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Die überraschende Herkunft der Vererbung: Ein Performance-Hack aus der Frühzeit der Programmierung

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Inheritance was invented as a performance hack

Ein tiefer Einblick in die Entstehung der Vererbung, ihrer ursprünglichen Motivation als Performance-Optimierung und wie sie die moderne Programmierung nachhaltig geprägt hat.

Vererbung ist heute ein Grundpfeiler der objektorientierten Programmierung und wird meist in Zusammenhang mit Code-Wiederverwendung, Wartbarkeit und flexibler Softwareentwicklung genannt. Dabei ist vielen gar nicht bewusst, dass Vererbung ursprünglich nicht als elegantes Architekturprinzip, sondern als cleverer Performance-Hack erfunden wurde. Die Geschichte hinter dieser Entwicklung führt uns zurück in die 1960er-Jahre, in die Entstehungszeit der Programmiersprache Simula. Diese erfand die Vererbung, um Speicherplatz zu sparen und den Garbage Collector einfacher zu gestalten. Doch wie genau war das möglich und warum ist das heute so wichtig? Eine ausführliche Betrachtung zeigt, wie sich aus praktischen Herausforderungen der frühen Computerprogrammierung ein Konzept entwickelte, das unsere Softwarelandschaft bis heute prägt.

In den 1960er-Jahren stand Simula am Anfang der objektorientierten Programmierung. Als Erweiterung von ALGOL 60 kombinierte Simula Konzepte wie Prozesse und Klassen, brachte aber auch ganz neue Ideen hervor. Das Hauptproblem, das Simula lösen wollte, war die Verwaltung von Speicher und die Optimierung des Garbage Collectors. Die damaligen Garbage Collector waren noch weit entfernt von den heutigen Individuen mit sophistiziertem Speicher-Management. Simula setzte auf eine einfache Referenzzählung, ergänzt um einen sogenannten "Last Resort" Garbage Collector.

Diese Einfachheit führte jedoch zu Einschränkungen, insbesondere wenn es darum ging, Prozesse sicher zu handhaben, die länger lebten als ihre dynamischen Eltern. Das Garbage-Collection-Problem war spezifisch: Ein Prozess konnte eine Referenz auf eine lokale Variable in einem übergeordneten Block haben, der schon freigegeben wurde. Dadurch hätten Prozesse auf nicht mehr existierende Daten zugreifen können – ein potenzielles Sicherheitsrisiko und eine Fehlerquelle. Die einfache Lösung bestand darin, bestimmte Programmierkonstruktionen, insbesondere call-by-name-Parameter und Prozeduren als Argumente, zu verbieten. Allerdings wurde dadurch der Funktionsumfang eingeschränkt und damit der Ausdruckskraft der Sprache Grenzen gesetzt.

Die Herausforderung bestand darin, eine Möglichkeit zu schaffen, gemeinsame Eigenschaften und Verhaltensweisen von Prozessen zu teilen, ohne die Sicherheit und Stabilität des Speichermanagements zu gefährden. Eine mögliche Lösung wäre gewesen, Komposition oder Parametrisierung verstärkt einzusetzen. Aber aufgrund der erwähnten Einschränkungen des Garbage Collectors war das nicht umsetzbar. Stattdessen entstand die Idee der Vererbung, damals als "Prefixing" bezeichnet. Die Technik ermöglichte es, dass ein Objekt von einem Basistyp "abgeleitet" wurde und dadurch die Eigenschaften und Funktionen dieses Basistyps direkt übernahm.

Dieses "Prefixing" war ingenieurtechnisch eine elegante Lösung zur Vereinfachung der Speicherverwaltung, hatte aber den Nebeneffekt, dass eine neue Möglichkeiten für die Softwaregestaltung entstanden. Die zweite große Motivation für die Erfindung der Vererbung war die Optimierung von Datenstrukturen, konkret von sogenannten "intrusiven Listen". Ursprünglich nutzten Simula-Programme „Sets“, die in Wahrheit verknüpfte Listen von Prozessen darstellten. Aber diese Sets waren ineffizient, weil sie separate Elemente für die Knoten der Liste benötigten, was zusätzlichen Speicherverbrauch mit sich brachte und die Performance minderte. Intrusive Listen hingegen integrieren die Verknüpfungsinformationen direkt in die Datenstruktur der Elemente.

