Der Bitcoin-Kurs bewegt sich weiterhin in einer Phase hoher Unsicherheit, während die Finanzwelt gespannt auf die anstehende Rede des Vorsitzenden der US-Notenbank, Jerome Powell, wartet. Die bevorstehende Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) und die danach folgende Pressekonferenz könnten maßgeblichen Einfluss darauf haben, wie sich der Bitcoin in den kommenden Wochen entwickeln wird. Dabei gilt es, speziell bestimmte Preislevel zu beobachten, die als Indikatoren für eine potenzielle Trendwende oder eine Fortsetzung der bisherigen Tendenz dienen könnten. Aktuell kämpft Bitcoin damit, die psychologisch wichtige Marke von 110.000 US-Dollar nachhaltig zu überwinden.
Seit dem 5. Juni gelingt es der Kryptowährung nicht, das bislang gültige Allzeithoch von etwa 112.000 US-Dollar zu durchbrechen. Dieses Niveau fungiert aktuell als starke Widerstandszone, die viele Marktteilnehmer als entscheidend für den nächsten größeren Kursverlauf sehen. Anleger sollten unterdessen auch die Unterstützungen beachten, die den Kurs vor einem tieferen Einbruch bewahren können.
Die Zinssatzentscheidung der Federal Reserve steht im Fokus der Anleger. Laut dem CME FedWatch Tool bestehen derzeit nahezu 99,9 Prozent Wahrscheinlichkeit, dass die aktuellen Zinssätze im Bereich von 4,25 bis 4,50 Prozent beibehalten werden. Lediglich eine 0,1-prozentige Chance wird einem Zinssenkungsschritt von 0,25 Prozent eingeräumt. Diese Situation untermauert die Erwartung an die Märkte, dass es keine Überraschungen in Bezug auf die Geldpolitik geben wird. Dennoch ist es die Tonalität von Jerome Powells Aussage nach der offiziellen Entscheidung, mit der Anleger und Trader rechnen.
Sollte Powell einen eher dovishen Kurs einschlagen und ein Signal für eine mögliche Zinssenkung oder zumindest eine vorsichtige Haltung gegenüber künftigen Zinsschritten abgeben, könnte das zusätzliche Impulse für Bitcoin liefern. Eine solche Entwicklung könnte zu kurzfristigen Kursrallys führen, da mehr Kapital in den Markt fließen könnte. Als weiterer Treiber für Preisbewegungen gilt die geopolitische Lage, die sich in den letzten Tagen aufgrund der Verschärfung der Spannungen im Nahen Osten verschlechtert hat. Seitdem hat sich eine negative Finanzierungssituation für Bitcoin-Futures ergeben, was bedeutet, dass Shorts tendenziell überrepräsentiert sind. Ein Wandel in dieser Situation könnte zu einem sogenannten Short-Squeeze führen, der den Preis rasch nach oben treiben kann.
Neben den Widerstandszonen oberhalb von 110.000 beziehungsweise 112.000 Dollar sind auch mehrere Support-Bereiche im Blick. Besonders wichtig ist das Niveau um 108.000 US-Dollar, das als psychologisch bedeutender Punkt gilt und zuletzt am 21.
Mai durchbrochen wurde, als Bitcoin zu neuen Höchstständen ansetzte. Sollte der Kurs dieses Level wieder zurückerobern, wäre dies ein positives Signal für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends. Darüber hinaus existiert eine deutliche Angebotszone zwischen 109.000 und 110.500 US-Dollar.
Diese Spanne gilt als Herausforderung für die Bullen, da hier viele Verkaufsaufträge liegen könnten, die den Anstieg bremsen können. Auf der anderen Seite versuchen die Bären, das Kursniveau bei 106.000 US-Dollar zu halten, das ebenfalls als Widerstand interpretiert wird. Ein erfolgreicher Widerstand hier könnte einen Abwärtstrend einleiten, der die Preiskorrektur vorantreibt. Sollte die Unterstützung bei 104.
000 US-Dollar, die durch den 50-Tage-Durchschnitt bestätigt wird, fallen, könnten weitere Tiefs auf der Unterseite folgen. Hier geraten auch frühere Range-Tiefs aus der vergangenen Woche bei etwa 102.800 US-Dollar in den Fokus. Erreicht Bitcoin diese Zone, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen Test der psychologisch wichtigen Schwelle von 100.000 US-Dollar.
