Institutionelle Akzeptanz

Coinbase vor Herausforderungen: Warum der Rückgang im Einzelhandel den Gewinn drückt und was Anleger wissen sollten

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Coinbase Earnings Pain Likely as Retail Activity Slumps, Wall Street Analysts Warn

Die neuesten Prognosen von Wall Street Analysten zeichnen ein düsteres Bild für Coinbase. Aufgrund der nachlassenden Aktivität im Einzelhandel erwarten Experten sinkende Gewinne bei der führenden Krypto-Börse.

Coinbase, eine der größten und bekanntesten Kryptowährungsbörsen der Welt, steht vor erheblichen Herausforderungen, die sich in den kommenden Quartalsergebnissen offenbaren könnten. Zahlreiche Analysten von renommierten Finanzinstituten wie Barclays, JPMorgan, Compass Point und Oppenheimer haben ihre Gewinn- und Umsatzerwartungen zuletzt nach unten korrigiert. Der hauptsächliche Grund dafür ist der deutliche Rückgang der Einzelhandelsaktivität innerhalb des Krypto-Handels, insbesondere bei den privaten Anlegern, die traditionell eine der wesentlichen Einnahmequellen für die Börse darstellen. Während institutionelle Akteure und stabile Einnahmequellen wie USDC-Zinsen und Blockchain-Staking gewisse Stabilität einbringen, bleiben die Aussichten für die profitabelsten Geschäftsbereiche von Coinbase angespannt. Analystenschätzungen prognostizieren, dass Coinbase die Erwartungen des Marktes bei den ersten Quartalsergebnissen verfehlen könnte.

Die Gewinne je Aktie (EPS) sollen von 2,26 US-Dollar im vierten Quartal 2024 auf etwa 1,93 US-Dollar zurückgehen, während der Gesamtumsatz von 2,27 Milliarden US-Dollar auf rund 2,1 Milliarden US-Dollar sinken könnte. Diese Zahlen stehen im starken Kontrast zum Vorjahreszeitraum, in dem Coinbase noch einen EPS von 4,40 US-Dollar und einen Umsatz von 1,2 Milliarden US-Dollar melden konnte. Der erwartete Handelsvolumenrückgang von 439 Milliarden US-Dollar im Quartal auf etwa 403,8 Milliarden US-Dollar unterstreicht die schwächere Handelsbereitschaft, die vor allem unter Einzelhandelsinvestoren zu beobachten ist. Besonders auffällig ist die Einschätzung von JPMorgan, die das EPS auf 1,59 US-Dollar senkten und die Handelsvolumina des Unternehmens um 10 Prozent zurückgingen sehen. Die Gesamtmarktkapitalisierung der Kryptowährungen fiel im gleichen Zeitraum sogar um 17 Prozent.

Trotz dieser negativen Entwicklungen betonen die Analysten, dass kontrollierte Kostenstrukturen und stabile Umsätze aus Abonnements – wie jene für USDC-Zinsen – das Unternehmen gegen stärkere Verluste absichern könnten. Barclays und Compass Point sind hingegen pessimistischer und haben ihre Prognosen noch weiter heruntergesetzt. Barclays spricht von einer deutlichen Marktabkühlung seit Jahresbeginn, wobei das Handelsvolumen der Einzelhandelskunden nur bei etwa 69 Milliarden US-Dollar liegt. Dieser Wert liegt deutlich unter den Markterwartungen von fast 80 Milliarden US-Dollar. Compass Point sieht noch größere Risiken, da die zunehmende Verlagerung von Handelsaktivitäten hin zu dezentralen Börsen (DEXs) vor allem im Einzelhandelssegment für Probleme sorgt.

Diese DEXs, die oft auf Blockchains wie Solana oder auch auf Coinbase-eigenen Plattformen wie Base operieren, bieten schnellere und günstigere Transaktionen, was viele private Anleger anzieht. Dies führt zu einem Verlust von Marktanteilen für Coinbase im wichtigen Einzelhandelssegment. Compass Point hat daher die Empfehlung für die Aktie auf „Verkaufen“ herabgesetzt und warnt davor, dass sich der Rückgang der Einzelhandelsaktivität im zweiten Quartal fortsetzen könnte. Parallel dazu zeigen Vergleichswerte von anderen Plattformen wie Robinhood, dass auch diese unter dem Abkühlen der Märkte leiden. Robinhood meldete beispielsweise einen Rückgang der transaktionsbasierten Einnahmen um 13 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, was die allgemeine Zurückhaltung der Händler deutlich macht.