So entfällt der Overhead von separaten Listenelementen, und Speicher kann effizienter genutzt werden. Um intrusive Listen zu implementieren, mussten Objekte die Verknüpfungsfelder selbst besitzen – das war mit klassischen Kompositionsansätzen schwer umsetzbar. Die Simula-Entwickler erkannten, dass ihre Lösung darin bestand, Objekte von einem gemeinsamen Basisobjekt erben zu lassen, das die Verlinkung steuerte. So wurde Vererbung zum Konstrukt, das explizit für Performance und Speicheroptimierung konzipiert war. Dieses Konzept überzeugte die Entwickler so sehr, dass es zur Grundlage einer komplett neuen Sprachegeneration und einer neuen Programmierparadigmen wurde.

Es ist faszinierend, dass ein Feature, das heute meist unter den Aspekten der Wiederverwendbarkeit von Code und Modularität betrachtet wird, seine Wurzeln vor allem in technischen Zwängen und der Effizienzsteigerung hatte. Der Fokus auf die Vereinfachung des Garbage Collectors und die Optimierung von Listenstrukturen zeigt die engen Verflechtungen von Spracheigenschaften und Systemarchitektur. Gleichzeitig erklärt diese Perspektive, warum Vererbung in der praktischen Anwendung immer wieder kritisch diskutiert wird – denn ursprünglich war sie ein Mittel zum Zweck und kein Allheilmittel für Software-Design. Während Simula mit seinen Neuerungen die Basis legte, entwickelten sich im Laufe der Jahrzehnte auch alternative Konzepte und Techniken. Die Weiterentwicklung von Garbage Collection Technologien erlaubte es, weniger restriktive und flexiblere Programmiermodelle zu realisieren.

Mit moderneren Ansätzen wie generischer Programmierung, Modulen und starkem Einsatz von Komposition entstanden Varianten, die heute vielfach gegenüber Vererbung bevorzugt werden. Dennoch bleibt die Bedeutung der Vererbung unbestritten, gerade in großen Softwareprojekten und Frameworks, die auf hierarchische Strukturen setzen. Die Geschichte der Vererbung als Performance-Hack wirft auch eine interessante Perspektive auf die Software-Entwicklung heute. Oft wird übersehen, dass Programmierfeatures nicht nur aus ästhetischen oder didaktischen Gründen geschaffen werden, sondern häufig aus der Notwendigkeit heraus, konkrete technische Herausforderungen zu meistern. Diese pragmatische Sichtweise kann helfen, moderne Designentscheidungen besser zu verstehen und zeigt auf, dass Innovation häufig an der Schnittstelle zwischen Theorie und Praxis entsteht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Vererbung, so wie wir sie heute kennen, tief in den Anforderungen und technischen Grenzen der frühen Computerprogrammierung verwurzelt ist. Ihre Erfindung durch Simula war ein genialer Schachzug, um den Speicherverbrauch zu optimieren und die Programmiermöglichkeiten trotz einfacher Garbage Collector aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig ermöglichte dieser Performance-Hack den Grundstein für ein ganz neues Paradigma, das Objektorientierung, welche bis heute die Softwareentwicklung prägt und beeinflusst. Für Entwickler lohnt sich der Blick in die Geschichte, um ein tieferes Verständnis der Werkzeuge zu erlangen, die sie tagtäglich benutzen. Nicht nur als Technik, sondern als Produkt von Innovation und pragmatischem Denken.

Und auch wenn heute Komposition und Module oft die bevorzugten Mittel für Wiederverwendung und Erweiterbarkeit sind, hat die Vererbung ihren festen Platz in der Evolutionsgeschichte der Programmierung verdient. Wer die Hintergründe kennt, versteht besser, wann und warum Vererbung sinnvoll eingesetzt wird – und wann eher alternative Konzepte vorzuziehen sind.

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