Limbo (x86) ist ein bekannter Emulator, der es Anwendern ermöglicht, verschiedene Betriebssysteme auf Android-Geräten laufen zu lassen. Besonders für Nutzer mit Interesse an virtuellen Maschinen und älteren Betriebssystemen ist Limbo eine beliebte Lösung. Doch kürzlich hat Limbo eine der wichtigsten Funktionen verloren: die Sharedfolder-Unterstützung. Diese Funktion erlaubte es Anwendern, einfach Daten zwischen dem Android-System und der virtuellen Maschine auszutauschen. Das Fehlen dieser Möglichkeit stellt viele Nutzer vor die Frage, wie sie ihre Daten aus dem Emulator extrahieren können, wenn sie nicht mehr auf direkte Freigaben zugreifen können.
In diesem ausführlichen Beitrag erfahren Sie, wie Sie Ihre Daten trotz der verlorenen Sharedfolder-Funktion retten und sichern können. Um den Verlust der Sharedfolder-Funktion zu verstehen, müssen wir zunächst wissen, wie diese Freigabe in Limbo zuvor funktionierte. Die Sharedfolder erlaubte es, Ordner aus dem Android-Dateisystem direkt für das virtuelle Gastbetriebssystem zugänglich zu machen. Das erleichterte das Übertragen von Fotos, Dokumenten, Konfigurationsdateien oder anderen wichtigen Daten immens. Ohne diese native Integration klingt es zunächst komplizierter, Dateien zwischen Host und virtuellem System zu transferieren.
Doch mit ein paar trickreichen Arbeitsschritten kann man Daten trotzdem sichern. Der erste Schritt besteht darin, die App Termux auf dem Android-Gerät zu installieren. Termux ist eine Linux-Umgebung in Form einer App, die sich hervorragend für Systemoperationen, die mit der Kommandozeile zusammenhängen, eignet. Sobald Termux eingerichtet ist, kann man auf mächtige Tools zugreifen, darunter die zur Umwandlung von virtuellen Festplattendateien erforderlichen QEMU-Kommandos. Anschließend sollte man innerhalb von Limbo eine zusätzliche virtuelle Festplatte, den sogenannten Extra Disk B, anlegen.
Darin kann man alle wichtigen Dateien ablegen, die man sichern möchte. Diese zusätzliche virtuelle Festplatte wird separat als Datei im QCOW2-Format gespeichert. QCOW2 ist ein flexibles Festplatten-Image-Format, das von QEMU genutzt wird. Um die darauf gespeicherten Daten zugänglich zu machen, ist es notwendig, das QCOW2-Image in ein herkömmliches IMG-Dateiformat umzuwandeln. Dabei hilft die in Termux verfügbare QEMU-Toolsuite, mit der Sie den Konvertierungsprozess direkt auf Ihrem Android-Gerät durchführen können, ohne auf einen PC angewiesen zu sein.
Die Konvertierung zu einer IMG-Datei macht das Image leichter zugänglich für weitere Anwendungen. Nach der erfolgreichen Umwandlung öffnen Sie das IMG-File mit einer Dateiverwaltungs-App, die in der Lage ist, disk-Images zu lesen. Eine solche App ist zum Beispiel ZArchiver, die es erlaubt, IMG-Dateien zu mounten beziehungsweise deren Inhalt zu extrahieren. So können nun alle darin enthaltenen Daten sichtbar und frei verfügbar gemacht werden. Diese Kombination aus Termux, QEMU-Kommandos und ZArchiver ist zwar etwas umständlicher als eine einfache Sharedfolder-Funktion, bietet aber eine verlässliche Methode, um Dateien sicher aus einem Limbo-Emulator zu exportieren.
Vor allem Anwender, die regelmäßig mit virtuellen Maschinen auf Android arbeiten, sollten diesen Prozess verinnerlichen, um Datenverlust zu vermeiden. Neben der beschriebenen Methode gibt es noch weitere mögliche Ansätze, um Daten zwischen Limbo und dem Host-System zu transferieren. Eine Alternative ist, Dateien innerhalb des Emulators auf Cloud-Dienste hochzuladen oder per Netzwerkfreigaben zu übertragen. Dennoch gestaltet sich die hier vorgestellte Kombination als besonders robust, da keine Abhängigkeit von Netzwerken besteht und der gesamte Vorgang lokal auf dem Gerät abläuft. Das Fehlen der Sharedfolder-Funktion in Limbo hat viele Nutzer enttäuscht, da es den alltäglichen Umgang mit virtuellen Maschinen erschwert.
Doch mit ein wenig technischem Verständnis lässt sich die Hürde überwinden. Wichtige Voraussetzung ist die Bereitschaft, sich mit Werkzeugen wie Termux und QEMU auseinanderzusetzen oder sich zumindest einfache Kommandos anzueignen. Die Belohnung dafür ist die volle Kontrolle über die eigenen Daten. Die Entwicklung von Emulatoren wie Limbo unterliegt ständigen Veränderungen. Funktionen können hinzugefügt oder entfernt werden, was Auswirkungen auf den Nutzerkomfort hat.
Gleichzeitig zeigen solche Situationen, wie flexibel die Android-Plattform und Open-Source-Tools sind, um Lösungen für neue Probleme zu schaffen. Der hier beschriebene Workflow ist ein gutes Beispiel dafür, wie man mit vorhandenen Mitteln Herausforderungen meistern kann. Insgesamt empfiehlt es sich, stets regelmäßige Backups der virtuellen Maschinen und der darin enthaltenen Daten zu erstellen. Gerade wenn man mit experimentellen Einstellungen arbeitet oder auf Emulatoren angewiesen ist, kann ein solcher Backup-Workflow Datenverluste vorbeugen. Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Verlust der Sharedfolder-Funktion in Limbo (x86) bedeutet zwar einen Rückschritt in puncto Bedienkomfort.
Aber mit Hilfe von Termux, der Umwandlung von QCOW2-Images in das IMG-Format und der Nutzung von Apps wie ZArchiver können Anwender trotzdem ihre Daten extrahieren und sichern. Wer diese Schritte beherrscht, besitzt eine effektive Methode zur Datenrettung, die nicht nur für Limbo, sondern auch für viele andere QEMU-basierte Systeme von Nutzen sein kann. So bleibt Limbo trotz Einschränkungen ein spannendes und vielseitiges Werkzeug für mobile Virtualisierung auf Android-Geräten.