Interviews mit Branchenführern

Iran-Israel-Konflikt: Wie sich die Krise auf den Ölpreis auswirkt

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Iran and Israel crisis: what does it mean for the price of oil?

Der Konflikt zwischen Iran und Israel führt zu Unsicherheiten auf den Ölmärkten und beeinflusst den globalen Ölpreis. Ein umfassender Überblick über die Ursachen der Krise, ihre Auswirkungen auf die Ölversorgung sowie die möglichen Entwicklungen auf den Energiemarkt.

Die jüngsten Eskalationen zwischen Iran und Israel haben weltweit Besorgnis ausgelöst, insbesondere auf den Energiemärkten. Die Spannungen in einer der geopolitisch sensibelsten Regionen der Welt wirken sich unmittelbar auf die Rohölpreise aus, denn der Mittlere Osten spielt eine zentrale Rolle bei der globalen Ölversorgung. Das explosive Machtspiel zwischen den beiden Ländern hat bereits den größten Ein-Tages-Anstieg der Ölpreise in den letzten drei Jahren verursacht und könnte die Entwicklung der Ölpreise in den kommenden Monaten maßgeblich bestimmen. Seit Beginn des Juni sind die Preise für Brent-Rohöl um etwa zehn US-Dollar pro Barrel gestiegen und erreichten an einem Freitag einen Höchststand von 78 US-Dollar. Dieser Preissprung wird vor allem durch die wachsenden Ängste vor einem möglichen Ausfall iranischer Ölexporte sowie einem generellen Rückgang der Ölströme aus dem gesamten Nahen Osten ausgelöst.

Obwohl die Preise aktuell etwas auf rund 72 US-Dollar pro Barrel gefallen sind, bleibt die Situation fragil, insbesondere vor dem Hintergrund der noch schwelenden Ukraine-Krise, die 2022 den Ölpreis bereits auf rund 115 US-Dollar ansteigen ließ. Der Schlüssel zur Preisentwicklung liegt in der Frage, wie stark und wie lange sich der Konflikt zwischen Iran und Israel noch verschärfen wird. Finanzinstitute und Marktanalysten warnen davor, dass eine Eskalation zu einem dramatischen Anstieg der Ölpreise führen könnte. Experten der Deutschen Bank prognostizieren, falls sich die Lage deutlich verschlimmert und die Schifffahrtsrouten im Persischen Golf, insbesondere die strategisch wichtige Straße von Hormus, blockiert werden, könnte der Ölpreis auf bis zu 120 US-Dollar pro Barrel steigen. Eine solche Blockade würde den globalen Ölfluss erheblich beeinträchtigen, da ein Fünftel des weltweiten Ölhandels durch diesen nur 21 Meilen breiten Engpass läuft.

Allerdings sehen die meisten Analysten diese worst-case-Szenarien als eher unwahrscheinlich an. Die Deutsche Bank geht davon aus, dass der Markt bereits mit dem Risiko iranischer Produktionsausfälle gerechnet hat. Deshalb könnte der Preis in der Nähe des aktuellen Niveaus von etwa 75 US-Dollar verbleiben, sofern keine weiteren Verschärfungen eintreten. Eine ähnliche Einschätzung stammt von der international renommierten Beratungsfirma Rystad Energy, die davon ausgeht, dass die USA durch ihre diplomatischen Bemühungen zumindest eine gewisse Stabilität gewährleisten könnten, die den Ölpreis unterhalb von 80 US-Dollar hält. Die Straße von Hormus erhält besondere Aufmerksamkeit von Marktteilnehmern und Energieexperten.

Sie ist eine der wichtigsten Wasserstraßen für den globalen Öl- und Gastransport, durch die rund 20 Prozent der weltweiten Ölversorgung und Liquefied Natural Gas (LNG) fließen. Iran, das täglich etwa 3,4 Millionen Barrel Öl produziert und die Hälfte davon exportiert, könnte bei einer Eskalation versuchen, den Schiffsverkehr zu blockieren – eine wiederkehrende Drohung, die in der Vergangenheit bereits zu Unsicherheiten geführt hat. Auch wenn eine vollständige Schließung der Hormusstraße momentan als unwahrscheinlich gilt, üben entsprechende Ankündigungen enormen Druck auf die Märkte aus. China ist der größte Abnehmer iranischen Öls, was die Bedeutung dieser Exporte nicht nur für die Region, sondern für die globale Wirtschaft unterstreicht. Ein Ausfall iranischer Lieferung hätte somit auch weitreichende politische und wirtschaftliche Folgen, die über den Energiesektor hinausgehen könnten.

