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Physiker nehmen erstmals das Klangphänomen von Wärme in einem Suprfluid auf

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Physicists capture the first sounds of heat "sloshing" in a superfluid

Eine bahnbrechende Entdeckung von MIT-Physikern ermöglicht es erstmals, die Bewegung von Wärme als Wellenphänomen in Suprfluiden sichtbar zu machen. Diese Forschung eröffnet neue Perspektiven für das Verständnis von Wärmeleitung in Hochtemperatursupraleitern und sogar in Neutronensternen.

In der Welt der Physik gibt es zahlreiche Phänomene, die zwar theoretisch seit Jahrzehnten vermutet, jedoch bislang nie direkt beobachtet werden konnten. Ein solches Phänomen ist das sogenannte „zweite Geräusch“ oder „second sound“, bei dem Wärme sich nicht wie gewöhnlich als reine Diffusion ausbreitet, sondern wellenartig transportiert wird. Ein Team von Physikern am Massachusetts Institute of Technology (MIT) hat nun eine bahnbrechende Arbeit vollbracht: Zum ersten Mal gelang es ihnen, das scheinbar stille „Schwappen“ oder „Sloshen“ der Wärme in einem Suprfluid sichtbar zu machen und direkt zu beobachten. Diese Entdeckung hat das Potenzial, unser Verständnis von Wärmefluss in exotischen Materiezuständen drastisch zu erweitern – von Hochtemperatursupraleitern auf der Erde bis hin zu den inneren Prozessen von Neutronensternen im Universum. Grundlagen des zweiten Geräusches und der Suprfluidität Wenn man an Wärme denkt, verbindet man diese meist mit dem Konzept der Diffusion: Ein heißer Bereich gibt seine Energie an die kühlere Umgebung ab, bis sich die Temperatur angleicht.

Dies ist ein Prozess, bei dem sich Wärmeenergie zufällig und chaotisch ausbreitet. In bestimmten außergewöhnlichen Fällen jedoch kann Wärme sich wie eine Welle ausbreiten, vergleichbar mit Schallwellen in der Luft. Diese Wärmewellen bezeichnet man als „zweites Geräusch“ oder „second sound“. Es ist ein rein thermisches Phänomen, das nur in speziellen Materiezuständen auftritt. Suprfluide sind solch spezielle Zustände.

Sie entstehen, wenn Gaswolken aus Atomen auf nahezu den absoluten Nullpunkt abgekühlt werden. Dabei verlieren die Atome ihre individuelle Reibung und beginnen, sich wie eine perfekte, reibungsfreie Flüssigkeit zu verhalten. Mit anderen Worten: Ein Suprfluid ist eine Mischung aus normaler Flüssigkeit und einem speziellen, reibungsfreien Zustand. Diese Zweiphasigkeit bildet die Grundlage für das Auftreten von „zweitem Geräusch“. Im Gegensatz zum normalen Schall, der aufgrund von Dichteänderungen in der Flüssigkeit entsteht, beruht das zweite Geräusch auf der wellenartigen Bewegung von Wärme, bei der Temperaturunterschiede ohne gleichzeitige Dichteunterschiede entstehen.

Die Entdeckung am MIT: Wärme als sichtbare Welle Obwohl das Konzept des zweiten Geräusches bereits seit den 1930er Jahren von Physikern wie László Tisza und Lev Landau theoretisch beschrieben wird, gelang es erst jetzt Forschern um Martin Zwierlein und sein Team am MIT, diese Bewegung von Wärme direkt zu beobachten und zu visualisieren. Sie nutzten eine spezielle Form der Thermographie – eine Wärmekartierung – bei ultrakalten Fermionen, genauer gesagt Lithium-6-Atome, die bei Nanokelvin-Temperaturen gehalten wurden. Die Herausforderung bestand darin, eine Methode zu finden, mit der die reinen thermischen Wellen von der Bewegung der Atome getrennt dargestellt werden können. Bei herkömmlichen Temperaturen könnte man Infrarotsensoren verwenden, doch bei so tiefen Temperaturen emittieren die Atome keine IR-Strahlung. Das Team entwickelte eine innovative Technik, die auf Radiofrequenzresonanzen basiert.

