In der Welt der Linux-Distributionen zeichnet sich NixNG durch einen besonders innovativen Ansatz aus, der Entwickler und Systemadministratoren gleichermaßen anzieht. Als eine auf NixOS basierende Distribution setzt NixNG auf den bewährten Nix-Paketmanager und baut darauf ein minimalistisches System, das auf Leichtigkeit und Modularität ausgelegt ist. Dabei steht der Grundsatz „minimal by default“ im Vordergrund – das bedeutet, dass NixNG eine möglichst schlanke Basis ohne unnötige Zusatzpakete und komplexe Systemdienste bereitstellt. Dies unterscheidet NixNG deutlich von vielen anderen NixOS-Derivaten, die häufig einen „full featured“ Ansatz verfolgen und oft mit einem umfangreichen Softwarepaket aus der Box starten. Stattdessen konzentriert sich NixNG auf das Wesentliche und ermöglicht so eine wesentlich performantere und effizientere Nutzung, was gerade im Bereich von Containern große Vorteile mit sich bringt.
Ein weiterer zentraler Vorteil von NixNG ist der Verzicht auf systemd als Init-System. Während viele moderne Linux-Distributionen systemd standardmäßig nutzen, erlaubt NixNG die flexible Wahl zwischen verschiedenen Init-Systemen wie runit, OpenRC und eventuell zukünftig auch systemd. Dieser Ansatz vergrößert die Kompatibilität und eröffnet neue Möglichkeiten für individualisierte Systemkonfigurationen. Die modulare Konfigurationsstruktur von NixNG zeichnet sich außerdem durch klare und vollständig strukturierte Module aus. Im Gegensatz zu manchen NixOS-Konfigurationen, die oft eine Vielzahl an String-basierten Erweiterungen – sogenannte extraConfig – benötigen, arbeitet NixNG mit fest definierten und leicht wartbaren Konfigurationsmodulen.
Dies erleichtert nicht nur die Verwaltung des Systems, sondern erhöht auch die Sicherheit und Stabilität. Aktuell befindet sich NixNG in einem Entwicklungsstadium, in dem es noch nicht für den produktiven Einsatz auf echter Hardware ausgelegt ist. Die Distribution beinhaltet weder Kernel noch Initramfs, womit der direkte Bootvorgang auf physischen Rechnern derzeit nicht möglich ist. Dafür ist NixNG perfekt als Linux-Container-Distribution für LXC, Docker, Podman und andere Container-Lösungen geeignet. Die schlanke Natur von NixNG macht es zur idealen Basis, um Container-Images mit geringem Ressourcenbedarf zu erstellen, was in modernen Cloud- und Microservices-Architekturen von entscheidender Bedeutung ist.
Anwender können aus einer Vielzahl von Beispielen im NixNG-Repository wählen, um direkt voll funktionsfähige Container-Konfigurationen zu nutzen. Über praktische Befehle lassen sich diese Container einfach bauen, starten oder als OCI-Images exportieren und in verschiedene Container-Runtime-Umgebungen integrieren – und das alles mit dem Modulsystem und der Effizienz von Nix. Ein weiterer interessanter Aspekt bei NixNG stellt die enge Verbindung zur NixOS-Community und zum offiziellen Nix-Projekt dar. Die Lizenzpolitik fördert aktiv die Zusammenarbeit, indem NixNG-Quellcode unter der MPL v2 steht und explizit erlaubt, unter MIT-Lizenz in NixOS und nixpkgs integriert zu werden. Dies bedeutet, dass Verbesserungen und neue Ideen, die in NixNG erarbeitet werden, zur Bereicherung des gesamten Nix-Ökosystems beitragen können.
NixNG versteht sich dabei als eine Art experimentelles Labor und Spielwiese, auf der neue modulare Strukturierungskonzepte erprobt werden. Der Vergleich mit Alpine Linux verdeutlicht den angestrebten Einsatzzweck: ähnlich wie Alpine gelten Minimal-Distributionen wie NixNG vor allem für Container und Container-Workloads als geeignet, während der Bare-Metal-Einsatz eher eine untergeordnete Rolle spielt. Für Entwickler, die mit der Komplexität von NixOS nicht vollständig zufrieden sind, bietet NixNG die Möglichkeit, eine schlankere, übersichtlichere Umgebung zu erkunden und die volle Kraft des Nix-Paketmanagers auf einem einfacheren Fundament zu nutzen. Eines der Herzstücke von NixNG ist seine Offenheit gegenüber Beiträgen aus der Community. Es existieren offene Issues und Aufgaben zur Implementierung neuer Dienste, was die aktive Weiterentwicklung fördert.
Nutzer werden ermutigt, Services einzureichen oder eigenen Code beizutragen. Dadurch entsteht ein lebendiges Projekt, das sich mit der Zeit stetig verbessert und vielseitiger wird. Für Entwickler und Systembetreiber mit Fokus auf Containerisierung bietet NixNG zahlreiche Vorteile. Die Möglichkeit, schlanke Images mit unterschiedlichen Init-Systemen zu generieren, erleichtert die Integration in heterogene Systemumgebungen. Gleichzeitig profitieren die Anwender von der aus NixOS bekannten garantierten Reproduzierbarkeit der Builds durch den Nix-Paketmanager, was gerade in DevOps-Szenarien eine hohe Bedeutung hat.
NixNG zeigt damit exemplarisch, wie eine Linux-Distribution mit reduziertem Umfang und klarer Ausrichtung auf moderne Anforderungen funktionieren kann. Die modulare Konfiguration, der bewusste Verzicht auf Systemd, die leichte Bauweise für Container sowie die enge Verzahnung mit dem Nix-Ökosystem bilden eine Kombination, die sie einzigartig macht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass NixNG als Distribution besonders für Entwickler interessant ist, die eine besonders schlanke und minimalistische Linux-Grundlage suchen, ohne dabei auf die fortschrittlichen Features von NixOS und Nix verzichten zu müssen. Die klare modulare Architektur und der Fokus auf Container ergibt eine Plattform, die zukunftsweisend und auf Effizienz ausgelegt ist. Während noch einige Entwicklungsaufgaben zu erledigen sind, eröffnet NixNG bereits einen spannenden Ausblick auf alternative Wege der Linux-Systemgestaltung.
Für alle, die im Bereich Containerisierung, modularer Konfigurationsgestaltung und leichter Linux-Systeme tätig sind, lohnt sich ein genauerer Blick auf NixNG und seine Möglichkeiten.