Dana White, der Präsident der Ultimate Fighting Championship (UFC), ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten im Mixed Martial Arts (MMA). Seine Entscheidungen prägen nicht nur die Ausrichtung der Organisation, sondern auch die Wahrnehmung und Entwicklung des Sports weltweit. In letzter Zeit wurde viel über die Möglichkeit diskutiert, UFC-Kämpfe vermehrt in großen Stadien abzuhalten. Diesen Plänen widmet sich White jedoch mit Nachdruck und überzeugt davon, dass sich seine Meinung zu Stadionveranstaltungen nicht verändern wird. Die jüngste Gelegenheit, Whites Meinung zum Thema zu hören, bot sich nach seinem Besuch bei WrestleMania 41 im Allegiant Stadium in Las Vegas.
Dort verfolgte er die Großveranstaltung mit mehr als 124.000 Fans. Das Event beeindruckte durch die Atmosphäre, die hohe Zuschauerzahl und den Einsatz moderner Technik. Trotzdem bleibt White skeptisch gegenüber der Idee, UFC-Kämpfe in solchen riesigen Arenen auszutragen. Bei der anschließenden Pressekonferenz nach UFC Kansas City, das in der T-Mobile Center Arena stattfand, brachte Dana White seine Haltung klar zum Ausdruck.
Er erklärte, dass er zwar die Energie des Publikums in Stadionereignissen anerkenne, es ihm aber persönlich nicht zusage. Die Atmosphäre in Arenen sei intensiver und das Erlebnis für den Zuschauer oft qualitativ hochwertiger. White präferiert kleinere, übersichtlichere Veranstaltungsorte, die es den Fans erlauben, den Kampf unmittelbarer und mit voller Intensität zu erleben. Das Argument, dass mehr Zuschauer in einem Stadion eine bessere Stimmung erzeugen, hält White nicht für überzeugend genug. Er bringt zum Ausdruck, dass die Anzahl der Fans nicht der alleinige Faktor für ein gelungenes Event sei.
Vielmehr liege der Fokus darauf, den Zuschauern ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis zu bieten. Dabei gehe es nicht nur um die visuellen Eindrücke, sondern auch um das Gefühl, Teil eines intensiven und persönlichen Kampfgeschehens zu sein. Dana White unterstreicht, dass sein Hauptziel darin besteht, den Fans ein Erlebnis zu bieten, das sie am Samstagabend mit dem Eindruck zurücklässt, „glücklich, die Veranstaltung besucht zu haben.“ Es geht ihm darum, Enttäuschungen zu vermeiden und sicherzustellen, dass jeder Besucher das Gefühl hat, etwas Besonderes erlebt zu haben. Dieses Ziel sei seiner Meinung nach besser in Arenen als in riesigen Stadien zu erreichen.
Rückblickend hat die UFC bereits mehrere Versuche unternommen, große Stadionkämpfe zu veranstalten. Dabei stehen vor allem UFC 129, das 2011 im Rogers Centre in Toronto stattfand, und UFC 243, das 2019 im Marvel Stadium in Melbourne ausgetragen wurde, im Fokus. Beide Events verzeichneten Zuschauerzahlen im fünfstelligen Bereich, waren kommerziell erfolgreich und zogen globale Aufmerksamkeit auf sich. Dennoch blieben die Herausforderungen nicht aus. Die Größe der Veranstaltungsorte führte oft zu einer geringeren Nähe der Fans zum Geschehen und zu Schwierigkeiten bei der Schaffung einer dichten und elektrisierenden Atmosphäre, die für den MMA-Sport charakteristisch ist.
Diese Erfahrungen spielen eine wesentliche Rolle in Whites Entscheidung. Er meint, dass die UFC durch die Konzentration auf Hallen eine engere Kommunikation zwischen Kämpfern und Fans ermöglicht und so die Immersion der Zuschauer maximiert. Die Arena bietet die Möglichkeit, Licht, Sound und andere Effekte gezielter einzusetzen, um Spannung aufzubauen und die Kämpfe visuell wie emotional zu einem Highlight zu machen. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die technische Umsetzung. Die UFC ist bekannt für ihre innovativen Inszenierungen und beeindruckenden Produktionstechniken.
