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Wenn Open Science nicht für alle offen ist: Die neue Schranke in der akademischen Welt

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When open science is open but not for everyone

Die Wissenschaft lebt vom freien Austausch von Wissen und Zusammenarbeit über Ländergrenzen hinweg. Doch zunehmende politische Spannungen und gesellschaftliche Polarisierungen werfen Schatten auf das Ideal der offenen Wissenschaft und verhindern, dass Forscher weltweit gleichberechtigt an den bedeutendsten wissenschaftlichen Konferenzen und Publikationsplattformen teilnehmen.

Wissenschaft hat seit jeher davon profitiert, dass Wissen geteilt und über Grenzen hinweg zusammengearbeitet wird. Insbesondere in den Natur- und Technikwissenschaften sind die globalen Kooperationen und die offene Verbreitung von Forschungsergebnissen wesentlicher Motor für Innovation und gesellschaftlichen Fortschritt. Doch in jüngster Vergangenheit ist vermehrt eine Problemstellung in den Vordergrund gerückt, die das Ideal der sogenannten Open Science in Frage stellt. Trotz aller Bemühungen um Transparenz und freie Zugänglichkeit von Forschungsergebnissen sind nicht alle Forscher und Institutionen gleichermaßen willkommen – und das nicht aufgrund ihrer wissenschaftlichen Qualität, sondern wegen ihrer geografischen Herkunft oder auch politischen Verstrickungen. Das Paradoxon: Eine Wissenschaft, die als offen deklariert wird, ist in der Praxis für manche Forschende nicht mehr zugänglich.

Dieses Phänomen lässt sich insbesondere gut am Beispiel russischer Akademiker und wissenschaftlicher Institutionen wie Skoltech illustrieren, die in den letzten Jahren zunehmend auf Ablehnung seitens internationaler wissenschaftlicher Veranstaltungen gestoßen sind. Eine bittere Erfahrung für viele talentierte Forscher, die trotz widriger Umstände weiter ihren Beitrag zur globalen Wissenschaft leisten wollen. Der beliebte Maxime zufolge soll Wissenschaft eine weltumspannende Gemeinschaft sein, die über politische und kulturelle Grenzen hinweg verbindet. Doch in einer Zeit weltweiter Krisen, geopolitischer Spannungen und gesellschaftlicher Polarisierungen bleiben selbst diese Ideale nicht verschont. Das führt nicht nur zu wissenschaftlichen Verlusten durch fehlende Kooperationen, sondern wirft auch ethische Fragen auf.

Ist es gerechtfertigt, einzelnen Wissenschaftlern den Zugang zu Konferenzen oder Publikationen zu verwehren, nur weil sie aus bestimmten Ländern kommen? Wer trägt die Verantwortung für Ausschlusspraktiken, die oft durch politische Sanktionen oder gesellschaftliche Stimmungen motiviert sind? Ein Blick auf die Praxis zeigt eine Reihe von Fällen, in denen Forscherinnen und Forscher aus renommierten Einrichtungen Russlands wie Skoltech, HSE oder MIPT von großen Konferenzen ausgeschlossen wurden. Ein prominentes Beispiel ist die CVPR – eine der weltweit führenden Veranstaltungen im Bereich Computer Vision und maschinelles Lernen. Dort wurden talentierte Wissenschaftler abgewiesen, obwohl ihre Arbeiten hohen wissenschaftlichen Standards entsprachen und maßgeblichen Fortschritt in den jeweiligen Fachgebieten darstellten. Diese Einschränkungen erfolgen meist auf der Grundlage von Sanktionen oder politischen Richtlinien, oft unabhängig von der persönlichen Haltung der Betroffenen gegenüber den Umständen in ihren Herkunftsländern. Für viele dieser Wissenschaftler ist es kaum möglich, das Land zu verlassen oder den Beruf im Ausland fortzusetzen.

Die internationale Isolation wird damit zu einer zusätzlichen Barriere für die Verbreitung ihres Wissens und potenziell auch zur Verhinderung wertvoller Kooperationen, die sowohl für die Wissenschaft als auch für die Gesellschaft weltweit von Bedeutung sind. Die Folgen solcher Ausschlussmechanismen sind vielfältig. Zum einen leidet die Wissenschaft selbst. Ohne den freien Austausch vielfältiger Perspektiven und Erkenntnisse wird Innovationskraft gebremst. Dies gilt insbesondere für Disziplinen, die auf globale Herausforderungen wie Umwelt, Gesundheit oder Technologieentwicklung reagieren müssen.

