Der Finanzsektor steht an einem Wendepunkt, da Square, ein Unternehmen von Block, seine Quartalsergebnisse vorlegt und die Anleger gespannt darauf warten, wie sich die wirtschaftlichen Herausforderungen in den USA auf das Unternehmen auswirken werden. Die auf digitale Zahlungslösungen konzentrierte Plattform operiert in einem Markt, der stark von Konsumverhalten und makroökonomischen Entwicklungen beeinflusst wird. Vor allem die Befürchtungen einer möglichen Rezession und die damit einhergehende Zurückhaltung der Verbraucher sorgen für Unsicherheit unter Investoren. Analysten diskutieren aktuell darüber, ob das Unternehmen seine bisherige Jahresprognose anpassen muss oder ob es trotz der Widrigkeiten auf Wachstumskurs bleibt. Die erste Jahreshälfte 2025 wird somit als entscheidend angesehen, um den künftigen Kurs von Square und Block zu beurteilen.
Square ist vor allem bekannt für sein digitales Zahlungssystem, das Händler und Verbraucher in einem umfassenden Ökosystem zusammenbringt. Zu seinem Portfolio gehört auch die Cash App, eine Finanzapplikation, die Nutzern neben Zahlungsfunktionen auch den Handel mit Aktien und Kryptowährungen ermöglicht. Die Integration von Afterpay, einer Konsumenten-Kreditplattform, öffnet Block zusätzliche Möglichkeiten im Bereich der Verbraucherkredite, wird aber gleichzeitig auch zum Risiko, sollte die wirtschaftliche Lage sich verschlechtern und die Ausfallquoten steigen. Die Erwartungen an die aktuellen Quartalszahlen sind gedämpft. Während die Umsätze leicht ansteigen könnten, rechnen Experten mit einer schwächeren Entwicklung beim Bruttogeschäftsvolumen im Händlersegment, das einen wesentlichen Bestandteil der Einnahmen darstellt.
Deutsche Bank Analyst Bryan Keane erwartet, dass das erste Quartal einen Tiefpunkt in der Wachstumsrate darstellt, von dem aus sich das Unternehmen durch gezielte Kundenakquisitionsmaßnahmen, internationale Expansionen und verstärkten Vertrieb wieder erholen könnte. Trotz der Herausforderungen sei es nicht unbedingt nötig, die Jahresprognosen zu senken – eine Ansicht, die jedoch nicht von allen geteilt wird. Die Unsicherheit über die US-Wirtschaftslage, besonders die Angst vor einem möglichen Konjunktureinbruch, wirkt sich direkt auf die Bewertung von Square aus. Die Aktie verzeichnet in diesem Jahr bereits erhebliche Verluste und fiel am Tag vor der Ergebnisveröffentlichung erneut deutlich. Einige Marktbeobachter führen den Kursrückgang auf die anhaltenden makroökonomischen Belastungen zurück, die sich speziell auf das Kundenumfeld von Square negativ auswirken könnten.
Die Kundschaft von Square besteht oft aus kleinen und mittleren Unternehmen und Einzelpersonen mit begrenztem Einkommen. Gerade diese Zielgruppe wäre im Falle einer wirtschaftlichen Rezession besonders betroffen, was das Wachstumspotenzial nachhaltig einschränken könnte. Trotz dieser Risiken gibt es auch positive Signale. Morgan Stanley hat die Aktie von Block kürzlich auf eine "Overweight"-Empfehlung hochgestuft, basierend auf einer günstigen Bewertung im Vergleich zu Wettbewerbern und positiven Rückmeldungen aus einer umfassenden Umfrage unter 200 kleinen und mittelständischen Unternehmen in den USA. Diese Umfrage zeigt, dass die Kunden mit den Produkten und Dienstleistungen von Square zufriedener sind als erwartet, was auf weiteres Wachstumspotenzial hindeuten könnte.
Zudem hat das Unternehmen in Marketing und den Ausbau seiner Vertriebsstrukturen investiert, um die Expansion voranzutreiben und neue Geschäftsfelder zu erschließen. Auf technischer Ebene zeigt die Block-Aktie gemischte Signale. Während der Composite Rating-Wert bei 61 von 99 liegt und damit ein solides Mittelfeld darstellt, fällt die Accumulation/Distribution-Bewertung mit D-minus deutlich schwächer aus. Diese Kennzahlen basieren auf dem Handelsvolumen und der Kursentwicklung der letzten drei Monate und spiegeln die aktuell vorsichtige Marktstimmung wider. Die geplanten Gewinne für das erste Quartal sind mit 97 Cent je Aktie festgesetzt, was einem erwarteten Wachstum von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Der Umsatz könnte um rund vier Prozent auf über sechs Milliarden US-Dollar steigen und das Bruttogewinnniveau mit einer Steigerung von elf Prozent über 2,5 Milliarden US-Dollar liegen. Wichtig ist auch das prognostizierte EBITDA von etwa 791 Millionen US-Dollar, das als Indikator für die operative Ertragskraft gilt. Ein entscheidender Faktor wird das Bruttogeschäftsvolumen sein, das die Transaktionssumme über die digitalen Plattformen von Square misst. Für das erste Quartal wird ein Volumen von knapp 58 Milliarden US-Dollar erwartet, was den Einfluss von Handelsexpeditionen und Kundenaktivitäten verdeutlicht. Sollte dieses Volumen hinter den Erwartungen zurückbleiben, könnte dies direkt negative Auswirkungen auf die Aktie und den weiteren Geschäftsausblick haben.
Die Berichterstattung über das erste Quartal erfolgt nach Börsenschluss am Donnerstag und wird von Marktteilnehmern intensiv verfolgt. Die Reaktion des Aktienmarktes auf die Zahlen und den Ausblick wird als Indikator dienen, wie gut Block mit den aktuellen Herausforderungen umgehen kann. Parallel wird mit Spannung erwartet, ob das Unternehmen seine Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt oder angesichts der widrigen Wirtschaftslage anpasst. Insgesamt steht Block mit seiner Marke Square in einer anspruchsvollen Phase, die von externen Wirtschaftsbedingungen und unternehmensinternen Wachstumsstrategien gleichermaßen geprägt ist. Die Digitalisierung des Zahlungsverkehrs und innovative Finanzdienstleistungen bieten langfristig enorme Chancen.
Zugleich müssen Anleger darauf achten, wie das Unternehmen auf kurzfristige Marktentwicklungen reagiert und ob es gelingt, die Unsicherheiten zu bewältigen, um wieder nachhaltiges Wachstum zu erreichen. Die Nutzung moderner Finanztechnologien wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle im Finanzsektor spielen, wobei Unternehmen wie Square und Block vorn mit dabei sind. Ihre Fähigkeit, sich an wechselnde wirtschaftliche Rahmenbedingungen anzupassen, wird entscheidend sein, um weiterhin erfolgreich zu sein und das Vertrauen der Aktionäre zu gewinnen. Die bevorstehende Quartalsberichterstattung ist somit nicht nur eine Momentaufnahme, sondern ein Orientierungspunkt für die weitere Entwicklung in einem volatilen Marktumfeld.