkrisen und Inflationsdruck stark erschüttert ist. Insbesondere lokale und bundesstaatliche Verwaltungen sehen sich zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, öffentliche Gelder nicht nur sicher zu verwalten, sondern auch zukunftsorientiert zu investieren. Das Modell von New Hampshire könnte daher als Blaupause dienen, wie digitaler Fortschritt und konservative Finanzpolitik miteinander vereint werden können. Darüber hinaus sendet die Gesetzesverabschiedung ein starkes Signal an Technologieunternehmen und Startups in der Blockchain-Branche.
Da staatliche Investitionen oft als Vertrauensbeweis für neue Technologien verstanden werden, könnten vermehrte Investitionen in digitale Assets seitens Bundesstaaten wie New Hampshire die Wachstumsdynamik im Krypto-Sektor weiter befeuern. Dies könnte neue Arbeitsplätze, Innovationen und eine verbesserte Infrastruktur für digitale Technologien fördern. Auf der anderen Seite reagieren Kritiker mit Skepsis. Einige warnen vor den Risiken, die mit der Volatilität von Kryptowährungen einhergehen, und bezweifeln den sinnvollen Einsatz öffentlicher Gelder in einem derart spekulativen und oft schwer vorhersehbaren Markt. Sie mahnen an, dass trotz der hohen Marktkapitalisierung von Bitcoin keine absolute Sicherheit gewährleistet sei und dass eine zu starke Konzentration auf einen neuen Anlageklasse langfristige Risiken bergen könnte.
Trotz dieser Bedenken zeigt New Hampshire mit seinem Vorstoß eine klare Positionierung hinsichtlich der Zukunft öffentlicher Finanzen. Die Kombination aus alternativen Vermögenswerten und modernster Technologie soll den Bundesstaat bestmöglich gegen finanzielle Herausforderungen rüsten und setzt ein Zeichen für Innovation gekoppelt mit Vorsicht. Bis das Gesetz vollumfänglich in Kraft tritt, bleibt eine Phase der Vorbereitung und Implementierung. Die Wahl der konkreten Verwahrungslösungen, die Festlegung von Risikomanagement-Protokollen und die genaue Ausgestaltung der Investitionsstrategie stehen im Fokus der kommenden Monate. Die Umsetzung wird daher auch international mit Interesse verfolgt werden, da sie richtungsweisend für staatliche Investitionen in Kryptowährungen sein könnte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass New Hampshire mit der Einrichtung einer staatlich unterstützten Kryptowährungsreserve einen bedeutenden Schritt gewagt hat, der das Potenzial besitzt, die Art und Weise, wie staatliche Finanzen verwaltet werden, nachhaltig zu verändern. Durch die bewusste Fokussierung auf bewährte digitale Assets und eine fundierte Sicherheitsarchitektur könnte der Bundesstaat zum Wegbereiter einer neuen Finanzordnung im Zeitalter der Digitalisierung werden. Andere Bundesstaaten sowie Staaten weltweit dürften genau beobachten, wie sich dieses Vorhaben entwickelt und welche Lehren daraus gezogen werden können. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, ob New Hampshire den Status als nationale Krypto-Vorreiterrolle bestätigen und gar ausbauen kann.