Warren Buffett, einer der legendärsten Investoren der Welt und oftmals als „Oracle von Omaha“ bezeichnet, hat kürzlich seine Beteiligung an Nubank vollständig veräußert. Nubank, das als eine der innovativsten und krypto-freundlichsten Digitalbanken Lateinamerikas gilt, war bisher Teil von Buffetts Portfolio durch seine Beteiligung an der Muttergesellschaft Nu Holdings. Der Verkauf bringt Berkshire Hathaway, Buffetts Investmentholding, einen Gewinn von etwa 250 Millionen US-Dollar ein – eine stolze Summe, die angesichts der Volatilität im Finanzmarkt bemerkenswert erscheint. Im Kern steht hinter dieser Entscheidung jedoch weniger die Performance von Nubank, sondern ein strategischer Schwenk von Berkshire Hathaway weg von zahlreich gehaltenen Finanzwerten hin zu einer stärkeren Liquiditätsreserve. Während der Ausstieg von einem der größten Finaninvestoren der Welt für Aufsehen sorgt, läuft Nubank weiterhin weitgehend unabhängig und erfolgreich weiter – mit beeindruckenden Umsatzwachstumsraten und einer klaren Positionierung im Bereich der digitalen Finanzdienstleistungen inklusive Kryptowährungen.
Nubank und Buffett: Ein spannendes Investment mit Krypto-Bezug Nubank hat sich in den letzten Jahren als einer der Vorreiter im digitalen Bankensektor etabliert und ist besonders für sein innovatives Produktangebot sowie die starke Einbindung von Kryptowährungen in sein Ökosystem bekannt. Im digitalen Zeitalter bietet die Bank ihren Kunden den einfachen Handel mit Bitcoin, Ether und anderen führenden Kryptowährungen direkt über die App an – ein Aspekt, der sie von traditionellen Banken abhebt und viele junge, technologieaffine Kunden anspricht. Für Warren Buffett, der sich traditionell skeptisch gegenüber Kryptowährungen zeigte und bis vor Kurzem öffentlich kritisch gegenüber Bitcoin und Co. war, bedeutete das Engagement in Nubank eine indirekte, aber wichtige Verbindung zur Kryptowelt. Bereits 2022 investierte Nubank etwa 1 Prozent seiner Nettowerte in Bitcoin – ein Schritt, der wiederum Buffetts Haltung zu Kryptowährungen in einem neuen Licht erscheinen ließ.
Der Ausstieg Buffetts erfolgt dennoch parallel zu einer breiteren Strategie von Berkshire Hathaway, die ihre Positionen in Finanzinstituten weltweit deutlich reduziert. Neben Nubank hat Buffett auch wesentliche Anteile an Citigroup verkauft und seine Bestände bei der Bank of America deutlich verringert. Insgesamt hat Berkshire Hathaway im ersten Quartal 2025 mehr als 2,1 Milliarden US-Dollar an Finanzaktien abgebaut. Diese Maßnahmen führen zu einer Rekordreserve an Barmitteln und kurzfristigen US-Staatsanleihen, die jetzt zusammen über 347 Milliarden Dollar betragen – ein bislang nie dagewesener Wert in Buffetts Investmentgeschichte. Trotz Buffetts Rückzug glänzt Nubank mit herausragenden Zahlen Der Zeitpunkt des Verkaufs ist bemerkenswert, denn die Performance von Nubank war zuletzt äußerst positiv.
Im ersten Quartal 2025 meldete die Bank einen Nettogewinn von über 557 Millionen US-Dollar, was eine Steigerung von 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Auf bereinigter Basis schnitt das Unternehmen noch besser ab: Der Gewinn stieg hier um 37 Prozent auf 606,5 Millionen US-Dollar. Für das Gesamtjahr 2024 vermeldete Nubank sogar fast zwei Milliarden US-Dollar an Nettogewinn, was einem fulminanten Wachstum von 91 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Diese Kennzahlen verdeutlichen, dass Buffetts Entscheidung zum Ausstieg nicht durch schlechte Geschäftsergebnisse motiviert war, sondern vielmehr eine strategische Umpositionierung darstellt. Warren Buffett und sein Anlageansatz im Wandel Historisch ist Warren Buffett bekannt für seine konservative Investmentphilosophie, die auf den langfristigen Wert von Unternehmen und die Vermeidung spekulativer Anlagen ausgelegt ist.
Kryptowährungen standen aufgrund ihrer hohen Volatilität und fehlenden Fundamentaldaten stets im Widerspruch zu Buffetts Grundprinzipien. Dennoch hielt Buffett stets die Tür offen für Technologien und Geschäftsmodelle, die echten Nutzen stiften – wie etwa digitale Banken, die innovative Finanzdienstleistungen mit Nutzungsmöglichkeiten für Kryptowährungen kombinieren. Berkshire Hathaways Einstieg in Nubank galt als ein interessanter Schritt in diese Richtung, ohne sich selbst direkt auf Kryptowährungen einzulassen. Der Ausstieg aus Nubank und anderen Finanzaktien, gepaart mit einem massiven Aufbau von Liquiditätsreserven, könnte für Buffett aber auch ein Signal auf bevorstehende wirtschaftliche Turbulenzen sein. Indem er in mehr liquide Mittel und sichere US-Staatsanleihen investiert, bereitet sich Berkshire Hathaway auf eine mögliche Marktunsicherheit vor.
