Warren Buffett, der legendäre Investor und CEO von Berkshire Hathaway, hat kürzlich seine Beteiligung an Nubank vollständig verkauft und dabei einen bemerkenswerten Gewinn von 250 Millionen US-Dollar erzielt. Nubank, eine der führenden digitalen Banken Lateinamerikas mit einem klaren Fokus auf Krypto-Dienstleistungen, war in den letzten Jahren bei Investoren äußerst beliebt. Doch Buffets Schritt, sich aus dem Unternehmen zurückzuziehen, sorgt für Aufmerksamkeit, da er aufgrund seiner Skepsis gegenüber Kryptowährungen besonders kontrovers ist. Berkshire Hathaway begann bereits 2024 mit der schrittweisen Veräußerung seiner Anteile an Nu Holdings, der Muttergesellschaft von Nubank. Insgesamt etwa 107 Millionen Nubank-Aktien wurden in mehreren Tranchen verkauft, wobei die Durchschnittspreise zwischen 11,83 und 13,46 US-Dollar pro Aktie lagen.
Diese Verkäufe führten zu einem Gesamtgewinn in Höhe von rund 250 Millionen US-Dollar. Obwohl Nubank weiterhin starke finanzielle Ergebnisse vorweist, entschied sich Buffett für einen vollständigen Ausstieg aus der Beteiligung. Das letzte Quartal 2024 und das erste Quartal 2025 zeigten eine beeindruckende Performance des Digitalbanking-Unternehmens. Nubank meldete für das erste Quartal 2025 einen Nettogewinn von 557,2 Millionen US-Dollar, was einer Steigerung von 47 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Auf das gesamte Jahr 2024 bezogen, erzielte Nubank einen Nettogewinn von 1,97 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 91 Prozent zum Vorjahr entspricht.
Diese starken Wachstumszahlen verdeutlichen, dass Buffets Entscheidung nicht auf der Schwäche des Unternehmens, sondern vielmehr auf einer strategischen Neuausrichtung von Berkshire Hathaway basiert. Neben dem Verkauf der Anteile an Nubank hat Berkshire Hathaway auch bedeutende Positionen bei anderen großen Finanzinstituten abgebaut. So verkaufte das Unternehmen beträchtliche Bestände von Citigroup-Aktien und reduzierte die Beteiligung an der Bank of America. Insgesamt belief sich der Wert der Abverkäufe im Finanzsektor auf mehr als 2,1 Milliarden US-Dollar. Diese Verkäufe erhöhten die Barmittelreserven von Berkshire auf ein Rekordhoch von 347,8 Milliarden US-Dollar, darunter 305,5 Milliarden US-Dollar, die kurzfristig in US-Staatsanleihen angelegt wurden.
Buffetts Vorgehen spiegelt eine bewusst eher defensive Investmentstrategie wider, die in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten und Volatilitäten auf eine erhöhte Liquiditätsposition setzt. Angesichts seiner bekannten Skepsis gegenüber Kryptowährungen überrascht es jedoch, dass Berkshire Hathaway ursprünglich überhaupt in Nubank investierte. Die brasilianische Digitalbank hat sich nämlich als eine der innovativsten und am stärksten kryptoaffinen Banken der Region etabliert. Nubank bietet seinen Kunden Möglichkeiten, direkt über die Banking-App in Bitcoins, Ethereum, XRP und weitere wichtige Kryptowährungen zu investieren und zu handeln. Bereits 2022 zeigte Nubank sein Engagement in der Kryptobranche ganz konkret, indem es etwa ein Prozent seines Nettovermögens in Bitcoin investierte.
Damit war Berkshire Hathaway indirekt auch in Kryptowährungen engagiert – ein Umstand, der im Kontrast zu Buffetts eindeutiger Ablehnung von Bitcoin als Anlage steht. Der Investor hatte die Kryptowährung in der Vergangenheit sogar als "Rattengift hoch zwei" bezeichnet. Trotz des Ausstiegs bleibt Nubank ein Beispiel für den Aufschwung digitaler Banken, die traditionelle Finanzdienstleistungen mit Elementen des Krypto-Sektors vereinen. In Brasilien und Lateinamerika etwa steigt die Nachfrage nach flexiblen, digitalen Finanzlösungen, die Blockchain-Technologie und Kryptoassets integrieren. Nubank profitiert von diesem Trend mit innovativen Angeboten und setzt damit neue Maßstäbe in der Finanzbranche.
Warren Buffetts Rückzug aus Nubank hat im Finanzmarkt verschiedenste Spekulationen ausgelöst. Einerseits wird die Entscheidung als Reaktion auf mögliche regulatorische Unsicherheiten und volatile Marktentwicklungen im Bankensektor interpretiert. Andererseits spiegelt der Schritt auch die zunehmende Vorsicht bei Investments in Zukunftstechnologien und digitalbasierte Geschäftsmodelle wider. Letztlich zeigt sich hier das langfristige und vorsichtige Management von Berkshire Hathaway, das Risiken systematisch reduziert und die Kapitalbasis stärkt. Die Veränderung im Portfolio von Berkshire Hathaway passt zudem zu den allgemeinen Trends im globalen Finanzmarkt, in dem institutionelle Investoren gegenwärtig zunehmend auf sichere Staatsanleihen und Bargeldreserven setzen.
Die volatile Weltwirtschaft, geopolitische Spannungen und mögliche Zinserhöhungen fördern diese Tendenz. Für Anleger und Beobachter bleibt Nubank dennoch ein Unternehmen mit großem Potenzial. Die Krypto-Freundlichkeit, kombiniert mit der Fähigkeit, profitabel zu wachsen, positioniert Nubank als Vorreiter für die nächste Generation von Finanzunternehmen. Die strategische Neuausrichtung von Berkshire Hathaway stellt für Nubank zwar einen bedeutenden Abgang dar, doch das Wachstum und die Innovationskraft des digital fokussierten Unternehmens scheinen ungebrochen. Die Entwicklung um Buffett und Nubank verdeutlicht, wie komplex und vielschichtig die Verknüpfung von traditionellen Finanzgiganten mit der revolutionären Blockchain-Technologie und Kryptowährungen ist.
Während viele etablierte Investoren noch zögern oder gar ablehnen, setzen innovative Player aus dem Fintech-Bereich bereits konsequent auf die Verschmelzung von klassischem Banking und Krypto-Diensten. Abschließend zeigt der Ausstieg von Warren Buffett aus Nubank, wie sich der Investmentstil großer Finanzakteure immer wieder an neue wirtschaftliche Rahmenbedingungen anpasst und dass selbst erfolgreiche Beteiligungen unter Umständen aufgegeben werden, um Liquidität zu sichern und Risiken zu minimieren. Nubanks Erfolg unterstreicht jedoch die Bedeutung digitaler und kryptoaffiner Finanzunternehmen in der heutigen Zeit und weist den Weg für kommende Trends im Bankwesen und Investmentsektor.