Die Krypto-Welt blickt gespannt auf die jüngsten Entwicklungen rund um Solana-ETFs (Exchange Traded Funds). Am 13. Juni 2025 reichten gleich sieben potenzielle Anbieter ihre S-1-Anmeldungen bei der US-Börsenaufsicht SEC (Securities and Exchange Commission) ein. Trotz dieses starken Signals von Marktinteresse ist die Chance auf eine kurzfristige Zulassung gering. Branchenexperten wie der ETF-Analyst James Seyffart betonen, dass das Zulassungsverfahren voraussichtlich einen weiteren längeren Austausch zwischen SEC und den Anbietern erforderlich macht, bevor ein grünes Licht erteilt wird.
Die SEC ist bekannt für umfangreiche Prüfungen, die auch im Bereich der Kryptowährungs-ETFs deutlich werden. Die Bitcoin-Spot-ETFs benötigten nach ihrer ersten Antragstellung im Jahr 2013 über ein Jahrzehnt, bis sie Anfang 2024 schließlich freigegeben wurden. Dieses langwierige Prozedere nährt die Vorsicht gegenüber einem schnellen Start der Solana-ETFs. Die eingereichten Antragsteller beinhalten prominente Namen wie Fidelity Investments, 21Shares, Franklin Templeton, Grayscale Investments, Bitwise Investments, Canary Capital und VanEck. Erstaunlich ist, dass alle Einreichungen explizit sogenannte „Staking-Sprachregelungen“ enthalten.
Das bezieht sich auf die Möglichkeit, die Kryptowährung Solana, die auf einem Proof-of-Stake-Konsensmechanismus basiert, zum Staking innerhalb des ETF-Produkts zu verwenden. Diese Komponente bringt eine zusätzliche regulatorische Dimension mit sich, die bisher bei anderen Krypto-ETFs nicht in dieser Form thematisiert wurde. Staking ermöglicht es Anlegern, ihre Coins zu delegieren und dafür Belohnungen zu erhalten, was bei Solana ein wichtiges Feature zur Netzwerkabsicherung und Belohnung ist. Die SEC wird sicherlich genau prüfen, inwiefern das Staking in einem ETF-Konzept sicher und regelkonform umgesetzt werden kann. Es besteht die Möglichkeit, dass sich der Zulassungsprozess für Solana-ETFs mit Staking-Anteilen zeitlich mit der noch ausstehenden Genehmigung von Ether-ETFs (Ethereum) mit Staking überschneidet.
Beide Märkte stehen unter ähnlichen regulatorischen Vorbehalten. Angaben von Analysten zeigen, dass die Wahrscheinlichkeit einer Zulassung im Jahr 2025 durchaus bei 90 Prozent liegen könnte, allerdings ohne exakte Zeitangaben. So bleibt der genaue Zeitpunkt spekulativ. Die SEC hat in der Vergangenheit immer wieder klargemacht, dass umfangreiche Dokumentationen und Transparenzvorgaben notwendig sind. Das „Back and Forth“ – also die mehrfache erneute Einreichung und Überarbeitung der Unterlagen – ist ein Teil dieses Prozesses.
Dabei werden offene Faktoren wie die Bewertung der Sicherheit der verwahrten Kryptowährungen, der Schutz der Anleger und die Handhabung des Stakings hinterfragt. Ein Vergleich mit den Bitcoin-ETFs zeigt, dass selbst dort nach der ersten Einreichung mehrere Monate intensiver Kommunikation nötig waren, bis sie marktreif waren. Solana als Layer-1-Blockchain hat nicht nur durch seine Geschwindigkeit und niedrigen Transaktionskosten für Aufsehen gesorgt, sondern zieht auch von mehreren Seiten enormes institutionelles Interesse an. Ein ETF könnte dadurch als Bindeglied zwischen traditionellem Finanzmarkt und moderner Krypto-Infrastruktur fungieren. Die Einführung eines Spot-Solana-ETFs würde es Investoren erlauben, Solana-Token auf reguliertem Wege über Finanzbörsen zu erwerben, ohne eine eigene Wallet zu verwalten.
Lokale, aber auch institutionelle Anleger könnten dadurch leichter in den Solana-Markt eintauchen. Das Thema Staking obliegt dabei einer weiteren regulatorischen Herausforderung. Während viele Anleger das Staking als zusätzliche Einnahmequelle betrachten, ist unklar, wie die SEC dies im Rahmen eines ETF-Mantels beurteilt. Die Tatsache, dass alle aktuellen Antragsteller dieses Feature mitaufnehmen wollen, spricht für die Bedeutung dieses Elements im Produktdesign. Verschiedene Stimmen aus der Branche sehen Solana an der Spitze einer kommenden Welle von Altcoin-ETFs.
Dies könnte eine deutliche Ausweitung des Angebots an Krypto-basierten Finanzprodukten bedeuten, die sich nicht nur auf die Top-2-Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum beschränken. Die zunehmende Vielfalt im ETF-Bereich könnte damit neue Investoren anlocken und das Krypto-Ökosystem insgesamt reifen lassen. Allerdings mahnen Experten und Analysten zur Geduld. Die bisherige Erfahrung mit Krypto-ETFs zeigt, dass regulatorische Hürden nicht unterschätzt werden sollten. Neben der Einhaltung von Compliance-Vorgaben spielen auch Faktoren wie Marketing, Anlegeraufklärung und die genaue Ausgestaltung der Fondsstruktur eine Rolle beim Zulassungsprozess.
Zusätzlich zu den rechtlichen Aspekten rückt auch die technische Ausgestaltung von Staking und Verwahrung in den Fokus. Die soliden Infrastrukturanbieter müssen nachweisen, dass sie die Sicherheitsstandards erfüllen, um Vertrauen bei institutionellen Anlegern und der SEC zu gewinnen. Die Wette auf eine baldige Zulassung erscheint zwar verlockend, aber realistisch betrachtet wird der Prozess für Spot-Solana-ETFs noch einige Monate in Anspruch nehmen. Dennoch ist die Einreichung der sieben S-1-Dokumente ein bedeutender Meilenstein, der den wachsenden institutionellen Fokus auf Solana unterstreicht. Auch wenn die SEC aktuell noch mit Rückfragen und Neuauflagen nacharbeitet, zeigt der Trend, dass regulierte Krypto-Investitionsmöglichkeiten immer näher rücken.
Anleger sollten die Entwicklungen weiterhin intensiv verfolgen und sich über die Besonderheiten von Staking-ETFs informieren, um fundierte Entscheidungen treffen zu können. In der Summe wird klar, dass Solana-ETFs auf dem Weg zur Marktreife sind, jedoch ist die Zeitspanne bis zur finalen Zulassung noch offen und mit reichlich regulatorischen Diskussionen verbunden. Die kombinierte Betrachtung von Chancen und Herausforderungen macht das Thema für Krypto-Fans, Investoren und Finanzdienstleister gleichermaßen spannend. Ein nächster großer Schritt in der Krypto-Institutionalisierung steht bevor, der allerdings erst mit offiziellen Freigaben durch die SEC vollständig eingeläutet wird.