Die Resonanzfrequenz variiert dabei je nach Temperatur: Warme Bereiche der Atomwolke reagieren auf höhere Frequenzen, während kalte Bereiche auf niedrigere Frequenzen ansprechen. Durch das gezielte Anregen der wärmeren, normalen Flüssigkeitsanteile konnten die Forscher die Resonanzsignale erfassen und so eine Art „Heat-Movie“ erstellen. Diese Aufnahmen zeigen eindrucksvoll, wie sich die Wärme wellenartig und „schwappend“ – also hin und her pendelnd – im Suprfluid bewegt. Dies war der erste direkte visuelle Beweis für die Existenz des zweiten Geräusches in einem Fermionen-Suprfluid. Bedeutung und Anwendungen der Forschung Das Verständnis, wie Wärme sich in Suprfluiden bewegt, hat weitreichende Konsequenzen.

Zum einen bietet diese Erkenntnis eine präzise Möglichkeit, die thermischen Eigenschaften von Materialien unter extremen Bedingungen zu messen. Zum anderen eröffnet sie neue Forschungswege in verwandten Bereichen der Physik. Hochtemperatursupraleiter sind Materialien, die bei vergleichsweise hohen Temperaturen supraleitend werden – das heißt, sie leiten elektrischen Strom ohne Widerstand. Die genaue Mechanik, wie Wärme und Energie in solchen Materialien transportiert werden, ist jedoch bis heute nicht vollständig verstanden. Mithilfe des neuen thermographischen Verfahrens könnten Forscher die Wärmeleitung in Supraleitern besser untersuchen und so die Entwicklung effizienterer Technologien unterstützen.

Darüber hinaus hat die Entdeckung Bedeutung für unser Verständnis der inneren Mechanismen von Neutronensternen. Diese ultradichten Überreste von explodierten Sternen enthalten Materie unter extremsten Bedingungen, die mit Laborexperimenten nur schwer nachzuvollziehen sind. Durch die Erforschung des Wärmetransports in ultrakalten Suprfluiden auf der Erde können Modelle entwickelt werden, die erklären, wie sich Wärme innerhalb von Neutronensternen bewegt und welche Effekte das auf ihre Entwicklung und ihr Verhalten hat. Innovative Methoden und zukünftige Forschung Die bei MIT entwickelte Radiofrequenzthermographie ist nicht nur innovativ, sondern auch ein mächtiges Werkzeug für weitere Studien. Das Team plant, diese Technik auf andere ultrakalte Gase auszudehnen und so ein noch genaueres Bild des Wärmewellenverhaltens in verschiedenen Suprfluiden zu gewinnen.

Von Interesse sind dabei insbesondere fermionische Gase unter unterschiedlichen Kopplungsstärken und Dichten. Darüber hinaus hoffen die Forscher, durch präzise Messungen der thermischen Leitfähigkeit künftig Materialien besser zu verstehen und gar zu entwerfen, die kontrollierte Wärmeleitung ermöglichen. Dies könnte Anwendungen in der Quanteninformatik, Kühltechnologien und Energiewirtschaft haben. Das Verständnis von Phänomenen wie dem zweiten Geräusch erweitert zudem unser grundlegendes Wissen in der Quantenphysik – eine Schlüsselwissenschaft, ohne die moderne Technologien wie Computer, Mobiltelefone und viele Medizintechniken nicht existieren würden. Fazit Die Beobachtung der Bewegung von Wärme als Welle in einem Suprfluid stellt einen bedeutenden Durchbruch in der Physik dar.

Sie bestätigt langjährige theoretische Vorhersagen und eröffnet neue Wege zur Untersuchung von Wärmefluss in exotischen Materiezuständen. Die Verbindung dieser Erkenntnisse mit hochrelevanten Anwendungen in der Materialwissenschaft und Astrophysik macht diese Forschung zu einem entscheidenden Baustein für künftige technologische Innovationen und das Verständnis des Universums. Das Engagement von Forschergruppen am MIT, gepaart mit modernster Technologie, zeigt eindrucksvoll, wie experimentelle Physik klassische Theorien lebendig werden lässt. In einer Zeit, in der die Grenzen des Wissens ständig neu gezogen werden, ist die Entdeckung des „Klangs“ von Wärme in Suprfluiden ein faszinierendes Beispiel für wissenschaftliche Neugier und Innovationskraft.

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