Zum anderen entsteht eine Spaltung der Wissenschaft, die einst als unumstößliches Gemeingut galt. Forscher aus isolierten Ländern werden zwangsläufig in wissenschaftlichen Filterblasen gefangen, die ihren Blick auf die globale Wissenslandschaft einschränken. Zudem entsteht ein Klima des Misstrauens und der Entfremdung, das den universellen Anspruch der Wissenschaft unterminiert. Ein weiteres Problem ist die moralische Dimension, die bei solchen Ausschlüssen mitschwingt. Wissenschaft lebt vom Dialog und offenen Austausch, nicht von pauschaler Verurteilung.

Die Gleichsetzung einzelner Personen mit den Handlungen von Regierungen oder politischen Systemen widerspricht dem Ethos der Wissenschaftsgemeinschaft, bei der Inhalte und Argumente im Vordergrund stehen sollten. Besonders zu bedenken ist, dass Wissenschaftler selten das gesellschaftliche oder politische Geschehen ihres Landes kontrollieren können und häufig selbst Opfer von Einschränkungen und Repressionen sind. Ihre schon fast universelle Verpflichtung ist es, Wissen zu schaffen und zu teilen – eine Verpflichtung, die durch politische Konflikte nicht ignoriert werden darf. Die Praxis der sogenannten Cancel Culture, die ursprünglich aus dem Bereich der sozialen Medien und Popkultur stammt, hat inzwischen auch die akademische Welt erreicht. Dabei werden einzelne Akteure oder ganze Institutionen aufgrund ihrer Herkunft, politischen Zugehörigkeit oder moralischer Verfehlungen aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.

Doch die Konsequenzen im wissenschaftlichen Kontext sind gravierender als bei einem Boykott eines Films oder einer Marke. Ohne Zugang zu Konferenzen, Forschungsförderungen und Publikationsmöglichkeiten stehen die Zukunft und Karriere vieler Wissenschaftler auf dem Spiel. Nachvollziehbar ist natürlich, dass zivilrechtliche Sanktionen und politische Maßnahmen, insbesondere in den USA und der EU, oft auch rechtlich bindend sind und von Veranstaltern eingehalten werden müssen. Das Problem ist jedoch, dass diese Beschränkungen meist für wirtschaftliche Interessen konzipiert wurden – etwa zur Regulierung von Handel oder Sanktionen gegen Unternehmen. Akademische Kooperationen und der wissenschaftliche Austausch wurden in diesem Kontext häufig als Kollateralschaden betrachtet.

Dies führt zu einem Dilemma: Sollen Wissenschaftsorganisationen sich dem Druck beugen oder eigene Wege gehen, um die offene Wissenschaft weiter zu gewährleisten? Die Frage stellt sich auch, welche Alternativen es gibt, um den wissenschaftlichen Austausch für alle Beteiligten weiterhin zu ermöglichen. Digitale Konferenzen und virtuelle Plattformen bieten bereits heute Chancen, geografische und politische Grenzen zu überwinden. Doch Technologie allein kann die grundlegenden sozialen und politischen Probleme nicht lösen. Es braucht einen globalen Konsens und eine neue Ethik für den Umgang mit Wissenschaft in politisch komplexen Zeiten. Wissenschaftliche Gemeinschaften und Institutionen sind gefordert, verstärkt klare Leitlinien für Inklusivität zu entwickeln und zu kommunizieren.

Diese sollten unter anderem den Schutz von Forschenden garantieren, die wegen ihrer Herkunft oder politischen Rahmenbedingungen benachteiligt werden. Darüber hinaus braucht die Wissenschaft mehr als nur Lippenbekenntnisse zur Offenheit. Ein Zeichen setzt die gelebte Wissenschaftskommunikation, die Brücken baut und den Dialog unter Forschern verschiedener Herkunft fördert. Ebenso wichtig sind finanzielle und infrastrukturelle Unterstützungen für benachteiligte Gruppen, damit sie international sichtbar werden und an bedeutenden Plattformen teilnehmen können. Ein weiteres Modell sind multilaterale wissenschaftliche Initiativen, die über einzelne Ländergrenzen und politische Interessen hinweg eine Begegnungsstätte für Forscher aller Nationen schaffen.

Solche Netzwerke müssen unabhängig, transparent und auf den Prinzipien des freien Austauschs stehen. Nur so können die Wissenschaften ihrer universalen Funktion gerecht werden, globale Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Abschließend zeigt sich, dass Open Science mehr bedeutet als freie Zugänglichkeit von Publikationen und Daten. Es geht grundlegend darum, Menschen einzubeziehen und Wissenschaft als Gemeinschaft begreifbar zu machen, in der niemand aufgrund von Herkunft, Nationalität oder politischer Situation pauschal ausgeschlossen wird. Nur wenn der Dialog und die Zusammenarbeit offen bleiben, kann der Geist der Wissenschaft – Neugier, Kreativität und Fortschrittswillen – erhalten bleiben.

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