Das Bitcoin-DeFi-Ökosystem durchlebt derzeit eine bemerkenswerte Phase. Im ersten Quartal 2025 stieg die Beteiligung am Mining von Rootstock, einer führenden Smart-Contract-Plattform auf Bitcoin-Basis, auf ein historisches Hoch, obwohl der Total Value Locked (TVL) und die Nutzeraktivität im gleichen Zeitraum zurückgingen. Diese Entwicklung wirft ein interessantes Licht auf die Zukunft von Bitcoin-DeFi und die Dynamiken innerhalb der Blockchain-Branche. Rootstock (RSK), das für die Nutzung dezentraler Finanzanwendungen auf Bitcoin bekannt ist, profitierte von einer erheblichen Steigerung der Mining-Aktivitäten. Die sogenannte Merged Mining Beteiligung – bei der Miner gleichzeitig Bitcoin und Rootstock minen – stieg von 56,4 % im vierten Quartal 2024 auf beeindruckende 81 % im ersten Quartal 2025.
Diese Zunahme wurde maßgeblich durch die Integration großer Mining-Pools wie Foundry und SpiderPool getrieben und führte insgesamt zu einem drastischen Anstieg der Netzwerk-Hashrate auf über 740 Exahashes pro Sekunde. Zum Vergleich: Das ist mehr als die Gesamt-Hashrate des Bitcoin-Netzwerks im Oktober 2024. Durch diesen neuen Meilenstein zeigt sich, dass Rootstock sich in einer reifen Phase des Merged Mining befindet, was für eine erhöhte Netzwerksicherheit und ein robusteres Ökosystem spricht. Parallel dazu verzeichnete Rootstock eine signifikante Reduktion der Transaktionsgebühren um 60 %, was das Nutzererlebnis deutlich verbessert und die Plattform im Wettbewerb als Bitcoin Layer-2 Lösung attraktiver macht. Dies ist ein entscheidender Fortschritt, denn niedrigere Gebühren sind eine der entscheidenden Voraussetzungen, um eine breitere Akzeptanz bei Anwendern und Entwicklern zu fördern.
Messari-Analyst Andrew Yang betont, dass Rootstock durch diese Verbesserungen, gepaart mit Investitionen in Entwicklerprogramme und Bildungsinitiativen, gut positioniert ist, um das Wachstum von BTCFi weiter zu unterstützen und eine größere Nutzerbasis zu erschließen. Trotz dieser positiven Entwicklung auf der Mining-Seite zeigte sich im selben Zeitraum ein beträchtlicher Rückgang beim Total Value Locked. Der TVL in Bitcoin-denominierten Anlagen sank um 7,2 %, während in US-Dollar gemessene Werte sogar um 20 % fielen und am Ende des ersten Quartals rund 179,9 Millionen US-Dollar betrugen. Für einen kurzen Moment erreichte der TVL im Januar 244,6 Millionen US-Dollar, ausgelöst durch eine Bitcoin-Preisrallye. Doch dieser Wert sank im Anschluss wieder und spiegelte den insgesamt abkühlenden Markt im Ethereum- und DeFi-Sektor wider.
Ethereum-basierte DeFi-Projekte erlebten im gleichen Zeitraum sogar einen noch stärkeren Rückgang des TVL um 27 %, beeinflusst von makroökonomischer Unsicherheit und dem massiven Bybit-Hack mit einem Schaden von 1,4 Milliarden US-Dollar, so ein Bericht von DappRadar. Parallel dazu veränderte sich auch der Stablecoin-Markt auf Rootstock. USDt blieb zwar der führende Stablecoin mit einem Marktanteil von 27,5 % und einem Wert von 3,8 Millionen US-Dollar, verlor jedoch erheblich an Dominanz im Vergleich zum Vorquartal, als er 41,3 % hielt. Am Ende des März war kein einzelner Stablecoin mehr in der Lage, einen Marktanteil von über 30 % zu halten. Die Nutzeraktivität spiegelte diesen Trend wider.
Aktive Adressen fielen um 26,5 %, und die Zahl neuer Adressen brach sogar um fast 55 % ein. Dennoch zeigte die Anzahl der täglichen Transaktionen einen leichten Anstieg von 4,3 % auf durchschnittlich 11.524. Diese gegensätzlichen Entwicklungen zeigen, dass trotz eines Rückgangs bei Wert und Nutzerzahlen zumindest die bestehende Community das Netzwerk aktiv nutzt und in gewissem Maß Transaktionen aufrechterhält. Auf technischer Ebene konnte Rootstock im besagten Zeitraum ebenfalls wichtige Fortschritte verzeichnen.
