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RFK Jr.s 'Maha'-Bericht: Wissenschaftliche Mängel und erfundene Studien unter der Lupe

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RFK Jr's 'Maha' report found to contain citations to nonexistent studies

Der 'Make America Healthy Again'-Bericht von Robert F. Kennedy Jr.

Der Bericht „Make America Healthy Again“ (Maha), verfasst von Robert F. Kennedy Jr., wurde als Meilenstein in der Diskussion um die Ursachen chronischer Krankheiten in den USA präsentiert. Er bildete die Grundlage einer Untersuchung, die von der Trump-Administration in Auftrag gegeben wurde, um neue Erkenntnisse zu gesundheitlichen Problemen wie chronischen Erkrankungen bei Kindern zu gewinnen. Doch die jüngsten Enthüllungen werfen einen Schatten auf die wissenschaftliche Integrität des Dokuments.

Eine unabhängige Untersuchung der US-Publikation Notus deckte auf, dass der Bericht nicht nur wissenschaftliche Schwächen aufweist, sondern auch mehrere Studien zitiert, die offensichtlich nicht existieren. Dies stellt nicht nur die Glaubwürdigkeit des Berichts infrage, sondern auch die Rolle der politischen Akteure, die ihn unterstützen und verbreiten. Die Untersuchung ergab, dass der 73 Seiten umfassende Bericht mit über 500 angegebenen wissenschaftlichen Quellen arbeiten soll. Doch Notus fand heraus, dass sieben dieser Quellen offenbar erfunden sind. Einige der zitierten Studien, die insbesondere Themen wie die Werbung für ADHS-Medikamente oder den Umgang mit Asthma bei Kindern betreffen, existieren schlichtweg nicht in den genannten Fachzeitschriften oder wurden von den sogenannten Autorinnen und Autoren niemals verfasst.

Ein Beispiel dafür ist der Forscher Robert L. Findling von der Virginia Commonwealth University, der klarstellte, dass er keinen der im Bericht aufgeführten Artikel geschrieben hat. Eine andere angegebene Studie führt in ihren Zitationen lediglich zurück zum eigenen Bericht, was der wissenschaftlichen Praxis widerspricht. Diese Falschangaben werfen ernsthafte Fragen auf, nicht nur zur Methodik des Berichts, sondern auch zur ethischen Grundlage. Wissenschaftliche Studien sind das Rückgrat ernsthafter Gesundheitsanalysen, insbesondere wenn es um Empfehlungen für die öffentliche Gesundheit und Gesundheitspolitik geht.

Ein Bericht, der auf nicht existierenden Quellen beruht, unterläuft das Vertrauen in Wissenschaft und Politik und gefährdet eine fundierte, faktenbasierte Debatte. Neben nicht vorhandenen Studien zeigte die Analyse der real existierenden zitierten Arbeiten systematische Fehlinterpretationen. So wurde zum Beispiel das Forschungsergebnis einer Studie von Joanne McKenzie falsch dargestellt. Im Bericht wird suggeriert, dass Gesprächstherapien (Psychotherapie) als genauso wirksam wie eine medikamentöse Behandlung bei psychischen Erkrankungen gelten, obwohl McKenzie klarstellte, dass ihre Analyse genau diesen Aspekt, die Psychotherapie, gar nicht berücksichtigt habe. Dies verzerrt die Wirkung psychologischer Interventionen und kann dazu führen, dass falsche Schlüsse über Therapieverfahren gezogen werden.

Ein weiteres Beispiel betrifft die Studie der Schlafwissenschaftlerin Mariana G. Figueiro. Im „Maha“-Bericht wird behauptet, die Studie habe mit Kindern gearbeitet und sei in einer bestimmten wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht worden. Tatsächlich untersuchte Figueiros Forschung jedoch junge Erwachsene an einer Hochschule, und die veröffentlichte Studie erschien in einem anderen Journal. Solche falschen Angaben untergraben die wissenschaftliche Validität des Berichts und könnten die Leser in die Irre führen, insbesondere wenn sie sensible Themen wie Schlafmuster und Gesundheit von Kindern betreffen.

