Die technologische Landschaft von Smartwatches entwickelt sich ständig weiter, und Apple positioniert sich mit watchOS 26 erneut als Vorreiter in diesem Bereich. Das jüngste Update des Betriebssystems bringt nicht nur optische und funktionale Neuerungen, sondern vor allem eine wegweisende Veränderung auf Systemebene: den Übergang der neuesten Apple Watch-Modelle auf die ARM64-Architektur. Diese technische Umstellung markiert einen Meilenstein in der Entwicklung der Apple Watch und beeinflusst sowohl die Leistungsfähigkeit der Geräte als auch die Art und Weise, wie Entwickler künftige Apps gestalten und optimieren können. Die Apple Watch Series 9, Series 10 sowie die Apple Watch Ultra 2 kommen mit dieser jüngsten Generation von watchOS erstmals nicht mehr mit der bisherigen ARM64_32-Architektur, sondern setzen voll auf die standardisierte ARM64-Architektur. Dieser Wechsel mag auf den ersten Blick subtil erscheinen, birgt jedoch tiefgreifende Auswirkungen im Hinblick auf Systemressourcen, Speicherverwaltung und Performance.
Um die Tragweite zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick auf die Unterschiede der Architekturen zu werfen und wie diese die Smartwatch-Erfahrung verändern. Bisher verwendete Apple bei seinen Wearables die ARM64_32-Architektur. Diese hybride Version der 64-Bit-ARM-Struktur war speziell darauf ausgerichtet, den strikten Speicheranforderungen von Smartwatches gerecht zu werden. Mit 32-Bit-Pointern wurde der Speicherverbrauch bewusst limitiert, um den hohen Anforderungen an Energieeffizienz und Hardwarebeschränkungen eines kleinen, stets am Handgelenk getragenen Geräts zu entsprechen. Dies erlaubte Apple, die Vorteile des 64-Bit-Befehlssatzes zu nutzen und gleichzeitig die Speichergröße auf einem überschaubaren Level zu halten.
Der Umstieg auf die reine ARM64-Architektur bedeutet hingegen, dass nun 64-Bit-Pointer zum Einsatz kommen. Dies erweitert die möglichen Speicherbereiche erheblich und bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich. Dazu zählen neben einer höheren Performance auch eine größere Kompatibilität mit gängigen ARM-basierten Systemen, die in Smartphones, Tablets und Computern verwendet werden. Für Entwickler ergibt sich daraus eine vereinfachte Entwicklung, da sie künftig mit identischen Tools und Umgebungen arbeiten können, wie sie auch bei anderen Apple-Plattformen üblich sind. Ein weiterer bedeutender Vorteil der ARM64-Architektur besteht in dem erweiterten Zugriff auf Register und Systemressourcen.
Mehr Register bedeuten, dass Prozesse effizienter und schneller ablaufen können, da häufig genutzte Daten lokal gehalten werden, ohne ständig auf langsameres Hauptspeicher zuzugreifen. Dieser Zugewinn an Systemressourcen erlaubt zudem den Einsatz anspruchsvollerer Anwendungen und erweitert die Spielwiese für Entwickler innovativer Softwarelösungen auf der Apple Watch. Diese Umstellung hat allerdings auch Auswirkungen auf die Kompatibilität älterer Geräte. Modelle wie die Apple Watch SE (2. Generation) und die Series 8 bleiben weiterhin bei der ARM64_32-Architektur.
Das bedeutet, dass watchOS 26 Anwendungen künftig duale Binaries bereitstellen müssen – also Softwarepakete, die sowohl ARM64- als auch ARM64_32-Code enthalten. Apple hat diesen Prozess mit Xcode weitgehend automatisiert, sodass Entwickler in der Regel nur die korrekten Zielarchitekturen undDeployment-Einstellungen angeben müssen. Tatsächlich laufen bestehende Apps mit ARM64_32-Code nach wie vor auf neueren Geräten problemlos über Kompatibilitätsschichten, doch um die beste Leistung und zukünftige Kompatibilität zu gewährleisten, empfiehlt Apple die Neukompilierung für ARM64. Die langfristigen Implikationen sind klar: Während die Unterstützung für die ältere ARM64_32-Architektur mit der Zeit immer weiter zurückgefahren wird, setzen alle anderen Apple-Plattformen bereits exklusiv auf ARM64. So schafft Apple ein einheitliches Ökosystem, das Hardware und Software effizienter miteinander verzahnt.
