Der Bundestaat North Carolina hat mit der kürzlichen Verabschiedung eines bahnbrechenden Gesetzes einen wichtigen Schritt gemacht, der das Potenzial hat, die staatliche Finanzverwaltung nachhaltig zu verändern. Am 30. April 2025 hat das Repräsentantenhaus von North Carolina den Digital Assets Investment Act, auch bekannt als House Bill 92, mit einer Mehrheit von 71 zu 44 Stimmen angenommen. Dieses Gesetz erlaubt dem Staatsschatzmeister, einen Anteil von bis zu fünf Prozent der staatlichen Investitionen in genehmigte Kryptowährungen zu tätigen. Damit wird dem Staat erstmals der regulierte Zugang zu digitalen Vermögenswerten eröffnet, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt.
Die jüngste Entwicklung stellt einen bedeutenden Wandel in der traditionellen Anlagepolitik des Staates dar und rückt North Carolina in eine führende Position im Bereich der Krypto-Adaption auf staatlicher Ebene. Mit diesem Schritt folgt der Bundesstaat dem relative rasch voranschreitenden Trend einzelner US-Bundesstaaten, die Regulierung und Integration von Kryptowährungen in ihre Finanzsysteme voranzutreiben. Neben dem Digital Assets Investment Act wurde auch das State Investment Modernization Act (HB 506) mit überwältigender Mehrheit verabschiedet. Dieses Gesetz sieht die Schaffung der North Carolina Investment Authority (NCIA) vor, die zukünftig die Aufgabe übernimmt, die staatlichen Investitionen zu verwalten. Sobald das Gesetz in Kraft ist, erhält die neue Investitionsbehörde die Verantwortung, die Investitionen in digitale Assets zu kontrollieren, wobei entscheidende Entscheidungen durch ein Board of Directors auf der Basis unabhängiger Prüfungen getroffen werden.
Eine besondere Neuerung besteht darin, dass die Investitionen in Kryptowährungen nur dann getätigt werden dürfen, wenn ein unabhängiges, externes Gutachten bestätigt, dass die digitalen Vermögenswerte in sicheren Verwahrungslösungen gehalten werden und dass umfassende Risikomanagement- und regulatorische Compliance-Standards erfüllt sind. Diese Sorgfaltspflicht soll Risiken minimieren und das Vertrauen in den Umgang mit digitalen Assets stärken. Darüber hinaus wurde der Gesetzesentwurf im Verlauf seiner parlamentarischen Beratung erweitert, um auch die Möglichkeit zu eröffnen, dass Mitglieder von Renten- und aufgeschobenen Vergütungsplänen künftig selbst wählen können, in börsengehandelte Produkte (ETPs) auf digitale Assets zu investieren. Diese Flexibilität unterstreicht das innovative Potenzial des Gesetzes und adressiert die Bedürfnisse eines zunehmend diversifizierten Anlegerpublikums. Die Unterstützung durch den amtierenden Schatzmeister Brad Briner zeigt, dass die Finanzführung des Bundesstaates das neue Gesetz als wichtigen Schritt zur Modernisierung der staatlichen Vermögensverwaltung ansieht.
Briner betont die Bedeutung einer sicherheitsorientierten und regulierungsgerechten Umsetzung, die das Vertrauen der Öffentlichkeit in digitale Anlageformen fördern soll. North Carolina nimmt mit dieser Regulierung eine Vorreiterrolle ein und reiht sich nur hinter Arizona ein, das bereits einen Schritt weiter ist und verschiedenen Gesetzesinitiativen zu einem staatlichen Krypto-Reservefonds bereits die Zustimmung beider Kammern des Parlaments gegeben hat. Arizona wartet derzeit auf die Entscheidung von Gouverneurin Katie Hobbs, die über die endgültige Verabschiedung der fraglichen Gesetze entscheidet. Die landesweite Konkurrenz im Bereich der Krypto-Legislatur spiegelt den wachsenden wirtschaftlichen und politischen Druck wider, sich aktiv mit den digitalen Finanzmärkten auseinanderzusetzen, die zunehmend an Relevanz gewinnen. Die Behandlung digitaler Vermögenswerte auf staatlicher Ebene signalisiert, dass Kryptowährungen als ernstzunehmende Anlageklasse nicht nur in der Privatwirtschaft, sondern auch im öffentlichen Sektor an Bedeutung gewinnen.