Diese wissenschaftlichen Mängel fallen zusammen mit den öffentlichen Äußerungen Robert F. Kennedy Jr.s, der in der Debatte um Impfungen und Gesundheitspolitik als eine kontroverse Figur gilt. Kennedy ist ein bekannter Impfgegner und hat die etablierten medizinischen Fachzeitschriften wie The Lancet, New England Journal of Medicine und JAMA als „korrupt“ bezeichnet. Zudem beklagt er eine angebliche Dominanz der Pharmaunternehmen über die wissenschaftliche Forschung und schlägt vor, staatliche medizinische Journale als Alternative zu schaffen.

Sein Bericht wird von ihm als „Goldstandard“ und als wissenschaftliche Grundlage für tiefgreifende politische Änderungen dargestellt, doch die Recherchen zeichnen ein anderes Bild. Die politische Dimension des Berichts sollte nicht unterschätzt werden. Er wurde im Auftrag der Trump-Regierung erstellt, die in der Vergangenheit immer wieder Kritik an der etablierten Wissenschaft äußerte und alternative Positionen in den Vordergrund rückte. Die Veröffentlichung des Berichts und die geplante Folgestudie „Make Our Children Healthy Again“, die für August angekündigt ist, könnten entscheidenden Einfluss auf die künftige Gesundheitspolitik haben. Experten und Beobachter mahnen jedoch zur Vorsicht, da die behandelnden Themen – Pestizide, Mobilfunkstrahlung und weitere Umweltfaktoren als Ursachen chronischer Krankheiten – ein hohes Maß an wissenschaftlicher Präzision und Transparenz erfordern.

Das Vertrauen der Öffentlichkeit in wissenschaftliche Gesundheitsinformationen ist ein kostbares Gut, das durch solche Vorfälle massiv gefährdet wird. Wenn politische Berichte falsche oder erfundene Quellen zitieren, wird nicht nur die Glaubwürdigkeit der beteiligten Personen, sondern auch jener Institutionen beschädigt, die auf evidenzbasierte Gesundheitsstrategien angewiesen sind. Die Gefahr besteht darin, dass Fehlinformationen oder verzerrte Darstellungen medizinischer Forschung als wissenschaftliche Tatsachen verbreitet und damit falsche politische Entscheidungen vorbereitet werden. Die Kritik an der wissenschaftlichen Qualität von RFK Jr.s Bericht hat schon jetzt eine Debatte angestoßen, die über die USA hinaus Bedeutung haben könnte.

Viele Gesundheitsexperten und Wissenschaftler fordern eine gründliche Prüfung der Vorwürfe sowie eine transparente Offenlegung der verwendeten Quellen. Es liegt nun an den politischen Entscheidungsträgern und wissenschaftlichen Institutionen, klarzustellen, wie sie künftig mit Gesundheitsberichten umgehen wollen, um eine faktenbasierte Politik sicherzustellen. Insgesamt verdeutlicht der Fall, wie wichtig eine unabhängige und sorgfältige wissenschaftliche Prüfung im Feld der Gesundheitsforschung ist. Ob es um die Ursachen von chronischen Erkrankungen oder um politische Gesundheitsempfehlungen geht, faktenbasierte Evidenz schafft eine verlässliche Basis zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit. Fehlverhalten und wissenschaftliches Fehlverhalten, wie das Zitieren nicht existierender Studien, können hingegen das Vertrauen in das gesamte System aufs Spiel setzen und vor allem die vulnerable Gruppe der betroffenen Kinder schützen bzw.

gefährden. Die Kontroverse um den „Maha“-Bericht zeigt, wie stark wissenschaftliche Integrität und politisches Interesse manchmal miteinander kollidieren können. Für die Zukunft ist es daher essenziell, dass sowohl politische als auch wissenschaftliche Akteure ihre Verantwortung ernst nehmen und die Qualität und Richtigkeit ihrer Aussagen unter höchsten Standards sichern. Nur so kann sichergestellt werden, dass Gesundheitsstrategien wirklich den Menschen dienen, anstatt sie zu verwirren oder gar zu schädigen.

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