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3D-Druck in der Kunst: Chance oder Albtraum für Kuratoren?

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3D Printing Works of Art: An Opportunity or Nightmare for Curators? [2019]

Der Einsatz von 3D-Drucktechnologie in der Kunstwelt eröffnet neue Möglichkeiten für Museen und Kuratoren. Er revolutioniert Restaurierung, Forschung und Ausstellung, wirft jedoch auch Fragen zur Echtheit und Rezeption von Kunstwerken auf.

In einer zunehmend digitalisierten Welt hat der 3D-Druck als Technologie das Potenzial, die Kunstwelt tiefgreifend zu verändern. Für Kuratoren von Museen stellt sich diese Entwicklung besonders ambivalent dar: Einerseits ermöglicht sie ungeahnte Chancen in den Bereichen Forschung, Restaurierung und Vermittlung, andererseits werden traditionelle Vorstellungen von Authentizität und Originalität in Frage gestellt. Der 3D-Druck erlaubt es, äußerst detailgetreue Nachbildungen von Kunstwerken zu erstellen, die weit über die Möglichkeiten klassischer Reproduktionsmethoden wie Fotografie oder Malerei hinausgehen. Dabei werden nicht nur die sichtbaren Bildinhalte, sondern auch materielle Besonderheiten wie Impasto-Struktur oder Altersmerkmale wie Craquelé originalgetreu erfasst und reproduziert. Diese neue Form der Reproduktion kann einen unmittelbaren, haptischen Zugang zu Kunstwerken schaffen, der insbesondere für Bildung, Forschung und museale Barrierefreiheit enorme Vorteile birgt.

Museen sind seit jeher Orte, an denen das Original zelebriert wird. Die Aura eines Kunstwerks, so die berühmte Theorie des Kulturphilosophen Walter Benjamin, liegt in seiner Einmaligkeit, seiner Geschichte und seiner physischen Präsenz. In der Ära mechanischer Reproduktion, angefangen mit der Fotografie bis hin zu heute digitalen Medien, wurde häufig befürchtet, diese Aura könne durch die allgegenwärtige Verfügbarkeit von Kopien verloren gehen. Paradoxerweise beobachten Kuratoren und Besucher jedoch ein verstärktes Verlangen nach der Begegnung mit dem originalen Kunstwerk. Gerade sichtbare Altersspuren werden als Beweis für die Echtheit und als Verbindung zur Kunstgeschichte geschätzt.

Gleichzeitig konnten bisherige Reproduktionen weder vollständig das haptische Erlebnis noch die komplexen Oberflächenstrukturen originaler Werke vermitteln. Hier setzt der 3D-Druck an und macht die materielle Dimension eines Kunstwerks für Betrachter erfahrbar. Ein 3D-gedrucktes Werk ist kein bloßes Bild oder eine flache Nachbildung, sondern ein physischen Objekt, das sogar vergrößert, verändert oder in Schichten erforscht werden kann. Das eröffnet neue Perspektiven, beispielsweise können Details eines Gemäldes wie Vermeers „Mädchen mit dem Perlenohrring“ vergrößert und seine Maltechnik so sichtbar gemacht werden, wie es mit dem bloßen Auge im Original nicht möglich ist. Vor allem für Sammlungen mit fragilen, stark gefährdeten oder nicht mehr transportfähigen Objekten bietet die 3D-Druck-Technologie eine nachhaltige Lösung.

Museen können so eine originalgetreue Kopie eines Werks zeigen, während das Original geschützt bleibt. Zudem ermöglicht die Technik, Werke in ihren ursprünglichen Kontext zurückzuführen – wie etwa bei der Reproduktion von Paolo Veroneses „Hochzeit zu Kana“, die das Gemälde wieder in jene Dimension und Umgebung bringt, für die es ursprünglich geschaffen wurde. Projektbezogen lassen sich durch die Kombination von 3D-Scanning und Druck physische und digitale Daten miteinander verschmelzen. Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen können sogar neue Werke im Stil renommierter Maler schaffen, wie das Next Rembrandt Projekt eindrucksvoll zeigte. Trotz all dieser Vorteile haben viele Museen und Kuratoren Vorbehalte gegenüber dem Einsatz von 3D-Drucken in der Ausstellung.

