Rep. Ro Khanna, ein prominentes Mitglied der Demokratischen Partei aus Kalifornien, hat kürzlich in einem Interview auf die potenziellen Gefahren hingewiesen, die mit der Besteuerung von nicht realisierten Kapitalgewinnen verbunden sind. Seine Sichtweise ist besonders relevant, da die Diskussion über Steuern und deren Auswirkungen auf das Unternehmertum in den USA in den letzten Jahren an Intensität gewonnen hat. Khanna argumentiert, dass eine solche Besteuerung nicht nur problematisch, sondern auch kontraproduktiv für die Innovationskraft und das Wirtschaftswachstum sein könnte. Die Idee, nicht realisierte Kapitalgewinne zu besteuern – also Gewinne, die auf dem Papier existieren, aber noch nicht durch den Verkauf von Vermögenswerten realisiert wurden – hat in den politischen Debatten der letzten Zeit an Bedeutung gewonnen.
Befürworter dieser Steuer sehen sie als Möglichkeit, Wohlstand umzuverteilen und die Steuerlast gerechter zu gestalten. Kritiker hingegen warnen vor den negativen Konsequenzen für Unternehmer und Investoren. Khanna betont in seinem Gespräch, dass die steuerlichen Maßnahmen in erster Linie darauf abzielen sollten, wirtschaftliche Aktivitäten zu fördern und nicht abzuwürgen. Er sieht eine Reihe von Herausforderungen, die durch die Besteuerung von nicht realisierten Gewinnen entstehen könnten. Insbesondere für Startups und wachsende Unternehmen könnte die Steuer eine unwillkommene Belastung darstellen.
Unternehmer müssten unter Umständen ihre Firmen verkaufen, um die Steuerschuld zu begleichen, was nicht nur die Gründer enttäuschen würde, sondern auch die gesamte Innovationslandschaft gefährden könnte. Ein zentrales Argument Khannas ist, dass die Besteuerung von nicht realisierten Gewinnen dazu führen könnte, dass Unternehmer gezwungen sind, ihre Unternehmen an größere Firmen zu verkaufen, die über die Ressourcen verfügen, um solche Steuern zu tragen. In einer Zeit, in der Innovation und Unternehmertum als Motoren der Wirtschaft gelten, könnte dies den Wettbewerb beeinträchtigen. Kleinunternehmen und Startups sind oft die Quelle neuer Ideen und Technologien. Wenn diese Unternehmen gezwungen sind, ihren vertrauten Weg aufzugeben und sich größeren Unternehmen anzuschließen, könnte dies die Dynamik des Marktes maßgeblich beeinflussen.
Moderne Unternehmen sind häufig von unsicheren Märkten und schnellen Veränderungen geprägt. Unternehmer arbeiten oft jahrelang an ihrer Vision, und eine plötzliche Steuerlast könnte sie zwingen, ihre langfristigen Pläne zu überdenken. Khanna warnt davor, dass diese Entwicklungen die Bereitschaft verringern könnten, in neue Ideen zu investieren. Wenn Entrepreneurs das Gefühl haben, dass es riskant ist, in Innovationen zu investieren, könnten sie sich statt neuer Projekte für sichere, schnelle Verkäufe entscheiden. Die Konsequenzen könnten weitreichend sein – weniger Startups, weniger Innovation und letztendlich ein stagnierendes Wirtschaftswachstum.
Die autoritäre Herangehensweise, die bei der Besteuerung von nicht realisierten Kapitalgewinnen eingesetzt werden könnte, könnte einige Unternehmer auch davon abhalten, Risiken einzugehen. Viele großartige Ideen beginnen als Risiken, und die Notwendigkeit, Gewinne sofort zu realisieren, könnte dazu führen, dass viele talentierte Gründer abgeschreckt werden. Wenn die Steuerpolitik nicht das Risiko eines Misserfolgs berücksichtigt, könnte dies einen Dämpfer auf den Unternehmergeist haben. In diesem Kontext ist es auch wichtig, die ängstlichen Reaktionen kleiner Unternehmen hinsichtlich dieser möglichen Steuerreform zu betrachten. Die Möglichkeit, dass sie ihre Firmen verkaufen müssen, um steuerliche Verpflichtungen zu erfüllen, verursacht bei vielen Unternehmern Sorgen.
Ein Unternehmer, der seine Firma verkauft, hat nicht nur seine Ideen und Träume aufgegeben, sondern könnte auch das Potenzial für zukünftige Innovationen in seiner Branche einschränken. Ein weiteres Problem, das Khanna anspricht, ist die potenzielle Ungerechtigkeit oder Ungleichheit, die durch eine solche Steuer entstehen könnte. Kleinunternehmer, die möglicherweise geringere liquide Mittel haben als größere Unternehmen, wären in einer deutlich schlechteren Position, wenn es darum geht, diese Steuer zu bewältigen. Das könnte die ohnehin schon bestehenden Ungleichheiten im Geschäftsleben weiter verstärken und dazu führen, dass nur die größeren, finanziell starken Unternehmen in der Lage sind, zu gedeihen. Außerdem stellt Khanna fest, dass es wichtig ist, alternative Lösungen zu finden, die sowohl das Steueraufkommen sichern als auch die Unternehmer in ihrer Entwicklung unterstützen.
Statt einer Besteuerung von nicht realisierten Gewinnen könnte die Politik auf Maßnahmen setzen, die Innovationen fördern und gleichzeitig die Steuerbasis erweitern. Incentives für Forschung und Entwicklung, Steuererleichterungen für Startups oder Investitionsanreize in bestimmten Bereichen könnten Unternehmer unterstützen, ihr Potenzial auszuloten, ohne sie unter unnötigen Druck zu setzen. Abschließend weist Ro Khanna darauf hin, dass das Ziel der Steuerpolitik nicht nur sein kann, Einnahmen zu generieren. Es muss auch darum gehen, ein Ökosystem zu schaffen, in dem Unternehmer florieren können. Die Begeisterung für neue Ideen und Technologien sowie ein günstiges Klima für das Unternehmertum sind entscheidend für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg.
Makroökonomische Stabilität und Wachstum kommen nicht von der Besteuerung solcher unrealisierten Werte, sondern von einer positiven Unterstützung von Unternehmertum und Innovation. Während die Debatte über die Besteuerung von nicht realisierten Kapitalgewinnen weitergeht und unterschiedliche Meinungen geäußert werden, ist es klar, dass die Ansichten von Politkern wie Ro Khanna eine wichtige Stimme in dieser Diskussion darstellen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die politischen Entscheidungen in den kommenden Jahren entwickeln werden und welchen Einfluss diese auf die Unternehmerlandschaft in den USA haben könnten.