Die Abhängigkeit vieler Länder von Ölimporten aus dem Nahen Osten macht die Region besonders anfällig für geopolitische Spannungen. Die aktuelle Situation erinnert an frühere Krisen, in denen Konflikte am Persischen Golf den Ölmarkt mit plötzlichen und teilweise dramatischen Preissprüngen reagierten. Die globalen Lieferketten sind heute zwar diversifizierter als in der Vergangenheit, dennoch bleibt die Rohölförderung aus dem Nahen Osten ein entscheidender Faktor im weltweiten Energiemix. Am deutlichsten zeigte sich dies 2022 im Zuge des Russland-Ukraine-Krieges, als die Preise für Öl und Gas zeitweise unerwartet stark anstiegen und zu erhöhter Inflation und wirtschaftlicher Verunsicherung weltweit beitrugen. Nicht zu vernachlässigen sind auch politische Maßnahmen der USA und anderer Großmächte, die versuchen, den Konflikt zu entschärfen und die Ölversorgung durch strategische Reserven und internationale Diplomatie zu stabilisieren.

Die amerikanische Regierung verfolgt ein doppeltes Ziel: einerseits die Unterstützung Israels in der Auseinandersetzung, andererseits die Vermeidung einer regionalen Eskalation, die den Ölmarkt massiv beeinträchtigen könnte. Solange diese Balance gehalten wird, dürften die Ölpreise zwar volatil bleiben, aber ohne die dramatischen Ausschläge, die ein vollständiger Ausfall der Hormus-Passage mit sich bringen würde. Für Unternehmen und Verbraucher weltweit hat die Entwicklung erhebliche Auswirkungen. Steigen die Ölpreise weiter, verteuern sich nicht nur Benzin und Diesel, sondern auch zahlreiche Produkte und Dienstleistungen, die auf Energie angewiesen sind. Dies kann zu einem Inflationsanstieg führen und das Wirtschaftswachstum hemmen.

Gleichzeitig verstärkt ein hoher Ölpreis den Druck auf Regierungen, ihre Energiestrategien zu überdenken und möglicherweise schneller auf erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu setzen. Vor diesem Hintergrund beobachten Ökonomen, Analysten und politische Entscheidungsträger die Lage mit großer Aufmerksamkeit. Die potenziellen Risiken und Unsicherheiten erfordern eine flexible und vorausschauende Planung sowohl in den politisch-strategischen als auch in den wirtschaftlichen Bereichen. Die enge Verflechtung von geopolitischen Entwicklungen und Ölmarkt zeigt exemplarisch, wie wichtig stabile internationale Beziehungen und diplomatische Lösungsansätze für die globale Energieversorgung und wirtschaftliche Stabilität sind. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Iran-Israel-Konflikt den Ölpreis aktuell nach oben treibt und die Marktteilnehmer in Alarmbereitschaft versetzt hat.

Während das Worst-Case-Szenario einer Sperrung der Straße von Hormus die Preise auf Rekordniveau treiben könnte, halten Experten es momentan für wahrscheinlicher, dass die Preise sich auf einem höheren, aber kontrollierbaren Niveau bewegen – sofern keine weiteren Eskalationen eintreten. Die kommenden Wochen und Monate werden entscheidend sein, um abzuschätzen, in welche Richtung sich die Situation entwickelt und welche Auswirkungen dies langfristig auf den globalen Ölmarkt hat. Beobachter sollten insbesondere die regionale Sicherheit, politische Verhandlungen und die Verfügbarkeit alternativer Ölquellen im Auge behalten, um die Preisentwicklung besser einschätzen zu können.

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