Die Bitcoin-Blockchain erlebt derzeit eine bedeutende Entwicklung. Die Hashrate, ein Maß für die gesamte Rechenleistung, die zum Schürfen und Verarbeiten von Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk eingesetzt wird, hat erstmals die Marke von 700 Exahashes pro Sekunde (EH/s) überschritten. Dies stellt ein neues Rekordhoch dar und unterstreicht die zunehmende Stärke und Effizienz des Netzwerks wenige Monate nach der letzten Halbierung im April 2024. Gleichzeitig nehmen öffentlich gelistete Bitcoin-Mining-Unternehmen immer größeren Einfluss und haben ihren Anteil an der gesamten Hashrate des Netzwerks deutlich ausgeweitet. Dies hat weitreichende Auswirkungen für Miner, Investoren und die breitere Krypto-Community.
Die Hashrate spiegelt die kollektive Rechenleistung aller Miner wider, die am Bitcoin-Netzwerk teilnehmen. Ein Wert von über 700 EH/s bedeutet, dass enorme Mengen an Computerressourcen tagtäglich darauf verwendet werden, den Konsensmechanismus aufrechtzuerhalten, neue Bitcoins zu generieren und Transaktionen zu validieren. Seit der letzten Bitcoin-Halbierung stieg die Hashrate um fast 13 Prozent. Diese Halbierung senkte die täglichen Blockbelohnungen von 900 Bitcoin auf 450 Bitcoin, was für viele Miner eine Herausforderung darstellt, da sich der Wettbewerb um begrenzte Einkommen verschärft. Parallel zu diesem Anstieg der Hashrate zeigt sich ein markanter Trend: Die größten öffentlich gelisteten Mining-Unternehmen erhöhen ihren Anteil an der gesamten Netzwerkleistung beträchtlich.
Im September 2024 trugen zwölf der führenden börsennotierten Miner knapp 29 Prozent zur Gesamthashrate bei, was einem Anteil von über 200 EH/s entspricht. Dies ist ein Anstieg von nahezu zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr und unterstreicht eine wachsende Dominanz großer Mining-Konzerne auf dem globalen Markt. Analysten wie Sebastian Ski weisen darauf hin, dass die öffentlichen Miner zunehmend Marktanteile von kleineren, privaten oder unabhängigen Minern übernehmen. Unter den größten Gewinnern in diesem Segment befinden sich Unternehmen wie CleanSpark, MARA Holdings, Riot Platforms und IREN. Diese Firmen konnten in den vergangenen zwölf Monaten signifikantes Wachstum verzeichnen und ihren Betrieb durch Investitionen in modernste Mining-Technologie und kosteneffiziente Energiequellen ausbauen.
Dies spiegelt die hohe Kapitalintensität der Branche wider. Bitcoin-Mining ist ein hart umkämpftes Geschäft, bei dem der Wettbewerb um Profitabilität durch steigende Betriebskosten, insbesondere die Strompreise, geprägt ist. Gleichzeitig führen regelmäßige Halbierungen der Blockbelohnungen dazu, dass kleinere oder ineffizient arbeitende Miner unter wirtschaftlichem Druck stehen und ihre Rechenleistung vom Netz nehmen müssen. Die Profitabilität des Bitcoin-Minings spiegelt sich auch im sogenannten Hashprice wider, der angibt, wie viel Bitcoin ein Miner pro eingesetztem Rechenleistungseinheit generieren kann. Im Oktober 2024 stieg der Hashprice zum ersten Mal seit zwei Monaten auf über 50 US-Dollar pro Petahash, angetrieben durch einen Preisanstieg von Bitcoin auf rund 68.
000 US-Dollar sowie einen kräftigen Anstieg der Transaktionsgebühren. Insbesondere trug das On-Chain-Minting des Runes-Protokolls dazu bei, dass Transaktionsgebühren an einem einzigen Tag über 50 Prozent des Gesamtvolumens ausmachten. Diese höhere Rentabilität motiviert Miner, ihre Kapazitäten auszubauen und ihren Anteil am Netzwerk zu erhöhen. Eine unmittelbare Folge des steigenden Hashratenwerts ist die bevorstehende Erhöhung der Miningschwierigkeit. Bitcoin passt die Schwierigkeit des Mining-Prozesses alle 2016 Blöcke an, um sicherzustellen, dass im Schnitt alle zehn Minuten ein neuer Block erzeugt wird.
Steigt die Hashrate, erhöht sich auch die Schwierigkeit, wodurch das Mining herausfordernder und weniger profitabel für weniger effiziente Miner wird. Am 23. Oktober 2024 wird eine Schwierigkeitsanpassung von voraussichtlich über vier Prozent erwartet. Die Entwicklung wirft wichtige Fragen hinsichtlich Dezentralisierung und Marktkonzentration auf. Die Tatsache, dass öffentlich gelistete Miner, oft multinationale Unternehmen mit Zugang zu Kapitalmärkten, wachsenden Einfluss gewinnen, sorgt für Diskussionen über die Zukunft der Netzwerksicherheit und -unabhängigkeit.
Einerseits kann das Engagement großer Institutionen für Stabilität und Investitionen sorgen, andererseits besteht das Risiko, dass das Mining zunehmend monopolistische Züge annimmt und die Dezentralisierung leidet. Trotz des harten Wettbewerbssektors zeigen einige Unternehmen bemerkenswerte Wachstumspotenziale und Innovationsfähigkeit. Sie investieren stark in effizientere Mining-Hardware, nutzen erneuerbare Energiequellen und optimieren Produktionsprozesse, um Kosten zu senken. Dies stärkt ihre Position gegenüber kleineren Marktakteuren, die oft mit höheren Betriebskosten und geringerer Effizienz kämpfen. Für Investoren und Marktteilnehmer ist die Entwicklung der Bitcoin-Hashrate ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Netzwerks.
Ein steigender Hashrate-Wert signalisierte bislang, dass das Netzwerk widerstandsfähig ist und aktiv genutzt wird. Zudem deutet er auf wachsende Zuversicht der Miner in die langfristige Wertentwicklung von Bitcoin hin. Gleichzeitig sollten Anleger die Risiken beobachten, die durch Konzentrationseffekte und regulatorische Änderungen entstehen könnten. Abschließend lässt sich sagen, dass der neue Rekord der Bitcoin-Hashrate ein Meilenstein für den PoW-basierten Kryptowährungsmarkt ist. Öffentliche Miner prägen zunehmend die Landschaft, treiben Innovationen voran und setzen Maßstäbe für Effizienz und Profitabilität.
Die kommenden Monate werden zeigen, wie sich das Kräfteverhältnis zwischen großen und kleinen Marktteilnehmern entwickelt und welche Auswirkungen dies auf die Sicherheit, Dezentralisierung und Wettbewerbsfähigkeit des Bitcoin-Netzwerks hat.