Unter dem Bereich um 100.000 Dollar liegen die gleitenden Durchschnitte der 100- und 200-Tage-Linie bei rund 95.800 beziehungsweise 94.600 US-Dollar. Diese technischen Indikatoren gelten als kritische Unterstützungen, deren Halten oft als Zeichen für die langfristige Stabilität des Kurses betrachtet wird.
Ein Bruch könnte hingegen den Beginn einer stärkeren Korrektur markieren, mit Kursen, die möglicherweise Richtung 92.000 US-Dollar fallen würden. Trotz der volatilen Situation zeigen institutionelle Anleger weiterhin Interesse an Bitcoin. So berichten Krypto-Tradingfirmen wie QCP von andauernden Käufen durch große Investmentvehikel wie Metaplanet und Strategie- sowie Spot-Bitcoin-ETFs, die nun bereits die siebte Woche in Folge Zuflüsse verzeichnen. Diese Käufe untermauern die Meinung, dass der Markt eine gewisse Stabilität zurückgewonnen hat und die Marke von 100.
000 US-Dollar als starke psychologische Barriere wirkt. Ein weiteres Indiz für die gegenwärtige Marktlage ist die Liquiditätskonzentration, die sich auf Binance beim BTC/USDT-Handel zeigt. Dort befindet sich die größte Akkumulation von Liquiditätsclustern in der Nähe des bisherigen Allzeithochs von 112.000 US-Dollar. Ein Überschreiten dieses Levels könnte eine Liquidationswelle auslösen, bei der Short-Positionen geschlossen werden, was wiederum den Kurs in Richtung 114.
000 US-Dollar treiben könnte. Auf der Unterstützung-seite bilden sich die nächsten größeren Auftragscluster zwischen 92.000 und 93.000 US-Dollar, die als wichtige Buy-Zonen gelten. Die Marktstimmung bleibt deshalb ambivalent.
Während einige Experten davon ausgehen, dass Bitcoin nach einem positiven Signal von Jerome Powell und einer Deeskalation der geopolitischen Risiken rasch in neue Hochs vordringen kann, warnen andere vor möglichen Rückschlägen bei einer Fortsetzung der Unsicherheiten. Die Komplexität der globalen makroökonomischen Lage, insbesondere die Entscheidungen der US-Notenbank, bleiben Schlüsselfaktoren, die das Momentum von Bitcoin wesentlich beeinflussen. Für Trader ergeben sich an den genannten Preislevels Chancen, jedoch auch Risiken. Ein Durchbruch über die Widerstandszonen könnte Impulse für eine Rallye geben, während ein Bruch der Unterstützungen Schwäche signalisieren und zu weiteren Abgaben führen könnte. Neben technischen Faktoren sollten Anleger auch die fundamentalen Nachrichtenlage und das Marktumfeld im Auge behalten, um fundierte Entscheidungen treffen zu können.
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Bitcoin-Preis derzeit stark durch externe Einflussfaktoren und technische Schlüsselmarken geprägt ist. Die Rede von Fed-Chef Jerome Powell könnte als Katalysator für eine Bewegung dienen, die entweder die Bären vertreibt oder den Kurs unter Druck setzt. Die Bereiche um 108.000, 110.000 und 112.
000 US-Dollar stellen dabei zentrale Punkte dar, an denen sich entscheiden könnte, wie stark der Markt in nächster Zeit schwankt. Ebenso sind die Unterstützungen zwischen 100.000 und 94.000 US-Dollar essenziell für die Stabilität der Kryptowährung. In der dynamischen Welt der Kryptowährungen sind Flexibilität und Wachsamkeit die wichtigsten Tugenden.
Anleger sollten trotz des Potenzials für Kursgewinne stets die Risiken im Blick behalten und entsprechend vorsichtig agieren. Die Marktteilnehmer können sich darauf einstellen, dass die kommende Woche durch erhöhte Volatilität und bewegte Kursentwicklungen geprägt sein wird, die entscheidend für die weitere Bitcoin-Preisentwicklung sein könnten.