In großen Stadien sei die logistische Herausforderung größer und die Wirkung dieser Elemente lasse oft nach, wenn die Distanz zwischen Zuschauer und Kampf zu groß werde. Dana White betont deshalb den Wunsch, eine Show zu liefern, die jeden in der Arena und auch die Millionen von Fernseh-Zuschauern gleichermaßen begeistert. Die Entscheidung gegen Stadionevents steht auch in Verbindung mit wirtschaftlichen Überlegungen. Zwar können große Stadien theoretisch mehr Ticketverkäufe generieren, doch gleichzeitig steigen die Kosten für die Organisation, Sicherheit und Produktion erheblich an. Zudem sei es laut White unabdingbar, dass die Fan-Erfahrung im Vordergrund steht und nicht einzig die finanziellen Vorteile.
Die UFC berücksichtigt damit sowohl die kurz- als auch langfristigen Auswirkungen auf ihre Marke und ihren Ruf. Zudem wird stets das Gesamtkonzept berücksichtigt: Es ist für die UFC wichtiger, die Qualität der Fight Cards und die Highlights des Abends zu fokussieren, als allein auf die Größe der Venue zu setzen. Ein erstklassiges Line-up und Kämpfe mit Spannungspotenzial sorgen laut White dafür, dass Fans unabhängig von der Veranstaltungsgröße begeistert sind. Somit betrachtet der UFC-Chef die Wahl der passenden Location als Komponente, die das Gesamtpaket abrundet und unterstützt. Im Zuge dieser Haltung äußerte Dana White auch den Wunsch, regelmäßig besondere und innovative Events abseits der konventionellen Vorgehensweise zu inszenieren.
Dabei geht es ihm um die Schaffung einmaliger Erlebnisse, die über „normale“ Shows hinausgehen und neue Maßstäbe im MMA-Sport setzen. Diese Vision widerspricht jedoch nicht der Skepsis gegenüber Stadien, da Exklusivität und Einzigartigkeit auch in kompakteren Räumen erreicht werden kann. Die UFC hat in den vergangenen Jahren auch international expandiert und Veranstaltungen in unterschiedlichen Ländern ausgerichtet. Bei diesen Events stand nicht die Größe der Venue im Vordergrund, sondern die Regionalität und Nähe zum lokalen Publikum. Das habe die Verbindung zwischen Fans und Kämpfern gestärkt und neue Märkte erschlossen.
Diese Strategie entspricht Whites Fokus auf qualitative Erlebnisse vor Ort. Dana Whites Standpunkt ist außerdem ein Zeichen für das Bewusstsein, dass das UFC-Publikum unterschiedlich ist. Während einige Fans großen Events mit gigantischer Kulisse den Vorzug geben, schätzen viele andere den intensiven und unmittelbaren Kontakt, den eine Arena besser ermöglicht. Die UFC versucht also, beiden Gruppen gerecht zu werden, indem es zwar gelegentlich Großveranstaltungen gibt, doch Arena-Events dominieren. Zum Abschluss lässt sich festhalten, dass Dana White klare Prioritäten bei der Gestaltung von UFC-Kampfveranstaltungen setzt.
Trotz der Faszination für große Menschenmengen und spektakuläre Kulissen sieht er die Zukunft des Kampfsports vor allem in der Schaffung von hochwertigen und emotional mitreißenden Erlebnissen in Hallen. Die Entscheidung beruht auf langjährigen Erfahrungen, Kundenorientierung und einem Verständnis für die Dynamik, die den MMA-Sport ausmacht. Obwohl UFC-Stadionevents mit großer Strahlkraft durchaus ihren Platz in der Geschichte der Promotion haben, zeigt Dana Whites konsequente Haltung, dass Qualität und Atmosphäre für den Erfolg wichtiger sind als bloße Zahlen. Für Fans bedeutet dies, dass das Gefühl, Teil eines großen, mitreißenden Kampfabends zu sein, auch künftig verstärkt in den Arenen und kleineren Veranstaltungsorten erlebt werden kann – mit allen emotionalen Facetten, die den Sport so besonders machen.