Historic England hat mit dem Start des Local Heritage Hub eine innovative digitale Plattform geschaffen, die darauf abzielt, die vielfältigen und oftmals verborgenen Geschichten aus allen Ecken des Landes zu erschließen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Mit fast 400 individuell gestalteten Webseiten für jede Grafschaft, Stadt, jeden Bezirk, bedeutende Orte und Nationalparks in England eröffnet diese Initiative eine neue Möglichkeit, lokale Geschichte auf spannende und interaktive Weise zu erleben. Die Bedeutung von lokalem Kulturerbe für Gemeinschaften kann nicht genug betont werden. Neben der Bewahrung wichtiger Baudenkmale und historischer Stätten bietet das gemeinsame Wissen um die Vergangenheit einer Region einen sozialen Kitt, der Identität, Zusammengehörigkeitsgefühl und Stolz fördert. Das Local Heritage Hub verfolgt genau dieses Ziel, indem es durch vielfältige multimediale Inhalte wie historische Luftaufnahmen, kuratierte Sammlungen von denkmalgeschützten Gebäuden, Videos, Blogs und Podcasts die Vergangenheit ins Heute holt.
Eine der herausragenden Stärken des Local Heritage Hub ist seine Zugänglichkeit und Benutzerfreundlichkeit. Ob man nun an der Geschichte seines Heimatdorfes interessiert ist oder tiefere Einblicke in die Entwicklung seiner Stadt sucht – die Plattform bietet jedem die Möglichkeit, sich über die eigene Umgebung zu informieren und dabei versteckte Aspekte zu entdecken, die oftmals in traditionellen Lokalgeschichten noch unentdeckt bleiben. Die visuellen Materialien, insbesondere die historischen Luftaufnahmen, zeigen eindrucksvoll, wie sich Landschaften und Siedlungen über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg verändert haben. Parallel zu diesen visuellen Eindrücken bereichern eingehende Artikel und persönliche Erzählungen die Nutzererfahrung. Sie tauschen Fakten mit lebendigen Geschichten aus, die das kulturelle und soziale Leben vergangener Zeiten wiederaufleben lassen.
Diese Vielschichtigkeit macht den Reiz der neuen Plattform aus und ermöglicht es, Geschichte nicht nur als eine Ansammlung von Daten zu begreifen, sondern als Dynamik, die das tägliche Leben geprägt hat und weiterhin prägt. Die Idee hinter dem Local Heritage Hub ist auch in aktuellen Umfragen gut begründet. Laut einer Zwischenumfrage von Savanta im August 2024 wünschen sich 71 Prozent der Bevölkerung eine stärkere Anerkennung ihres lokalen Erbes. Fast 60 Prozent bestätigen, dass das Bewusstsein für lokale Geschichte ihr tägliches Leben bereichert. Diese Zahlen spiegeln eine intensive Sehnsucht nach mehr Verankerung in der eigenen Region wider.
Historic England stellt mit dem Local Heritage Hub eine Plattform bereit, die diese Wünsche aufgreift und erfüllt. Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist, dass das Local Heritage Hub nicht als starres Archiv fungiert, sondern kontinuierlich erweitert wird. Neue Orte, weitere Informationen und unterschiedliche redaktionelle Sektionen werden regelmäßig hinzugefügt. So bleibt die Plattform stets aktuell und wächst organisch mit dem Interesse und den Beiträgen der Gemeinschaft. Diese flexible und dynamische Struktur schafft auch Raum für Bürgerbeteiligung, die das Engagement für den Erhalt des kulturellen Erbes vor Ort weiter verstärkt.
Der interaktive Charakter des Local Heritage Hub trägt dazu bei, dass Geschichte nicht als statisches und abstraktes Konzept wahrgenommen wird, sondern als lebendige und für jeden zugängliche Erfahrung. Gerade junge Menschen, die in einer digitalen Welt aufwachsen, können über die multimedialen Angebote einen direkten Zugang zu historischen Inhalten finden und so eine tiefere Verbindung zur eigenen Herkunft entwickeln. Damit leistet die Plattform auch einen wichtigen Beitrag zur generationsübergreifenden Vermittlung von Wissen und zur nachhaltigen Kulturerhaltung. Historische Stätten und architektonisches Erbe sind weiterhin zentrale Elemente der Plattform. Beispielhaft genannt seien hier denkmalgeschützte Gebäude wie das Saltdean Lido in Brighton and Hove, das im Jahr 2024 von der sogenannten Heritage at Risk Liste entfernt wurde – ein Erfolg, der sowohl den Denkmalschützern als auch der Gemeinschaft vor Ort zu verdanken ist.
Solche Erfolgsgeschichten zeigen, wie wichtig es ist, lokale Aufmerksamkeit zu schaffen und das Bewusstsein für den Schutz historischer Zeugnisse zu stärken. In ihrem gemeinsamen Statement betonen Claudia Kenyatta und Emma Squire, die Regionaldirektorinnen von Historic England, wie sehr sie sich darauf freuen, neue Wege der Auseinandersetzung mit lokalem Erbe zu erkunden und die stetige Entwicklung des Local Heritage Hub zu begleiten. Die Plattform unterstützt nicht nur das individuelle Nachforschen, sondern lädt auch zum Dialog ein, indem sie Gesprächsanlässe rund um die lokalen Geschichten schafft und gemeinschaftliche Erinnerungen fördert. Das Thema lokal geprägter Geschichte erfährt vor allem in einer Zeit zunehmender Globalisierung und gesellschaftlicher Veränderung eine neue Relevanz. Die Möglichkeit, die eigene Umgebung durch eine historische Brille zu betrachten und dadurch einen neuen Blick auf vermeintlich Alltägliches zu gewinnen, schafft eine tiefere Verbindung zur Heimat.
Historic England trägt mit seiner Initiative wesentlich dazu bei, dass diese wertvolle Perspektive nicht verloren geht, sondern gestärkt zutage tritt. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Local Heritage Hub mehr als nur eine Website ist. Es ist eine Einladung an Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe, auf Entdeckungsreise in der Geschichte ihrer Heimat zu gehen, neue verborgene Geschichten zu finden und so ihre eigene Rolle im kulturellen Gefüge besser zu verstehen. Mit einer Mischung aus tiefgründiger Recherche, innovativer Darstellung und offener Partizipation setzt Historic England mit dem Local Heritage Hub einen wichtigen Impuls für die Zukunft des kulturellen Erbes in England. Für jeden, der sich für Geschichte interessiert oder einfach mehr über seine Umgebung erfahren möchte, stellt das Local Heritage Hub eine bereichernde Ressource dar.
Es verbindet Technologie, Bildung und gemeinschaftliches Engagement auf eindrucksvolle Weise und fördert so eine lebendige Kultur des Erinnerns und Bewahrens. Die Plattform ist ein Beispiel dafür, wie modernes Erbe-Management aussehen kann – digital, zugänglich und inspirierend.