Für den Endanwender bedeutet dies in den kommenden Jahren sowohl flüssigere Bedienung, erweiterte Funktionalitäten und ein breiteres Angebot an leistungsfähigen Apps. Aus Sicht der Entwickler eröffnet watchOS 26 damit neue Chancen. Die Weiterentwicklung der Anwendungen kann auf einer leistungsstärkeren Basis stattfinden, die komplexere Algorithmen, schnellere Reaktionszeiten und verbesserte Darstellungsqualität ermöglicht. Besonders im Bereich der Gesundheits- und Fitnessfunktionen bieten sich neue Möglichkeiten, da hierbei oft umfangreiche Rechenprozesse und datengestützte Auswertungen zum Einsatz kommen. Einige Stimmen aus der Entwicklerszene und Community hinterfragen jedoch den unmittelbaren Nutzen des Schritts zur vollen 64-Bit-Architektur angesichts der noch begrenzten RAM-Kapazität aktueller Apple Watch Modelle, die bei etwa einem Gigabyte liegt.
Die Argumentation lautet, dass der erhöhte Speicherbedarf für 64-Bit-Pointer auf den ersten Blick unnötig wirke und möglicherweise eher eine Marketingstrategie oder ein Mittel zur Förderung neuer Hardware darstellen könnte. Andere Experten entgegnen, dass der Zugewinn an weiteren Registern und der bessere Befehlssatz handfeste Performancevorteile mit sich bringen, die den zusätzlichen Speicherverbrauch rechtfertigen. Die reale Wirkung lässt sich letztlich erst mit praxisnahen Tests und künftigen Software-Releases umfassend beurteilen. Neben der technischen Umstellung bringt watchOS 26 auch zahlreiche neue Features für Nutzer. Das Betriebssystem erhält ein frisches Liquid-Glass-Design, das die Benutzeroberfläche moderner und zugleich intuitiv wirken lässt.
Ebenso gibt es neue Apps und Funktionen wie einen Workout Buddy zur Motivation, eine Notizen-App sowie verbesserte Tracking- und Gesundheitsfunktionen. Die Kombination aus moderner Architektur und neuen Funktionen wird Apple Watches noch attraktiver machen, besonders für technikaffine Anwender und Fitness-Enthusiasten. Auf der Hardware-Seite zeigt Apple mit den neuesten Modellen wie der Series 10 und Apple Watch Ultra 2, dass die Umstellung auf ARM64 Teil einer umfassenden Optimierungsstrategie ist. Die Geräte profitieren von verbesserter Energieeffizienz, schnellerem Prozessor und erweiterten Sensoren – all diese Fortschritte werden durch das neue Betriebssystem und die Architektur komplett genutzt. Es entsteht ein harmonisiertes System, das Leistung und Nutzererlebnis auf ein höheres Level hebt.
Für Anwender, die bereits ältere Geräte besitzen, bedeutet dies, dass sie weiterhin vielseitig unterstützt werden, aber möglicherweise nicht alle Vorteile der neuen Architektur erleben können. Apple wird mit Sicherheit über die nächsten Jahre hinweg die Kompatibilität pflegen und schrittweise auf Voll-ARM64 setzen, was in der Zukunft auch ein Anreiz für Hardware-Updates sein kann. Die klassische Apple Watch SE und Series 8 bleiben somit wichtige Brückenmodelle, die den Übergang für Kunden sanft gestalten. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der Schritt zu ARM64 in watchOS 26 ein zentraler Meilenstein für die Apple Watch ist – weg vom Spezialfall, hin zu einer einheitlichen, leistungsfähigen Architektur. Dieser Wandel öffnet Türen für innovativere, anspruchsvollere Software und optimiert die Performance der Smartwatch nachhaltig.