Dieser Schritt zeigt, dass selbst erfahrene Investoren wie Buffett ihre Strategien anpassen müssen, um flexibel auf makroökonomische Herausforderungen reagieren zu können. Nubanks Position als digitale Innovationstreiber in Lateinamerika Nubank hat sich in Lateinamerika zu einem der führenden digitalen Finanzdienstleister entwickelt. Das Geschäftsmodell basiert auf einer voll digitalen Nutzererfahrung, die ohne traditionelle Filialen auskommt, und wird vor allem in Brasilien, Mexiko und Kolumbien immer beliebter. Die Bank hat damit Millionen neuer Kunden erreicht, darunter viele junge, urban lebende Menschen, die Banken und Finanzdienstleistungen digital nutzen möchten. Darüber hinaus hat Nubank durch die Integration von Krypto-Handelsangeboten eine weitere Vorreiterrolle eingenommen.
Kunden können nicht nur klassisches Banking wie Kontoführung, Kreditkarten und Kredite nutzen, sondern direkt über die Nubank-App Bitcoin, Ethereum, ADA und andere Kryptowährungen kaufen, verkaufen und verwahren. Dieser moderne, kundenorientierte Ansatz unterscheidet Nubank deutlich von traditionellen Finanzinstituten und spiegelt eine wachsende Tendenz in der Branche wider, bei der digitale Assets und Kryptowährungen ernsthafte Möglichkeiten darstellen. Auswirkungen von Buffetts Verkauf auf Nubank und den Markt Obwohl Buffetts Verkauf eine Überschrift wert ist, hat er die Entwicklung von Nubank wahrscheinlich nicht negativ beeinflusst. Die starke finanzielle Performance und das Wachstumspotenzial der Bank führen dazu, dass sie auch ohne Beteiligung von Berkshire Hathaway gut positioniert ist. Zudem betont Nubank, dass ihr Engagement im Krypto-Bereich fortgesetzt wird und weitere Innovationen geplant sind.
Anleger und Marktbeobachter werden den Ausstieg Buffets zwar als Zeichen für eine breitere Rotation wahrnehmen, allerdings bleibt Nubank als Player im FinTech- und Kryptobereich relevant und spannend. Für den Markt ist der Schritt Buffetts auch aus strategischer Sicht interessant. Große Investoren wie Berkshire Hathaway haben das Potenzial, neue Trends mit ihrem Kapital zu fördern. Wenn einer der größten Value-Investoren der Welt nun Finanzwerte reduziert und gleichzeitig hohe Liquiditätsbestände hält, könnte das als Signal für eine vorsichtige Haltung gewertet werden. Gleichzeitig unterstreicht die anhaltende Stärke von digitalen Finanzunternehmen wie Nubank, wie sehr sich die Branche in einem Umbruch befindet – traditionelle Banken verlieren Marktanteile an digitale Full-Service-Lösungen, die insbesondere in Schwellenländern auf großes Interesse stoßen.
Blick in die Zukunft: Wie Buffett und Nubank sich entwickeln könnten Es bleibt abzuwarten, wie sich Buffett und Berkshire Hathaway in Zukunft im Bereich der Finanzen und der Digitalisierung positionieren werden. Die Ausweitung von Liquiditätsreserven zeigt, dass ein vorsichtiger Kurs eingeschlagen wurde, dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass neue Investitionen in aufstrebende Technologien und Unternehmen folgen könnten – sobald sich die Marktbedingungen stabilisieren. Für Nubank hingegen sieht der Ausblick vielversprechend aus: Die starke Gewinnentwicklung, die Expansion in neue Märkte und die integrierte Krypto-Angebotsstrategie zeigen, dass die Bank auf die Zukunft vorbereitet ist. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Warren Buffett mit dem Ausstieg aus Nubank nicht nur eine profitable Anlage veräußert hat, sondern auch eine bewusste strategische Weichenstellung vorgenommen hat. Während Nubank überaus erfolgreich bleibt und als digitaler Innovationsmotor Lateinamerikas glänzt, zeigt Buffett damit einmal mehr, wie wichtig für ihn Risikomanagement und Flexibilität im sich wandelnden Finanzumfeld sind.
Für Investoren bietet sich die Gelegenheit, Beobachtungen an Buffett als Orientierung zu nehmen, gleichzeitig aber auch die Chancen von aufstrebenden digitalen Finanzakteuren nicht aus den Augen zu verlieren. Die Geschichte rund um Buffett, Nubank und Kryptowährungen ist somit ein spannendes Beispiel für den Wandel der Finanzwelt und die wachsende Bedeutung digitaler Technologien und digitaler Assets in der Investmentlandschaft.