Die deutsche Firma Veganz, bekannt für ihre pflanzenbasierten Lebensmittelinnovationen, hat kürzlich einen bedeutenden Schritt unternommen, um ihre Reichweite im internationalen Milchalternativenmarkt deutlich zu erhöhen. Durch eine Zusammenarbeit mit Jindilli Beverages wird Veganz künftig Mililk-Produkte, insbesondere Hafer- und Mandelalternativmilch, in Nordamerika, Australien und Neuseeland produzieren und vertreiben. Diese Entscheidung erfolgte im Zuge einer strategischen Neuausrichtung des Unternehmens, die nicht nur den internationalen Wachstumskurs stärken soll, sondern auch eine effizientere Produktion und Distribution im globalen Kontext ermöglicht. Die Produktion der Mililk-Getränke findet am modernen Standort in Ludwigsfelde bei Berlin statt. Dort werden sowohl Ein-Liter-Verpackungen im Tetra Pak-Format für den Einzelhandel hergestellt als auch fünf-Liter-Gebinde, die sich gezielt an die Gastronomie und Lebensmittelindustrie richten.
Neu auf dem Markt sind die sogenannten Mililk Drops, ein pflanzlicher Sahneersatz, der insbesondere als Rühr- oder Kaffeecreamer Anwendung findet. Diese Innovation zeigt, wie Veganz nicht nur bekannte Produktlinien ausbaut, sondern auch neue Bedürfnisse der Konsumenten bedient. Der Fokus von Veganz lag bisher stark auf den DACH-Märkten – Deutschland, Österreich und der Schweiz – wo rund 95 Prozent des Umsatzes generiert werden. Mit dem jetzt abgeschlossenen Vertrag erweitert das Unternehmen nicht nur geografisch seinen Aktionsradius, sondern legt auch die Grundlage für zukünftige Investitionen im Ausland. Ein weiterer geplanter Schritt ist die Errichtung einer Produktionsanlage in den USA, die auf der Mililk-Technologie basieren soll.
Dies unterstreicht den Willen von Veganz, sich auf den wichtigsten Milchalternativmärkten frühzeitig strategisch zu positionieren und logistisch näher an den Verbrauchermärkten zu sein. Die Pressemitteilung und der Deal wurden im Rahmen der Veröffentlichung der Jahresergebnisse 2024 und der Prognose für 2025 bekannt gegeben. Im vergangenen Jahr verzeichnete Veganz einen Umsatzrückgang von 34,2 Prozent auf 10,8 Millionen Euro, was auf Portfolio-Optimierungsmaßnahmen sowie Investitionen in neue Produktionskapazitäten zurückzuführen ist. Trotz des Umsatzrückgangs konnte das Unternehmen den Nettoverlust von 9,5 Millionen Euro im Jahr 2023 auf 4,8 Millionen Euro im Jahr 2024 reduzieren. Die EBITDA-Verluste wurden signifikant von 6,3 Millionen auf 2,4 Millionen Euro verbessert.
Die positive Entwicklung bei der Ergebnisverbesserung wird von der Unternehmensführung als Erfolg gewertet, und der CEO Jan Bredack betonte, dass die Umstrukturierung in eine Holdinggesellschaft mit fünf klar definierten Geschäftseinheiten – darunter die Marken Veganz, Mililk, Happy Cheeze, Peas on Earth und Orbifarm – das Fundament für zukünftiges Wachstum bildet. Die Haltung von Veganz ist dabei klar: Auch wenn der Markt herausfordernd bleibt, soll mit gezielten Kostensenkungen und dem Ausbau der Eigenproduktion das EBITDA auf dem Niveau von 2024 gehalten werden. Die Ausrichtung spiegelt den Trend in der Lebensmittelbranche wider, bei dem Nachhaltigkeit, gesundheitliche Vorteile und Tierwohl zunehmend erklärende Faktoren für Konsumenten sind. Pflanzenbasierte Alternativprodukte, insbesondere Milch auf Hafer- oder Mandelbasis, gewinnen weltweit stark an Bedeutung. Veganz trifft mit seiner bestehenden Expertise exakt den Nerv der Zeit und sieht im Ausbau der Produktion sowie in neuen Märkten enormes Potenzial.
