Investmentstrategie

Hausgemachte Mahlzeiten treiben Campbell’s Wachstum an, während Snacks zurückbleiben

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Home cooking boosts Campbell’s as snacks suffer

Campbell’s erlebt dank eines anhaltenden Trends zum vermehrten Kochen zu Hause ein Umsatzwachstum, während das Geschäft mit Snacks aufgrund zunehmender Konkurrenz und veränderter Konsumgewohnheiten kämpft. Das Unternehmen passt seine Strategien an, um den Herausforderungen des Marktes gerecht zu werden und Chancen im Bereich der Mahlzeiten und Getränke optimal zu nutzen.

Die kulinarischen Gewohnheiten der US-Verbraucher haben sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Insbesondere das verstärkte Kochen zu Hause, das seit Beginn der Pandemie einen Aufwärtstrend verzeichnet, beeinflusst die Umsätze bedeutender Lebensmittelkonzerne. Das Unternehmen Campbell’s, bekannt für seine Suppen und Convenience-Produkte, profitiert derzeit bemerkbar von diesem Trend. Während die Sparte der hausgemachten Mahlzeiten und Getränke steigende Absätze verzeichnet, steht das Snack-Geschäft des Unternehmens unter erheblichem Druck und erleidet deutliche Einbußen. Die aktuelle Geschäftsberichterstattung des Unternehmens offenbart die verschiedenen Herausforderungen und Chancen, mit denen Campbell’s konfrontiert ist, sowie die Schritte, die zur Anpassung unternommen werden.

Der positive Effekt des vermehrten Kochens zu Hause zeigt sich deutlich in den jüngsten Quartalszahlen. Im Zeitraum bis Ende April generierte Campbell’s einen Nettoumsatz von rund 2,5 Milliarden US-Dollar, was eine Steigerung von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Organisch betrachtet, also bereinigt um Wechselkurseffekte und Übernahmen, beträgt das Umsatzwachstum etwa ein Prozent. Maßgeblich für diese Entwicklung war ein günstiger Volumen- und Mix-Effekt von zwei Prozent, der vor allem im Geschäftsbereich für Mahlzeiten und Getränke zum Tragen kam. Hier stieg der Umsatz organisch um sechs Prozent, und das Volumen sowie die Produktmix-Relation zeigten sogar einen Anstieg von sieben Prozent.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass das Segment der Mahlzeiten und Getränke aktuell das Zugpferd innerhalb Campbell’s ist. Im Gegensatz dazu sieht die Situation im Snacks-Bereich weniger positiv aus. Die Absatzmengen und der Umsatz gingen hier organisch um fünf Prozent zurück. Diese Entwicklung hat auch seinen Einfluss auf die Ergebnissituation im Unternehmen. So stieg das Betriebsergebnis im Bereich der Mahlzeiten und Getränke um acht Prozent auf 248 Millionen US-Dollar, während der Snacks-Sektor einen Rückgang von dreizehn Prozent auf 145 Millionen US-Dollar verzeichnete.

Die unterschiedlichen Entwicklungen in diesen beiden Segmenten reflektieren sehr gut die veränderten Konsumverhalten der Verbraucher, die verstärkt Wert auf frische, einfache und gesunde Mahlzeiten legen und weniger zu klassischen Snackprodukten greifen. Der CEO und Präsident von Campbell’s, Mick Beekhuizen, bezeichnet die jüngsten Quartalsergebnisse als „solide“ und betont, dass diese die Erwartungen des Unternehmens übertroffen haben. Er räumt jedoch ein, dass dies teilweise auf einen günstigeren Versandzeitpunkt zurückzuführen sei. Besonders hebt er hervor, dass die Konsumenten zu Hause so intensiv kochen wie seit Anfang 2020 nicht mehr, und dabei verstärkt auf Marken von Campbell’s zurückgreifen, die Wert, Qualität und Bequemlichkeit bieten. Dieses veränderte Verbraucherverhalten unterstreicht den zunehmenden Trend zu mehr Selbstversorgung und hausgemachten Gerichten, der Campbell’s zugutekommt.

Im Bereich der Snacks bemerkt Beekhuizen, dass die Performance innerhalb der Produktpalette uneinheitlich ist. Trotz starker Innovationen und Neueinführungen sieht sich das Unternehmen gezwungen, seine Strategien innerhalb dieses Segments anzupassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Herausforderung besteht darin, die gesamte Markenpalette zu optimieren und gleichzeitig den veränderten Anforderungen und Präferenzen der Verbraucher Rechnung zu tragen, die vermehrt nach gesünderen oder innovativeren Snackoptionen suchen. Auf einer Analysten-Telefonkonferenz wurde Beekhuizen gefragt, ob er optimistisch sei, dass der Trend zum Kochen zu Hause auch langfristig anhalten werde. Er antwortete, dass er aus heutiger Sicht sehr zuversichtlich sei, insbesondere was das Portfolio der Mahlzeiten und Getränke betrifft.