Während auf Bundesebene in den USA regulatorische Unsicherheiten und Debatten rund um Kryptowährungen anhalten, setzen einzelne Bundesstaaten wie North Carolina und Arizona gezielte Impulse, um das regulatorische Umfeld zu klären und Innovationen zu fördern. Das neue Gesetz wirft dabei auch Fragen nach der Risikobewertung, der langfristigen Wertentwicklung sowie der Sicherstellung einer robusten Technologieinfrastruktur auf. Experten sehen den Schritt jedoch überwiegend positiv, da er den Zugang zu den dynamischen und potenziell renditestarken digitalen Finanzmärkten erleichtert, ohne die staatlichen Kontrollen und die öffentliche Aufsicht zu vernachlässigen. Die geplanten Sicherungsmechanismen, wie unabhängige Drittprüfungen und strenge Sicherheitsvorteile bei der Verwahrung, gelten als wichtige Schutzmaßnahmen, die einem möglichen Missbrauch oder Verlust entgegenwirken sollen. Gleichzeitig ist das Gesetz ein Signal an die Krypto-Industrie, dass vertrauenswürdige Partnerschaften mit öffentlichen Institutionen möglich und gewollt sind.
Für Anleger, die an den Renten- oder Altersvorsorgeplänen in North Carolina teilnehmen, könnten sich alternative Anlagen in Kryptowährungen künftig zu einem attraktiven Bestandteil ihres Portfolios entwickeln. Die Möglichkeit, in Exchange-Traded Products (ETPs) auf digitale Assets zu investieren, öffnet individuelle Wege für eine diversifizierte Anlage, die sich an den neuesten Trends der Finanztechnologie orientiert. Diese Entwicklung könnte mittel- bis langfristig die Akzeptanz und den allgemeinen Umgang mit digitalen Vermögenswerten in der breiten Bevölkerung fördern. Ein weiterer Aspekt, der in der Debatte häufig hervorgehoben wird, ist die mögliche wirtschaftliche Stimulierung durch eine frühzeitige Adoption und Integration von Kryptowährungen in staatliche Finanzsysteme. Digitale Assets bieten nicht nur neue Anlagemöglichkeiten, sondern fördern auch Innovationen im Finanzsektor, schaffen neue Arbeitsplätze und sorgen für zusätzliche Transparenz in der Vermögensverwaltung.
Die Nordkarolinaer Gesetzgebung kann somit als Rahmen dienen, um digitale Technologien sinnvoll und sicher in öffentliche Finanzen einzubinden. Nicht zuletzt hebt der Schritt hervor, wie wichtig sorgfältige regulatorische Rahmenbedingungen sind, um die Chancen der digitalen Finanzwelt zu nutzen und gleichzeitig ihre Risiken zu minimieren. Die Maßnahmen zur Transparenz, Sicherheit und zur Einhaltung rechtlicher Vorgaben sind entscheidend, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Verwaltung öffentlicher Gelder in neuen Anlageklassen zu erhalten. Der Gesetzgebungsprozess in North Carolina zeigt zudem, wie politischer Wille, technologische Innovation und Finanzmarktintegration zusammenwirken können, um die Zukunft des Staatshaushaltes aktiv mitzugestalten. Insgesamt positioniert sich North Carolina mit der Verabschiedung des Digital Assets Investment Act als Vorreiter im Bereich der staatlichen Krypto-Investitionen.
Das Gesetz bietet einen wichtigen Rahmen für die verantwortungsvolle und kontrollierte Integration digitaler Vermögenswerte in den Portfolio-Mix öffentlicher Gelder. Der Erfolg der Umsetzung wird nicht nur für den Bundesstaat, sondern auch als Signal für andere Staaten und Institutionen von großer Bedeutung sein. Die kommenden Monate und Jahre werden zeigen, wie sich die gesetzlichen Neuerungen praktisch auswirken und wie sich die Rolle von Kryptowährungen in der staatlichen Finanzlandschaft weiterentwickelt. Das Engagement North Carolinas steht exemplarisch für den Wandel, den die digitale Finanzwelt für staatliche Investitionen und die öffentliche Verwaltung mit sich bringt.