Neben der Ausweitung des Produktportfolios unterstützt auch die technische Weiterentwicklung der Produktionstechniken in Ludwigsfelde die Qualitätsstandards und Effizienzsteigerungen. Mittelfristig sollen so Nachfrage und Wachstum nachhaltig bedient und neue Kundensegmente erreicht werden. Veganz profitiert davon, dass Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Ernährung immer wichtiger für Verbraucher werden. Die Pflanzenmilch ist dabei nicht nur eine Alternative für Laktoseintolerante, sondern gilt auch als Beitrag zum Klimaschutz. Die neue Kooperation mit Jindilli Beverages setzt zudem Maßstäbe hinsichtlich Internationalisierung und unterstreicht den Anspruch des Unternehmens, zu den Vorreitern der pflanzenbasierten Lebensmittelindustrie zu gehören.
Besonders hervorzuheben ist, dass Veganz mit seiner eigenen Produktion direkte Kontrolle über Qualität und Lieferketten behält und damit ein hohes Maß an Produktsicherheit und Nachhaltigkeit garantieren kann. Das stark segmentierte Geschäft in fünf Bereichen zeigt, wie vielfältig und innovativ Veganz aufgestellt ist. Happy Cheeze beispielsweise steht für vegane Käsealternativen, während Peas on Earth auf auf Erbsenprotein basierende Produkte spezialisiert ist. Orbifarm hingegen beschäftigt sich mit kultivierten Lebensmitteln. Diese Diversifikation soll helfen, das Risiko zu streuen und Synergien im Bereich Forschung und Entwicklung zu nutzen.
Für Kunden und Investoren könnte die neue Mililk-Partnerschaft ein Signal für die gestärkte Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sein. Die Absatzmärkte in Nordamerika, Australien und Neuseeland sind wichtige Wachstumsmärkte für pflanzenbasierte Produkte mit einer zunehmend umweltbewussten Konsumentenschaft und einer wachsenden Nachfrage nach Alternativmilch. Indem Veganz die Verpackungen für den Einzelhandel und die Gastronomie anpasst, steigert das Unternehmen seine Marktflexibilität und kann unterschiedliche Kundengruppen gezielt bedienen. Auch die Ankündigung einer möglichen US-Produktionsstätte soll den Weg für eine lokale, schnellere Belieferung ebnen und Tarifbarrieren oder Logistikprobleme minimieren. Die Marktanalyse bestätigt, dass die Milchkonsumgewohnheiten sich stark verändern.
Immer mehr Menschen greifen zu pflanzlichen Alternativen, was nicht nur den Markt für Hafer- und Mandelmilch kräftig wachsen lässt, sondern auch die Entwicklung anderer zum Teil innovativer Produkte beschleunigt. Die globale Ernährung und Lebensmittelsicherheit werden künftig maßgeblich von Unternehmen geprägt, die Nachhaltigkeit, Digitalisierung und flexible Produktion miteinander verbinden. In diesem Kontext setzt Veganz mit seinem Mililk-Angebot sowie mit dem strategischen Deal einen wichtigen Impuls und signalisiert: Die Zukunft der Lebensmittel liegt in pflanzenbasierten, nachhaltigen Produkten, deren Produktion und Vermarktung international stattfinden. Für die deutsche Nutzpflanzenwirtschaft und die Innovation im Bereich Biotechnologie stellt Veganz damit zugleich eine wichtige Referenz dar. Das Engagement und die Ausrichtung der Unternehmensgruppe zeigen, wie eine konsequente Neuausrichtung auch in konjunkturell herausfordernden Zeiten zu einer verbesserten finanziellen Lage und einer soliden Marktposition führen kann.
Kunden profitieren von vielfältigen, schmackhaften und nachhaltigen Alternativen, während Veganz selbst seine Strategie einer zielgerichteten, profitablen Expansion vorantreibt. Insgesamt positioniert sich Veganz damit als Vorreiter für zukunftsweisende Ernährungslösungen im globalen Pflanzendrink- und pflanzenbasierten Lebensmittelmarkt. Die kommenden Jahre dürften zeigen, wie erfolgreich diese internationale Strategie ist und inwieweit der Trend hin zu mehr pflanzlichen Produkten weiter Fahrt aufnimmt.