So wurde die Lovell 7.0.0 Upgrade aktiviert, welches die Kompatibilität mit der Ethereum Virtual Machine (EVM) verbessert und die Performance der Smart Contracts auf der Plattform erhöht. Außerdem wurden wichtige Integrationen mit LayerZero und Meson Finance realisiert. Neben technischer Innovation liegt ein starker Fokus auf der Förderung der Entwicklergemeinde durch neue Hackathons und die Weiterentwicklung der Governance-Plattform RootstockCollective.
In Kombination mit der verbesserten Netzwerksicherheit und günstigeren Transaktionskosten schafft Rootstock so ein attraktives Umfeld sowohl für Entwickler als auch für Nutzer. Experten aus der Branche sehen in diesen Entwicklungen eine langfristige Perspektive für Bitcoin DeFi. Der Mitgründer von Build on Bitcoin, Alexei Zamyatin, brachte es Ende April 2025 auf den Punkt, als er sagte, dass das erste DeFi-Unternehmen, das eine benutzerfreundliche Produktpalette auf Bitcoin lanciert, den gesamten Markt mit 300 Millionen Blockchain-Nutzern dominieren könnte. Damit wird klar, dass Bitcoin-DeFi trotz derzeitiger Herausforderungen im TVL weiterhin großes Potenzial besitzt. Es entsteht eine Infrastruktur, die skalierbar, sicher und anwenderorientiert ist – Voraussetzungen für den langfristigen Erfolg.
Die Bewegung wächst somit parallel zu etablierten Netzwerken wie Ethereum und zeichnet sich durch eine eigene Dynamik aus, die strategische Vorteile für Nutzer und Entwickler bietet. Rootstock steht exemplarisch für die zweite Generation von Bitcoin-basierten DeFi-Plattformen, die sich technisch an Ethereum orientieren, aber die Sicherheit und Verbreitung des Bitcoin-Netzwerks nutzen. Die aktuellen Entwicklungen zeigen, dass Investments in Netzwerk-Sicherheit und verbesserte Nutzererfahrungen essenziell sind, um langfristiges Wachstum zu fördern und mehr Teilnehmer zu gewinnen. Trotz des TVL-Rückgangs demonstriert die erhöhte Miner-Beteiligung ein wachsendes Vertrauen in die Stabilität und Zukunftsfähigkeit der Plattform. Die sinkenden Transaktionskosten könnten zusätzlich dazu beitragen, neue Nutzer und Projekte auf Rootstock anzuziehen.
In Summe könnten diese Faktoren dafür sorgen, dass Bitcoin-DeFi in den kommenden Jahren stärker an Bedeutung gewinnt und eine echte Alternative zu bestehenden DeFi-Netzwerken wird. Nutzer, Investoren und Entwickler verfolgen gespannt die nächsten Schritte, da die Kombination aus Sicherheit, Performance und wachsender Community den Boden für das neue Kapitel des Bitcoin-basierten DeFi legt. Rootstock beweist, dass Fortschritt in der Blockchain-Welt vielschichtig verläuft: Während ökonomische Indikatoren wie TVL vorübergehend einbrechen können, stärkt sich gleichzeitig die technologische Basis und das Netzwerk wird robuster. Es ist eine Entwicklung, die im volatilen Kryptomarkt nicht ungewöhnlich ist, zeigt aber, wie wichtig es ist, mehrere Erfolgsfaktoren parallel zu betrachten. Insgesamt vermittelt die aktuelle Situation bei Bitcoin-DeFi auf Rootstock ein Bild von Wandel, Anpassung und Chance.
Mehr Miner und steigende Hashrate sorgen für maximale Sicherheit. Niedrigere Gebühren verbessern die Benutzerfreundlichkeit. Technische Upgrades und neue Kooperationen erweitern das Ökosystem. Gleichzeitig signalisieren Rückgänge bei TVL und Nutzerzahlen, dass dieser Weg mit Herausforderungen verbunden ist. Dieses Spannungsfeld wird auch die nächsten Monate prägen und darüber entscheiden, ob Bitcoin-DeFi sich als langfristige Kraft im Kryptouniversum etablieren kann.
Für alle, die in diesen Bereich investieren oder sich informieren möchten, bleibt Rootstock eine der vielversprechendsten Plattformen. Mit kontinuierlichen Verbesserungen und wachsendem Engagement der Community liegt großes Potenzial in der Kombination von Bitcoin-Sicherheit und DeFi-Funktionalitäten. Die kommenden Entwicklungen werden zeigen, ob Bitcoin-DeFi den Sprung von einer technisch vielversprechenden Nische zu einem bedeutenden Akteur im globalen Finanzökosystem schafft.