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Stabile Krypto-Münzen im Clinch: Bank of America, Tether und Circle prägen den US-Regulierungsstreit

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Stablecoin turf wars: Bank of America, Tether and Circle battle to shape US rules

Der Wettbewerb um die Regulierung von Stablecoins in den USA spitzt sich zu. Traditionelle Banken wie Bank of America, führende Stablecoin-Anbieter Tether und Circle ringen um die Gestaltung künftiger Gesetze, die die Zukunft des digitalen Zahlungsverkehrs maßgeblich bestimmen werden.

Stablecoins haben sich in den letzten Jahren zu einem zentralen Bestandteil der Kryptowährungswelt entwickelt. Als digital abgesicherte Währungen, die an stabile Werte wie den US-Dollar gekoppelt sind, bieten sie eine Brücke zwischen der traditionellen Finanzwelt und der Blockchain-Technologie. In den Vereinigten Staaten steht die Regulierung dieser digitalen Zahlungsmittel im Fokus eines intensiven Machtkampfs zwischen etablierten Banken, großen Tech-Unternehmen und Krypto-Firmen. Bank of America, der Stablecoin-Riese Tether und der US-basierte Anbieter Circle sind Schlüsselfiguren in diesem regulatorischen Ringen, das nicht nur Einfluss auf die heimischen Märkte hat, sondern auch das globale Finanzsystem tiefgreifend verändern könnte. Bank of America hat im Februar 2025 mit einer klaren Botschaft für Aufmerksamkeit gesorgt: CEO Brian Moynihan erklärte, die Bank sei bereit, eine eigene Stablecoin zu emittieren, sofern der US-Kongress einen passenden rechtlichen Rahmen schafft.

Dieses Statement ist mehr als PR – es verdeutlicht, wie ernst die traditionelle Finanzwelt die Dimensionen der digitalen Asset-Revolution mittlerweile nimmt und sich als potentieller Marktteilnehmer formiert. Seitdem intensiviert die Bank ihre Lobbyarbeit durch Vermittlungspartner wie den Bank Policy Institute und die American Bankers Association, um Gesetzgebungen zu beeinflussen, die Banken klare Vorteile bei der Herausgabe von Stablecoins bringen sollen. Ein zentrales Anliegen der Banken ist es, die Beteiligung von sogenannten Nonbanks, also Nichtbanken und Technologiekonzernen wie Amazon oder Meta, bei der Ausgabe von US-Dollar-gedeckten Stablecoins einzuschränken. Die Angst vor übergriffigen Geschäftsmodellen, bei denen Handelsunternehmen Einsicht in private Bankdaten erhalten könnten, sorgt für großen Widerstand. Banken argumentieren, dass ohne die traditionelle Trennung von Handel und Finanzdienstleistungen Verbraucher einem erhöhten Risiko für datenschutz- und wettbewerbsrechtliche Probleme ausgesetzt wären.

Allerdings stoßen diese Bestrebungen bisher nur begrenzt auf legislative Unterstützung. Der US-Senat und das Repräsentantenhaus arbeiten mit verschiedenen Entwürfen, dem sogenannten GENIUS Act im Senat und dem STABLE Act im Repräsentantenhaus, die zumindest in ihren bestehenden Fassungen nicht die Möglichkeit für Nonbanks ausschließen, Zahlungstablecoins herauszugeben. Tatsächlich enthält die Gesetzgebung eine Definition von „bevollmächtigten“ Nonbanks, die legitim US-amerikanische Stablecoin-Token ausgeben dürfen. Neben Bank of America zeigen auch weitere große Finanzinstitutionen wie Goldman Sachs, Fidelity Investments und BNY Mellon Interesse daran, durch mitgestaltende Gesetzgebung eine zukünftige Rolle im Stablecoin-Markt einzunehmen. Komplexität kommt hinzu, weil es sich um einen regelrechten territorialen Kampf handelt, bei dem traditionelle Banken gegen innovative Krypto-Unternehmen und aufstrebende Technologieakteure antreten.

Jedes Lager möchte den Wettbewerb so regulieren, dass es zum Gewinner am Markt wird. Während Banken den Vorteil haben, bereits ein großes Kundennetzwerk für die Verbreitung von Stablecoins zu haben, argumentieren Kryptoanbieter und Tech-Firmen, dass Innovation, technologische Sicherheit und Compliance die eigentlichen Qualitätsmerkmale für die Herausgabe von Stablecoins sein sollten – unabhängig von der Art des Herausgebers. Prominente Politiker argumentieren ebenfalls am Rande des Gefechts. So warnte die kalifornische Demokratin Maxine Waters vor der Verwischung der Grenzen zwischen Handel und Bankwesen, sollte nicht nur Banken, sondern auch globale Handelsriesen und Einzelpersonen wie Elon Musk stabile digitale Währungen herausgeben dürfen. Sie sieht potenzielle Interessenkonflikte und Sicherheitsrisiken dadurch gestiegen.