Die Kombination aus dem anhaltenden Interesse der Verbraucher am Kochen zu Hause und der breiten Produktpalette des Unternehmens eröffne gute Wachstumsperspektiven. Allerdings erwartet er nicht, dass das Unternehmen die starken Ergebnisse des aktuellen dritten Quartals direkt wiederholen wird, auch, weil die traditionelle Suppensaison nun abklingt. Dennoch sieht er weiterhin großes Potenzial im Portfolio und Chancen für künftiges Wachstum. Die Gesamtergebnisse des dritten Quartals wurden allerdings durch einen Rückgang des EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) um 35 Prozent auf 161 Millionen US-Dollar beeinträchtigt. Grund hierfür war insbesondere eine einmalige Belastung in Höhe von 150 Millionen US-Dollar, die mit der Marke Snyder’s of Hanover zusammenhängt.

Nach Abzug dieser Belastung stieg das bereinigte EBIT immerhin um zwei Prozent auf 362 Millionen US-Dollar. Dieser Wert zeigt, dass das operative Geschäft trotz der Belastungen stabil geblieben ist. Im Bereich der Nettogewinne waren die Veränderungen noch deutlicher. Das Nettoeinkommen halbierte sich im Vergleich zum Vorjahr von 133 Millionen auf 66 Millionen US-Dollar. Die bereinigten Nettogewinne sanken leicht um drei Prozent auf 218 Millionen US-Dollar.

Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass Campbell’s trotz des positiven Umsatzwachstums mit Herausforderungen im Bereich der Profitabilität kämpft. Die Marke Snyder’s of Hanover, die traditionell besonders die Liebhaber klassischer Bretzelprodukte anspricht, steht weiterhin unter Druck. Auch wenn Campbell’s strategische Maßnahmen ergreift, um sein Sortiment zu straffen und sich stärker auf besser performende Produkte zu konzentrieren sowie in convenience-orientierte Portionen zu investieren, reichten diese Anstrengungen bisher nicht aus, um den starken Wettbewerb und die Kategoriebelastungen vollständig auszugleichen. Die neue Situation veranlasste das Unternehmen dazu, den langfristigen Ausblick abzuwerten und eine Wertminderung des Trademarks in Höhe von 150 Millionen US-Dollar in der Bilanz zu verbuchen. Die Tragweite dieses Schrittes zeigt, wie wichtig es für Campbell’s ist, im Snackgeschäft eine tragfähige und wettbewerbsfähige Position zu finden.

Der Trend zum Kochen zu Hause ist nicht nur ein vorübergehender Effekt der Pandemie, sondern spiegelt auch ein wachsendes Bewusstsein für Ernährung, Gesundheit und bewussten Konsum wider. Viele Verbraucher legen heute mehr Wert auf Zutatenqualität, Frische und die Möglichkeit, Mahlzeiten individuell zuzubereiten. Dieses veränderte Konsumverhalten begünstigt den Absatz von Produktkategorien, die das Kochen erleichtern, wie Suppen, Saucen, Fertigmahlzeiten oder Getränke, die als Basis oder Ergänzung dienen können. Campbell’s guter Ruf in diesen Segmenten und seine kontinuierlichen Innovationen positionieren das Unternehmen daher gut für zukünftiges Wachstum. Im Gegensatz dazu stehen Snacks für eine Kategorie, die stark durch veränderte Lifestyle-Gewohnheiten und einen wachsenden Wettbewerb geprägt ist.

Neue Marktteilnehmer, unterschiedliche Verbraucherpräferenzen und eine steigende Nachfrage nach gesünderen Alternativen stellen Campbell’s vor die Aufgabe, das Sortiment neu auszurichten und Innovationen mit echtem Mehrwert zu schaffen. Gleichzeitig arbeitet das Unternehmen an der Effizienz seiner Markenstrategie, um Kosten zu senken und die Profitabilität zu stärken. Zusammenfassend zeigt sich, dass Campbell’s von den aktuellen Markttrends auf zwei verschiedene Arten betroffen ist. Die verstärkte Hinwendung zu hausgemachten Mahlzeiten öffnet dem Lebensmittelriesen Chancen für Wachstum und Stabilisierung seiner Ertragslage. Gleichzeitig zwingen die Herausforderungen im Snackbereich zu strategischer Neuausrichtung, stärkerer Innovationskraft und effizientem Portfoliomanagement.

Das Unternehmen scheint sich dieser Doppelherausforderung bewusst zu sein und adaptiv auf die unterschiedlichen Marktdynamiken zu reagieren. Die kommenden Monate werden zeigen, wie erfolgreich Campbell’s mit seiner Strategie sein wird, die Vitalität des Mahlzeiten-Geschäfts weiter auszubauen, während parallel die Snacksparte restrukturiert und innovativer gestaltet wird. Die Investitionen in Produktentwicklung, das Reagieren auf Verbrauchertrends sowie eine gezielte Marktpositionierung sind dabei entscheidend. Für Verbraucher und Investoren gleichermaßen bleibt Campbell’s ein interessantes Beispiel dafür, wie sich traditionelle Lebensmittelmarken in einer sich rasch verändernden Konsumlandschaft behaupten können.

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