Dies hängt zum Teil mit der Sorge zusammen, Besucher könnten 3D-Reproduktionen mit Fälschungen oder „Fake News“ assoziieren und die Wertigkeit der Originale infrage stellen. Der Mythos des „einzig wahren Originals“ ist tief verwurzelt und viele Besucher kommen gezielt in Museen, um eben dieses Original mit seiner Geschichte und einzigartigen materialalen Präsenz zu erleben. Aus dieser Perspektive könnten 3D-Drucke als „anti-authentisch“ wahrgenommen werden, als unechte, künstliche Ersatzobjekte, die den Museumsbesuch entwerten. Doch in zahlreichen Interviews mit Museumsexperten und Besuchergruppen zeigt sich ein differenzierteres Bild. Reproduktionen – und dazu zählen seit jeher auch Gipsabgüsse, Kopien antiker Skulpturen oder naturwissenschaftliche Nachbildungen – gehören seit langer Zeit zum musealen Repertoire.

Sie sind essentielle Werkzeuge der Vermittlung und des Forschungsprozesses. Wo Originale fehlen oder nicht gezeigt werden können, ermöglichen sie das Verständnis und die Erforschung von Kunst genauso wie die Zugänglichkeit für ein breiteres Publikum. Die Forderung ist, dass eine Reproduktion stets klar als solche gekennzeichnet wird und ihre Funktion transparent bleibt. Die physische Präsenz eines 3D-Drucks, der ohne großartige Erklärung ertastet und betrachtet werden kann, macht ihn besonders nutzerfreundlich. Dies ist besonders relevant in stark frequentierten Museen, wo Zeit für Erläuterungen oft knapp ist.

Für Menschen mit Sehbehinderung oder Kindern eröffnen 3D-Drucke einen ganz neuen Zugang zur Kunst. Zusätzlich ermöglichen gestalterische Eingriffe, Kunstwerke zu rekonstruieren oder zu visualisieren, wie sie im Laufe der Zeit ausgesehen haben – etwa farblich restauriert oder vor Alterungsschäden geschützt. In innovativen Ausstellungen, wie etwa im Van Gogh Museum oder im Prado, werden 3D-Drucke eingesetzt, um Besucher zum Berühren und Erforschen einzuladen, was das Kunsterlebnis erweitert und inklusiver macht. Ein herausragendes Beispiel ist die Ausstellung des Amsterdam Museums während der Biennale in Venedig, in der 3D-Reproduktionen von Rembrandt oder Bosch gezeigt wurden, weil die Originale aus musealen Gründen nicht verfügbar waren. In solchen Kontexten stehen nicht einzig die originalen Objekte im Fokus, sondern die erzählte Geschichte und das Bildungserlebnis.

Die Besucher akzeptierten die 3D-Druck-Kunstwerke als elementaren Bestandteil der Ausstellung und fühlten sich keineswegs getäuscht. Darüber hinaus birgt die 3D-Druck-Technologie ein enormes Potenzial für die Dekolonisierung von Museumsbeständen und Repatriierungskontexte. Durch die Erstellung hochqualitativer Drucke können Gemeinschaften ihre kulturellen Objekte physisch und symbolisch zurückerhalten – etwa die Tlingit-Drucke in der Smithsonian Institution – während die Originale geschützt oder an ihrem Ort verbleiben. So kann ein neues Museumsverständnis entstehen, das weniger an Originale gebunden ist und Museen erlaubt, ihre gesellschaftliche Rolle neu zu definieren. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass 3D-Druck weder den Originalwerken die Bedeutung streitig machen noch diese ersetzen kann.

Vielmehr ergänzen reproduzierte Objekte das museale Erlebnis und erweitern die Möglichkeiten, Kunst in der heutigen komplexen Welt zu vermitteln. Künstlerische Originale behalten ihre Einzigartigkeit und magnetische Anziehungskraft. Gleichzeitig ermöglicht die präzise Reproduktion eine nachhaltige Bewahrung, neue Erzählweisen und Ansätze in Forschung und Bildung. Wichtig bleibt die klare Kommunikation über den Status der Objekte, damit Authentizität und Wertschätzung erhalten bleiben. Die zukünftige Rolle von Museen könnte darin liegen, Originale und hochqualitative Reproduktionen bewusst und ergänzend zu präsentieren.

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