Trotz der vorherrschenden Negativtrends gibt es auch Bereiche, in denen Coinbase positive Entwicklungen vorweist. Insbesondere das Wachstum bei stabilen Kryptowährungen, allen voran USDC, sorgt für zusätzliche Einnahmeströme, die bislang stark zum Schutz der Gesamteinnahmen beigetragen haben. Während der Marktwert von USDC im betrachteten Quartal um 42 Prozent wuchs, stiegen auch die damit verbundenen Einnahmen von Coinbase. Barclays schätzt den Anteil der USDC-bezogenen Umsätze für das erste Quartal auf rund 304 Millionen US-Dollar. Auch Compass Point bestätigt, dass die wachsenden Einnahmen aus USDC den Rückgang bei den Staking-Umsätzen, der durch den fallenden Etherpreis bedingt ist, teilweise ausgleichen konnten.

Oppenheimer stellt fest, dass Coinbase trotz des Volumenrückgangs Marktanteile im US-Spot-Trading gewinnen konnte, was als positives Signal gewertet wird. Allerdings ist unklar, ob diese Marktanteilsgewinne ausreichen werden, um die Abwanderung privater Händler und den damit verbundenen Umsatzrückgang langfristig zu kompensieren. Die steigende Konkurrenz durch dezentrale Börsen und alternative Handelsplattformen wird weiterhin als Herausforderung eingestuft. Die langfristigen Aussichten hängen stark davon ab, wie schnell sich der Einzelhandelsmarkt erholt und wie Coinbase auf die wachsenden Wettbewerbskräfte reagiert. Analysten betonen, dass ein schneller Wiedereinstieg vieler privater Anleger aufgrund der jüngsten Verluste und des zunehmenden Misstrauens gegenüber Kryptowährungen eher unwahrscheinlich ist.

Anleger sind vorsichtig und harren ab, bis sich die Marktlage stabilisiert und signifikante Erholungszeichen sichtbar werden. Die Kursentwicklung der Coinbase-Aktie reflektiert diese Unsicherheit. Seit Jahresbeginn ist die Aktie um etwa 23 Prozent gefallen und bewegt sich aktuell bei rund 198 US-Dollar. Im Gegensatz dazu hat Bitcoin trotz der stärkeren Volatilität einen leichten Zuwachs von knapp 3,8 Prozent auf rund 97.000 US-Dollar verzeichnet, was darauf hindeutet, dass institutionelle Anleger und Langfristinvestoren weiterhin Interesse an der führenden Kryptowährung zeigen.

Zusammengefasst zeigt sich, dass Coinbase in einem sich wandelnden Krypto-Umfeld operiert, das sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Die negative Entwicklung im Einzelhandelsgeschäft belastet die kurzfristigen Ertragszahlen, doch stabile Einnahmequellen und das Wachstum im Bereich der stabilen Coins wirken als Puffer. Die größte Herausforderung bleibt jedoch der Wettbewerbsdruck durch dezentralisierte und kostengünstigere Alternativen sowie das zögerliche Verhalten der privaten Anleger. Coinbase wird in den kommenden Monaten genau beobachten müssen, wie es diesen Herausforderungen begegnet und welche Strategien es entwickelt, um nachhaltig profitabel zu bleiben. Für Investoren und Marktbeobachter gilt es, die kommenden Quartalszahlen und Unternehmensmeldungen aufmerksam zu verfolgen, um die weitere Entwicklung besser einschätzen zu können.

Zudem bleibt der Gesamtmarkt für Kryptowährungen starken Schwankungen unterworfen, die sich unmittelbar auf die Handelsaktivitäten und somit auf die Umsatz- und Gewinnlage von Coinbase auswirken. Die kommenden Monate dürften daher richtungsweisend für die Positionierung der Börse im umkämpften Krypto-Handelsmarkt sein.

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