Die Idee eines Robotaxis, das autonom fährt und Passagiere sicher von Ort zu Ort transportiert, klingt wie aus einem Science-Fiction-Film. Tesla, unter der Leitung von Elon Musk, ist einer der Vorreiter in der Entwicklung solcher Fahrzeuge. Die Vision, dass Menschen bald ihr Auto nicht mehr selbst steuern müssen, sondern das Fahrzeug autonom fährt, ist verlockend und könnte die Art und Weise revolutionieren, wie wir uns fortbewegen. Doch trotz der großen Fortschritte in der Automobiltechnologie gibt es ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und Zuverlässigkeit von Tesla Robotaxis, die von der Branche und Nutzern gleichermaßen diskutiert werden. Elon Musk behauptet, dass die Tesla Full Self-Driving (FSD) Technologie in der Lage sei, bis zu 10.
000 Meilen (ca. 16.000 Kilometer) ohne Eingriff des Fahrers zu fahren. Diese Zahl wird von Musk immer wieder als Beleg für die Sicherheit und Zuverlässigkeit von Teslas autonomem Fahrsystem angeführt. Auf den ersten Blick klingt das vielversprechend, schließlich entspricht eine Fahrt von 10.
000 Meilen ungefähr einem Jahr normales Fahren eines Durchschnittsfahrers. Doch diese Statistik wirft mehr Fragen auf, als sie Antworten bietet. Erstens, die aktuelle Nutzererfahrung widerspricht deutlich den Behauptungen: Viele Tesla-Besitzer berichten davon, dass sie im Schnitt alle 500 Meilen eingreifen müssen, was etwa alle zwei Wochen entspricht. Das ist ein massiver Unterschied zu der von Musk angegebenen Zahl. Dieser Unterschied legt nahe, dass die Technologie noch nicht so ausgereift ist, wie es die offiziellen Aussagen vermuten lassen.
Aus einer rein sicherheitstechnischen Perspektive bedeutet ein Eingriff alle 10.000 Meilen, dass Tesla Robotaxis im Durchschnitt mindestens einmal im Jahr in einen Zwischenfall oder Unfall verwickelt sein dürften. Ein Unfall pro Jahr ist bei einem Fahrzeug, das regelmäßig im Stadtverkehr eingesetzt wird, keineswegs akzeptabel. Zum Vergleich: menschliche Fahrer verzeichnen kleinere Unfälle im Schnitt erst alle 100.000 Meilen, was etwa zehnmal sicherer ist als die von Musk prognostizierte Rate.
Noch wichtiger ist der Vergleich mit anderen autonomen Systemen. Die Waymo-Flotte, die als einer der absoluten Maßstäbe im Bereich autonomes Fahren gilt, hat Berichten zufolge einen Unfall erst alle 2,3 Millionen Meilen. Das bedeutet, dass Waymo 230-mal sicherer unterwegs ist als die Tesla-FSD-Vorhersage, wenn man nur die Zahlen berücksichtigt. Dies wirft ein großes Fragezeichen auf die technische Leistungsfähigkeit von Tesla Robotaxis. Ein weiterer kritischer Punkt ist, dass es sich bei Tesla Robotaxis um Fahrzeuge handelt, die komplett autonom unterwegs sein sollen, ohne dass der Fahrgast eingreifen muss.
Im Unterschied zu einem Fahrer, der das Steuer fest in Händen hält, sitzt der Passagier in der Regel auf der Rückbank und hat keine Möglichkeit, im Notfall selbst steuernd einzugreifen. Das birgt ein erhebliches Risiko, wenn das Fahrzeug in eine gefährliche Situation gerät. Eine Selbstheilung oder unkomplizierte menschliche Notfallhilfe ist hier ausgeschlossen oder zumindest stark eingeschränkt. Diese Faktoren haben dazu geführt, dass viele Menschen und Experten skeptisch bis kritisch gegenüber dem Sicherheitsversprechen von Tesla Robotaxis sind. Die aktuellen Statistiken und Berichte von Nutzern zeichnen kein beruhigendes Bild.
Die Diskrepanz zwischen den Versprechungen und den tatsächlichen Erfahrungen nährt Bedenken hinsichtlich der Breitenverfügbarkeit solcher Technologien im heutigen Zustand. Andererseits ist es wichtig zu betonen, dass die Entwicklung autonomer Fahrtechnologien ein iterativer Prozess ist, der auf kontinuierlicher Verbesserung basiert. Jede neue Software-Version bringt Verbesserungen und behebt bekannte Probleme. Tesla arbeitet intensiv daran, die FSD-Technologie weiterzuentwickeln und die Sicherheit zu erhöhen. Doch der derzeitige Stand der Technik scheint, basierend auf statistischen Daten und Nutzerberichten, noch nicht so ausgereift, dass man Fahrten mit Tesla Robotaxis bedenkenlos empfehlen könnte.
Die ethischen und rechtlichen Fragestellungen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Diskussion. Wer ist verantwortlich, wenn ein Tesla Robotaxi in einen Unfall verwickelt ist? Wie transparent sind die Daten, die diese Fahrzeuge sammeln und auf deren Grundlage Entscheidungen treffen? Die schlechte Erfolgsbilanz einiger autonomer Systeme und die Kommunikationspolitik von Tesla werfen Fragen zur Rechenschaftspflicht und zum Datenschutz auf. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ambitionen von Tesla im Bereich autonomes Fahren unverkennbar sind und das Potenzial haben, die Mobilität der Zukunft maßgeblich zu beeinflussen. Dennoch zeigen aktuelle Zahlen und Erfahrungswerte, dass die Technologie noch nicht auf dem Niveau angelangt ist, um eine breite Akzeptanz und Nutzung als Robotaxi zu rechtfertigen. Insbesondere im Vergleich zu anderen Akteuren wie Waymo weist Tesla noch deutliche Verbesserungsbedarfe auf.
Für Nutzer, die Wert auf Sicherheit und Zuverlässigkeit legen, empfiehlt es sich derzeit, vorsichtig zu sein und die Entwicklung weiter zu beobachten. Die Zukunft autonomer Verkehrsmittel ist spannend und vielversprechend, doch sie muss auf einem Fundament sicherer und verlässlicher Technik stehen, bevor man sich wirklich, ohne Bedenken, in ein Fahrzeug dieser Art setzt. Bis dahin werden viele wohl lieber auf bewährte Alternativen zurückgreifen – und das schließt Tesla Robotaxis vorerst aus.