Im Gegenzug vertreten andere Stimmen die Ansicht, dass ein offener Wettbewerb tatsächlich zu Innovation und besseren Konditionen für Verbraucher führt und der Markt selbst entscheiden sollte, welche Anbieter sich durchsetzen. Die Debatte spiegelt eine grundlegende Unterscheidung wider: Sollen Stablecoins ein neues Finanzinstrument sein, exklusiv herausgegeben von streng regulierten Banken? Oder sind sie ein Finanzprodukt der Zukunft, das digitale Technologieunternehmen und Blockchain-Firmen demokratisiert emittieren dürfen? In diesem Zusammenhang erhitzt der Wettbewerb zwischen den beiden größten Stablecoin-Emitenten Tether und Circle die Gemüter zusätzlich. Tether ist derzeit der weltweit führende Anbieter mit einem Ausgabevolumen von über 145 Milliarden USDT-Token. Obwohl das Unternehmen seinen Firmensitz aus regulatorischen Gründen ins Ausland verlegte, insbesondere nach El Salvador, zielt es darauf ab, bald eine US-Tochtergesellschaft zu gründen, um den amerikanischen Markt institutionell bedienen zu können. CEO Paolo Ardoino brachte vor kurzem erneut öffentlich zum Ausdruck, dass Tether eine neue Produktlinie speziell für den US-Markt plant, mit Fokus auf institutionelle Kunden zur Abwicklung und Zahlungslösungen.

Im Gegensatz dazu ist Circle ein US-amerikanischer Stablecoin-Anbieter, der mit seinen USDC-Token ein Volumen von rund 60 Milliarden Dollar verwaltet. Circle verfolgt eine Strategie der Transparenz und Compliance, die sich insbesondere in den Art der Reserveverwaltung zeigt. So bestehen Circles Reserven zu etwa 80 Prozent aus kurzfristigen US-Staatsanleihen und zu 20 Prozent aus Einlagen bei US-Banken. Im Vergleich dazu hält Tether eine diversifiziertere Reserve, darunter Bargeld, US-Staatsanleihen, aber auch Kryptowährungen wie Bitcoin und sogar Edelmetalle sowie besicherte Kredite. Dieser Unterschied in der Reservepolitik ist Kern des Vertrauensstreits zwischen den beiden Unternehmen.

Während Circle mit einer vollständigen Transparenz gegenüber Aufsichtsbehörden und externen Prüfern wirbt, blieb Tether in der Vergangenheit wiederholt Gegenstand von Untersuchungen, unter anderem durch das US-Justizministerium. Diese Vorwürfe und Befürchtungen könnten sich in der genetischen Gesetzgebung in strengere Auditing- und Reserveanforderungen übersetzen, was Tether vor Herausforderungen stellen könnte, sich auf dem US-Markt zu behaupten. Die politischen Erwägungen gehen auch über bisherige „Safe-Haven“-Strategien hinaus. Angelpunkt künftiger Gesetzesvorlagen ist ein Gleichgewicht zwischen Innovationsförderung, Verbraucherschutz und finanzieller Stabilität. Dabei spielen Fragen eine Rolle, wie hoch die Reservequoten sein müssen, welche Vermögenswerte als Sicherheit gelten, welche Melde- und Kontrollen erforderlich sind und wie weit ausländische Stablecoin-Emittenten am US-Markt partizipieren dürfen.

Im Kern geht es auch um die Zukunft des Zahlungsverkehrs, denn Stablecoins könnten traditionelle Bankeinlagen ersetzen und damit Banken einen Teil ihrer Liquidität und Kreditfähigkeit entziehen. Diese Sorge wurde jüngst auch von Kongressabgeordneten wie Stephen Lynch (D-Mass.) geäußert. Hinzu kommt die Verflechtung mit politischen Einflüssen und geopolitischer Dynamik. Die Tatsache, dass Unternehmen wie die Trump-nahe World Liberty Financial Stablecoins auf den Markt bringen wollen, fügt dem Gesetzgebungsprozess eine zusätzliche Komplexitätsebene hinzu.

Schließlich ist die Frage, welche Akteure das digitale Geldsystem dominieren, auch eine Frage der Machtverteilung in einem zunehmend vernetzten und digitalen Finanzökosystem. Experten aus der Blockchain-Branche betonen indes, dass die Debatte über Herausgeberstatus und Unternehmensgröße nicht die entscheidende Rolle spielen sollten. Vielmehr müssten die Standards an Sicherheit, Liquidität, Transparenz und Nutzer- beziehungsweise Verbraucherschutz im Vordergrund stehen. Ob Fintech-Startups, etablierte Banken oder Tech-Giganten – sie müssten sich am Ende an denselben hohen Maßstäben messen lassen. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, wie der Gesetzgebungsprozess in Washington tatsächlich verläuft.

Es ist klar, dass die USA als globaler Marktführer bei digitalen Währungen und Blockchain-Technologien eine Vorreiterrolle einnehmen möchten. Die Entscheidungen, die jetzt fallen, werden nicht nur die Wettbewerbslandschaft innerhalb der Vereinigten Staaten, sondern auch die internationale Positionierung amerikanischer Unternehmen prägen. Stablecoins könnten sich zu einem zentralen Baustein moderner, digitaler Zahlungsnetze entwickeln. Wie eng reguliert diese Systeme aber sein werden und wer sie letztlich kontrolliert, ist Gegenstand eines erbitterten Wettstreits zwischen Banken, Krypto-Emittenten und Tech-Unternehmen. Bank of America, Tether und Circle stehen symbolisch für dieses Ringen, das sowohl Chancen als auch Risiken für Verbraucher, Anleger und die gesamte Finanzindustrie birgt.

Im Zentrum bleibt die Herausforderung, eine Regulierung zu schaffen, die Innovation nicht ausbremst, aber zugleich Sicherheit, Transparenz und Fairness im Umgang mit digitaler Währung gewährleistet. Nur so kann die Vision eines sicheren, effizienten und zugänglichen digitalen Finanzsystems Wirklichkeit werden, das die Wirtschaft revolutioniert und den Bedürfnissen der Nutzer gerecht wird.

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